Dienstagabend - Teil 7

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Mein Herr schläft noch.

Ich liege auf meiner Seite seines Bettes.

Der Blick aus dem Fenster zeigt nach wie vor Dunkelheit. Aber es ist Herbst. Ich werde mich wieder daran gewöhnen müssen, ohne Tageslicht am Morgen zurecht zu kommen.

Also greife ich nach meinem Handy, das zusammen mit meinem mp3-player und meinem Halsband neben mir auf dem Nachttisch liegt. 7:12 Uhr.

Wow! Ich habe tatsächlich mehr oder weniger durchgeschlafen. Nachdem ich in der ersten mit ihm verbrachten Nacht vor sechs Wochen so gut wie gar nicht schlafen konnte, wurde es von Mal zu Mal etwas besser. Ob das nun daran liegt, dass ich mich allmählich an ihn, seinen Rhythmus und seine immer noch stark pulsschlagerhöhende Gegenwart gewöhne oder schlicht an der Tatsache, dass unsere Spiele immer intensiver werden... Ich weiß es nicht.

Vielleicht ist es die Kombination aus beidem. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass mein Herr sehr bemüht ist mir zu helfen, meinen Kopf auszuschalten. Die Kontrolle abzugeben. Auch wenn ich das zu Anfang nicht wahrhaben wollte, scheint er tatsächlich mit einem Recht zu behalten:

Der Weg aus mir selbst heraus führt offensichtlich über den Schmerz.

Nie hätte ich geglaubt, dass ich mir freiwillig weh tun lassen würde! Und nie im Leben hätte ich diese Wirkung für möglich gehalten. Zwar hatte ich schon davon gehört, dass es Menschen gibt, denen der Schmerz Lust bereitet – deswegen wollte ich es ja gern mal ausprobieren. Und in gewissem Maß trifft das in meinem Fall ja auch zu. Aber von Entspannung war nie die Rede! Dass ich mich nach einem Spiel mit meinem Herrn so entspannt fühlen würde wie nach zwei Wochen Urlaub ohne meine Kinder... Wenn man mir das vor anderthalb Monaten gesagt hätte...

Wie glücklich war ich gestern Abend, als wir nach dem Spiel mit dem Wachs beieinander lagen und er feststellte, dass es uns tatsächlich gelungen sei, mich für ein paar Augenblicke die Kontrolle verlieren zu lassen. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir das nicht bewusst. Aber er hatte Recht. Als das heiße Wachs der schwarzen Kerze meine Nippel traf, verlor ich meine Beherrschung.

Und noch immer suche ich nach dem richtigen Wort.

„Das war recht anstrengend heute, oder?" fragte er mich, als ich kurz vor dem Einschlafen ruhig in seinem Arm lag.

War es das?

Das Einzige an diesem langen, vergangenen Abend, das ich wirklich so bezeichnen würde, war das Halten der Position drei. Stehend, die Beine zusammen und durchgestreckt, den Rücken im 90°-Winkel und gerade, Blick nach vorn, die Hände ziehen die Pobacken auseinander. Für meine Begriffe die schlimmste der bisher fünf Grundpositionen. Demütigend, weil es mir unangenehm ist, meinen von zwei schweren Geburten stark in Mitleidenschaft gezogenen Intimbereich derartig zu präsentieren. Einem Mann, der diese Naturgewalten noch nicht miterlebt hat und bisher höchstwahrscheinlich nur Frauen in unversehrtem Zustand gesehen hat. Und anstrengend, weil die Muskeln in den Beinen in dieser Haltung bereits nach kürzester Zeit brennen.

Im Geist gehe ich den vergangenen Abend noch einmal durch – und muss mich dabei durch diesen ominösen Nebel kämpfen. Das Führen an der Kette der Brustklemmen; der Kampf gegen den Würgereiz, als ich ihn mit meinem Mund befriedigen durfte und der Stolz, ihm Erlösung verschafft zu haben, das erste Mal seinen Samen in meinem Rachen zu spüren; das Buch, das mir vom Kopf fiel und die folgende Bestrafung mit dem Rohrstock auf die Brust, die mich bis an die Grenzen dessen brachte, was zu ertragen ich fähig war; die Freude über mein Halsband; die Wartezeit bis die Pizza fertig war; die friedlichen Momente die ich zu seinen Füßen verbrachte, während er aß... Und natürlich das Spiel mit dem Wachs. Heißes Stearin auf meinem Bauch, meiner Brust, meinen Leisten und meiner Scham.

Nein. Anstrengend trifft es nicht. Ich finde kein Wort, dass diese unfassbare Mischung aus Adrenalin und Endorphinen passend beschreibt.

Was zählt, ist das Ergebnis. Eine tiefe Entspannung. Und eine latente Erregung...

Vielleicht war es auch Letztere, verstärkt durch die Bewegungen und Geräusche, die mein Herr machte, als ich ihn zuletzt mit meiner Hand verwöhnte, die es mir dieses Mal schwer machte, in den Schlaf zu finden. Wie könnte es mich kalt lassen ihn zu streicheln, sein Geschlecht zu liebkosen und zu sehen, wie es sich unter meiner Berührung zu seiner vollen Größe entwickelt. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen. Aber ich hörte seine Reaktionen: Ein Seufzen, tiefes Atmen, eine Art wohliges Schnurren, das sich zu einem Knurren entwickelte, Keuchen und dann Stöhnen. Ich fühlte die Vibrationen der Geräusche in seinem Bauch und spürte, wie auch er nach und nach seine sorgfältig gewahrte Beherrschung verlor. Genoss es, dass er sich in meiner Gegenwart fallen ließ, seiner Lust nachgab und mir die Seite von sich zeigte, die sonst gut verborgen unter Anzug und Krawatte schlummert. Während er unaufhaltsam dem Höhepunkt entgegen strebte, krallten sich seine Finger in meine Seite...

... und da war er wieder, der Schmerz.

Mittlerweile halte ich es durchaus für möglich, dass ich irgendwann wirklich um mehr bitte. Bettle, meinen Herrn anflehe, nicht aufzuhören. Dass das „Bitte, bitte, bitte weiter!", welches er früher am Abend von mir hören wollte, irgendwann tatsächlich auch so gemeint ist.

Zu seinen FüßenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt