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Kopfschüttelnd kicherte ich über die beiden. Taejun hing mit dem Oberkörper aus dem Bett, immerhin lag unter ihm auf dem Boden ein Kissen, während mein Vater quer im Bett lag und Taejuns Hintern umarmte, diesen gleichzeitig als Kissen missbrauchte. Beide hatten nur ihre Boxershorts an und ich sah die Sabberflecke, die Jimin auf Taejun hinterlassen hatte. Keine Ahnung, was die beiden gestern veranstaltet hatten, aber keiner von beiden, hatte je so geschlafen, wenn sie bei mir übernachtet hatten. Leise schlich ich mich an sie ran und begann sie dann abwechselnd wach zu kitzeln, da ich wusste, es würde bei beiden funktionieren. Taejun, der sich in unbekannter Position wiederfand, ruderte verwirrt mit den Armen, was ihn so wackeln ließ, dass mein Vater sich verwirrt über die Augen rieb und mich dann mit einem Augen ansah, das andere wohl noch nicht öffnen konnte.

"Guten Morgen... ich weiß gar nicht, ob ich wissen will, was ihr hier gemacht habt." begrüßte ich sie schmunzelnd.

"Also... ich... also... wir können das erklären." kam es aus meinem Vater.

"Mein Kissen fiel herunter und ich wäre fast aus dem Bett gefallen." fing Taejun an.

"Ich hab ihn dann festgehalten, um ihn zu retten... dabei sind wir wohl eingeschlafen." erklärte mein Vater und rieb sich verlegen den Hals, der wie ich nun sah, voll mit kleinen lila Flecken war. 

"Und wohin ist mein Vater gefallen, dass du ihn mit dem Mund am Hals versucht hast fest zu halten?" fragte ich meinen besten Freund, der nur verlegen grinste.

"Es tut mir so leid, wenn dir das unang..." fing Jimin an, doch ich hob meine Hand um ihn zu stoppen.

"Seid einfach nur diskret... ich hab kein Problem damit, Taejun und ich haben eine Abmachung, was das angeht. Ok, es ist vielleicht ein wenig seltsam, wegen dem Altersunterschied, auch wenn der nicht sichtbar ist... aber... wer im Glashaus sitzt... Jedenfalls kommt frühstücken." damit grinste ich die beiden an und ging. 

"Deckst du den Tisch? Ich bin fast fertig." kam es aus der Küche, aus der ein wirklich verlockender Geruch kam.

"Klar, das sieht lecker aus." lobte ich Yoongi, als ich mich an ihm vorbei streckte, um Teller und Tassen aus dem Küchenschrank zu holen.

"Ja, wenn es schmeckt, wie es riecht, dann hab ich kochen nicht verlernt." antwortete er lächelnd. Da er auch fertig war, half er mir beim Tisch decken und wenig später kamen auch schon Taejun und mein Vater dazu. 

"Hast du genug gekocht, dass ich auch noch mit essen kann? Wenn ich Chansoo und Cleo noch eine Sekunde zu schauen muss, bekomm ich Diabetes." hörten wir Onkel Jungkook fragen, nachdem er genervt meine Wohnung betreten hatte.

"Bediene dich, Ahjussi..." antwortete ich ihm, ehe ich meinen Teller, der viel zu voll beladen war, ein wenig zur Seite schob, damit er mit mir teilen konnte, als er sich neben mich setzte. 

"Soll ich dir einen eigenen Teller bringen?" fragte Yoongi mit erhobener Augenbraue, doch Jungkook schüttelte den Kopf.

"Wir essen öfters so, mach dir nichts draus." winkte er ab und aß ungestört weiter.

"Sie schafft eh nicht alles, was sie sich auf den Teller schaufelt, also isst jeder mit ihr, der neben ihr sitzt, das ist ganz normal bei uns." erklärte Taejun, der es einfach nicht lassen konnte, mich hier ständig zu exposen. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Jungkook es plötzlich nicht mehr schafft, seine Stäbchen zu benutzen, da seine Hand zu zittern begann. Er legte die Stäbchen hin und versteckte die Hand unterm Tisch, ehe er mich grinsend ansah.

"Fütterst du mich, Prinzessin?" fragte er mich und verwirrt nickte ich. Es war ihm klar, dass ich es gesehen hatte, auch wenn es sonst niemand zu bemerken schien.

"Yah, Kookie, brauchst du schon Altenpflege?" fragte mein Vater kichernd und Jungkook lächelte leicht gezwungen.

"Na, wenn die Pflegerin so hübsch ist, wer würde das nicht ausnutzen?" stellte er schmunzelnd eine Gegenfrage. Die anderen verfielen wieder in Gespräche und niemand achtete mehr auf Jungkook und mich, weswegen ich mich zu ihm beugte.

"Ahjussi... was war das? Irgendwas stimmt doch da nicht..." flüsterte ich ihm zu und sah, wie sein Ausdruck traurig wurde. Er zeigte mir seine Hand, die noch immer zitterte, also ballte er eine Faust, um die Muskeln zu stoppen und sah mich dann zögerlich an.

"Ich... ich habe Parkinson..." sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte. Schockiert starrte ich in seine Augen, ehe ich meinen Blick wieder auf seine Hand richtete, dabei Tränen wegblinzelte.

"Bitte sag es niemandem, ich habe es sonst noch keinem erzählt..."

Suga 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt