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Der Abend zog sich immer mehr in die Länge und ich rieb mir immer wieder müde die Augen, was auch die anderen zu bemerken schienen. Taejun zog Chansoo schließlich hoch, dieser hatte wohl etwas zu viel Alkohol abbekommen hatte und kaum noch richtig gehen konnte. 

"Ich bringe den hier mal ins Bett, wir sehen uns morgen. Gute Nacht." verabschiedete Taejun sich, nachdem er mir noch einen Kuss auf die Wange gegeben hatte.

"Wir gehen dann jetzt auch schlafen, komm schon Mäuschen." forderte Jungkook seine Tochter auf, der eh schon die ganze Zeit, die Augen zugefallen waren. Sie winkte uns nur und folgte ihm gähnend.

"Komm, ich zeig dir mein Zimmer, du kannst dich dann ja schonmal hinlegen, ich geh noch schnell duschen." schlug ich Yoongi vor und er nickte, ehe er mir folgte. 

"Mit Jimin habe ich oft zusammen im Bett geschlafen, er war ein angenehmer Nebenschläfer... bitte sag mir, dass du genauso bist." fragte er mich, als er kritisch mein Bett musterte. Es war nur Queensize, aber sollte vom Platz her reichen. 

"Ich schlafe sehr ruhig und brauche nicht viel Platz... aber, wenn Appa bei dir geschlafen hat, dann weißt du auch, dass er einem im Schlaf immer umarmt hat? Oder bist du immer zuerst eingeschlafen und hast das nicht gemerkt?" fragte ich verwirrt, woraufhin er schmunzelte.

"Das war ja das angenehme..." nuschelte er, aber ich hörte es trotzdem.

"Ich habe mit niemandem mehr im Schlaf gekuschelt, seit mein Vater gestorben ist... also werd ich mich wohl einfach umdrehen und schlafen." meinte ich schulterzuckend. Seine Augen zeigten Enttäuschung, ich konnte ja verstehen, dass er meinen Vater vermisste, aber ich war kein Ersatz, nur weil ich seine Gene in mir trug, ich war ein anderer Mensch... 

Als ich aus dem Bad zurückkam, schon im Pyjama, da ich mich nicht in meinem Zimmer umziehen konnte, lag Yoongi schon in meinem Bett. Ratlos sah ich mir an, wie er da lag, auf dem Bauch, Arme und Beine von sich gestreckt, das komplette Bett beanspruchend. Seufzend schob ich seinen Arm und sein Bein von meiner Seite und deckte mich zu, doch schon nach wenigen Sekunden lag Yoongis Bein über meinen Knien und sein Arm auf meinem Bauch. Wieder schob ich seine Gliedmaßen zurück, ehe ich mich auf die Seite drehte, ihm zugewandt. Zum allerersten Mal, hatte ich Zeit und Belegenheit, mir Yoongi genau anzuschauen. Friedlich lag er neben mir, die Augen geschlossen, die Gesichtszüge entspannt... er war so hübsch. Wie oft hatte ich mir gewünscht, früher geboren zu sein, damit ich ihn hätte kennen lernen können, wie oft hatte ich mir früher vorgestellt, wie es sein musste, ihm so nah zu sein, hatte immer gefühlt, dass er für mich eine verwandte Seele war, die ich nur nie hatte treffen können. Nun lag er hier neben mir... zum greifen nah. Fast ohne es zu bemerken, hob ich meine Hand und streichelte mit dem Handrücken seine Wange. Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus und unbewusst fing ich an zu lächeln.

"Mir egal, ob du normal nicht kuschelst, wenn du mich befummeln darfst, dann darf ich kuscheln." brummte er plötzlich. ich erschrak fast zu Tode, als er seine Augen öffnete, doch ließ er mir nicht mal Zeit, mich zu erholen, da hatte er mich schon zu sich in die Arme gezogen und hielt mich fest im Griff, ehe er sofort wieder einschlief. Da lag ich nun, schockgeweitete Augen, mit dem Kopf an Yoongis Brust, sicher umschlossen von seinen Armen und würde mich wohl so schnell nicht befreien können. Doch es fühlte sich gut an, er war warm und roch gut, außerdem schien sein ruhiger Herzschlag auf mich eine einschläfernde Wirkung zu haben. Also gab ich auf, legte mein linkes Bein über seine Hüfte, da ich es zum schlafen anwinkeln musste und schloss ebenfalls meine Augen.

Suga 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt