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Da waren wir wieder, bei der Schlafsituation... Eigentlich wollte ich vorschlagen, dass ich diesmal mit meinem Vater zusammen in einem Bett schlief, es war ein sicherer Ausweg, doch Yoongis Blick ließ mich zweifeln, dass es dazu kommen würde. Er sah mich an und seine Augen sagten: "Du wirst dich wagen, mich mit wem schlafen zu lassen, bei dem ich mich unangenehm fühle..." 

"Ah... ich hab eine Idee... Yoongi und Appa können ja ein Zimmer zusammen nehmen, ihr seid einander ja gewöhnt." ich war sehr stolz auf diesen Geistesblitz, doch meine Mutter machte mir einen Strich durch die Rechnung.

"Das geht nicht, sie müssen beide im Auge behalten werden, was passiert, wenn es bei beiden einen Notfall gibt? Du nimmst Yoongi mit zu dir, Taejun... dein Zimmer bei Chansoo belegen ja nun deine Eltern... Du solltest zu Jimin ins Zimmer." schlug sie grinsend vor und Taejun nickte brav, wollte er doch so gerne die Gunst seiner Lieblingstante zurück. Verräter... schon wieder...

"Natürlich, ich mache das gerne." bestätigte er lächelnd. War ja klar, dass er sich das nicht entgehen lassen würde. War ich schon als Kind von Yoongi besessen gewesen, war Taejun meinem Vater überall hin nach gelaufen, wie ein kleiner Welpe. Er war genauso getroffen gewesen wie ich, als er gestorben war, mein Vater war sein Held gewesen. Er drehte sich leicht zu mir, grinste und zeigte mir einen Daumen nach oben... unglaublich... er dachte er tat mir einen Gefallen, dabei sah ich nichts weiter als Komplikationen und Gefahr. Natürlich war ich begeistert, dass Yoongi da war und ich freute mich ihm nah zu sein, doch... was wenn ich ihm zu nahe kam? Er brachte mich komplett durcheinander, dabei war mein Leben doch ok gewesen. Ich hatte Freunde, Familie, Sicherheit und alles war gut, bis auf die beiden Personen die fehlten. Keine Komplikationen, kein Gefühlschaos, ich wusste, was ich von Taejun erwarten konnte und was nicht. Doch nun, da die fehlenden Personen da waren, war meine Sicherheit und Ruhe plötzlich in Frage gestellt.

"Baby... komm mit, ich will mit dir reden. Jimin... begleitest du uns bitte?" fragte meine Mutter und ich nickte ergeben, wusste, was jetzt kam. Wir folgten ihr auf die Terrasse, wo wir uns auf die Rattan-Sitzgruppe setzten. Seufzend nahm sie meine Hand und schaute dann zu meinem Vater.

"Ich möchte das hier mit offenen Karten gespielt wird und da ich weiß, dass deine Tochter mehr auf dich hört, als auf mich, will ich, dass du bescheid weißt. " fing sie an und ich verzog genervt meine Lippen.

"Um was geht's hier?" wollte er wissen.

"Sie meint meine Verlobung mit Taejun... wir sind nicht wirklich ein Paar... ja wir wollen wirklich heiraten, aber das hat rein mit Vorteilen zu tun." erklärte ich.

"Sag es ihm und erklär es so, wie du es mir erklärt hast, die gleichen Worte bitte..." befahl meine Mutter streng und als ich über meine Worte von damals nachdachte, wurden meine Augen groß. Mist, das ging jetzt nach hinten los...

"Also, da Taejun schwul ist, er aber immer wieder romantische Filme und Serien drehen muss, haben wir das Pärchen vorgespielt, da er dadurch nur mit mir drehen musste, weil alle uns zusammen sehen wollten... und die Regisseure berücksichtigen, wenn man verheiratet ist... ein schwuler Schauspieler wird zwar nicht diskriminiert, muss aber auch mit anderen Frauen drehen, da er ja Single ist... und mit mir macht Tae das nichts aus, aber mit fremden Frauen schon. Und für mich hat es den Vorteil, dass ich in Ruhe gelassen werde und mich niemand daten will und nervt, da ich ja vergeben bin dann." überrascht schaute mich mein Vater an.

"Aber warum willst du denn niemanden daten? Du kannst doch nicht für immer alleine bleiben. Ich verstehe, dass du und Taejun euch sehr nahe steht und du ihm helfen willst, aber du opferst dabei doch dein eigenes Glück." meinte er aufgebracht.

"Die Begründung, Baby... was war dein Grund, sag es ihm." bestand meine Mutter darauf.

"Weil es keinen zweiten Min Yoongi gibt... und ich nur ihn lieben könnte..." Tränen traten mir aus meinen Augen, als ich meine Worte von damals wiederholte. Ich liebte meine Mutter, aber manchmal war sie echt ein fieses Biest...


Suga 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt