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Als sich endlich alle beruhigt und ausgiebig begrüßt hatten, saßen wir in meinem Wohnzimmer, dass so viele Sitzplätze gar nicht hatte, darum saß Taejun auf meinem Teppich, vor dem Sofa, ich auf seinem Schoß, Chansoo und Cleo taten das gleiche, Yujin versuchte Reiki ebenfalls auf ihren Schoß zu bekommen, doch zog sie diese zu fest und beide endeten kichernd auf dem Boden liegend, worauf Risa ihnen ein Sofakissen zu warf und sie sich einfach Löffelchen neben uns knuddelten. Jungkook beäugte Chansoo und Cleo kritisch vom Sessel aus, Jimin, der hinter uns auf der Couch saß, spielte abgelenkt mit Taejuns Haaren, er kam wohl immer noch nicht darauf klar, dass das nicht sein bester Freund, sondern dessen Sohn war, doch Taejun ließ ihn einfach machen, beschwerte sich nicht. Aber es freute mich auch, dass mein Vater ihn sofort akzeptierte, meiner Mutter hingegen sah Taejun mit dem gleichen Ausdruck an, wie Kookie seinen Bruder. Frustriert schüttelte ich meinen Kopf, sie hatte Taejun geliebt wie ihr eigenes Kind, bis wir uns verlobt hatten, seit dem redete sie nichts mehr mit ihm. Hobi hielt sich zwar raus, aber auch ihm war es gar nicht recht. 

"Ich habe mit dem Leiter des Labor gesprochen, das für euch beide verantwortlich war." fing meine Mutter an, hatte sofort alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

"Sie sagten mit der Übertragung war alles in Ordnung, die Erinnerungen sind in deinem Gehirn gespeichert, doch kann es sein, dass du durch dein erwachen noch etwas traumatisiert bist und es deswegen ein paar Tage dauern kann, dass du dich wieder erinnerst. Sie werden demnächst vorbeikommen und euch untersuchen, aber sie hätte euch nicht zum erwachen freigegeben, wenn nicht alles mit euren Körpern und euren Erinnerungen gestimmt hätte." erklärte sie uns und ich fühlte mich erleichtert, dass mein Vater sich wieder an mich erinnern würde. Doch machte es mich auch etwas traurig, denn ihm würde klar werden, was er alles verpasst hatte und das sein Leben von nun an komplett anders sein würde. Doch auch wenn er keine Ehefrau mehr hatte, er hatte immer noch mich und ich würde ihn niemals im Stich lassen. Mein Blick wanderte zu Yoongi und zum ersten mal wurde mir so richtig klar, dass er ganz alleine war, alle hatten Familie, nur er nicht... Er kam zurück ohne eine Ahnung, ohne wirklichen Anschluss, seine Freunde bis auf Jimin waren plötzlich 30 Jahre älter. Als er meinen Blick erwiderte, wirkte er allerdings nicht so, als würde er deswegen jetzt durchdrehen, er sah eigentlich ganz entspannt aus. Da er vorerst bei mir bleiben würde, hatte er zumindest schonmal mich und meinen Vater immer an der Seite. Das Verfahren, ihnen ihre Identität wieder zu geben, würde sicher dauern, Monate, wenn nicht mehr als ein Jahr... tief in mir drin wünschte ich mir, dass es so lange wie möglich dauern würde, irgendwie war ich nicht bereit, die beiden wieder zeihen zu lassen, meinen Vater sowieso nicht, aber Yoongi... mein Leben lang hatte ich ihn verehrt, ihn mir her gewünscht, wollte ihm nahe sein und nun... jetzt war er einfach hier und brachte mich komplett durcheinander. Als er merkte, dass ich ihn anstarrte, lächelte er leicht, was mein Herz zum ausrasten brachte. Wie sollte ich noch eine Nacht neben ihm nur überleben? Hilfesuchend kuschelte ich mich näher an Taejun, der seine Arme liebevoll um mich schlang, mich sicher und geborgen fühlen ließ. Doch diese Sicherheit war trügerisch... die war weg, wenn er nachher ging und mich alleine mit Yoongi in einem Zimmer schlafen ließ. Bei dem Gedanken erhitzten sich meine Wangen ein wenig und Yoongis linker Mundwinkel hob sich noch ein Stück höher. Dieses schiefe Grinsen würde irgend wann noch meinen Tod bedeuten. Nasch ein paar Stunden, in denen sich alle über frühere Zeiten unterhalten hatten, gähnte Cleo ausgiebig, was Chansoo sofort das Wort ergreifen ließ.

"Baby, da euer Zimmer hier ja nun gebraucht wird, schläfst du heute bei mir." schlug er ihr vor und lugte vorsichtig zu Onkel Jungkook rüber, der aber zur Überraschung aller nickte.

"Ich hoffe, dein Bett ist groß genug, ich schlafe nämlich auch bei euch." meinte er grinsend.

Suga 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt