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"Jiminsiiii..." kam es belegt aus Jungkook, ehe er sich wieder aufrappelte und auf ihn zu rannte, sich weinend in dessen Arme warf.

"Kookie... du bist,,, Kookie? Du siehst aus wie dein Vater... tut mir leid, dass ich dich nicht gleich erkannt habe." sprach Jimin sanft, strich ihm dabei über den Rücken... ich war eifersüchtig, das war mein Vater und jeden umarmte er, mich erkannte er nicht mal. Mein Herz tat unglaublich weh, ich hatte ihn so sehr vermisst, wir standen uns immer so nah und nun war ich eine Fremde für ihn. Wenn Yoongi mich nicht gehalten hätte, dann wäre ich wohl zusammen gebrochen. Er bemerkte meinen Blick, verstand meine Situation und hielt mich gleich noch ein wenig fester. Leise schniefte ich an seiner Schulter.

"Es wird alles gut, keine Sorge, er wird sich bestimmt wieder an dich erinnern, Kleine..." versuchte er mich zu trösten, tatsächlich hatte seine Stimme eine beruhigende Wirkung auf mich und langsam versiegten meine Tränen. Auch Jimin hatte bemerkt, wie durcheinander und traurig ich war, also schob er Jungkook von sich, sah zu mir und tappte mit den Fingern aufs Sofa neben sich, signalisierte mir, dass ich herkommen sollte. Langsam löste ich mich von Yoongi, doch meine Hand ließ er nicht los, ging die paar Schritte mit mir zusammen. Als ich eben meinem Vater saß, wischte er mir die Tränen weg, die noch auf meinen Wangen hingen, ehe er mich nun endlich zu sich zog. Kaum hatte er mich in seinen sicheren Armen, brach ich endgültig zusammen, schluchzte laut, während er mir beruhigende Worte ins Ohr flüsterte. Ich fühlte mich wieder wie ein Kind, obwohl die Version meines Vaters, die ich kannte, deutlich älter war als diese hier... dennoch fühlte ich mich wohl und geborgen. 

"Appa... warum hast du mich alleine gelassen... ich war so verloren, als du nicht mehr da warst... ich hab dich so vermisst." weinte ich, schlug dabei kraftlos mit meiner Faust auf seine Schulter.

"Psst, kleiner Reiskeks... ich bin ja wieder da..." tröstete er mich, doch wie er mich nannte, ließ mich innehalten. So hatte er mich früher immer genannt... Hobi war der einzige, der diesen Namen übernommen hatte, weil nach Jimins Tod, mich niemand mehr so ansprach und er mir ein Gefühl von Normalität geben wollte. Ich hatte ihm das immer hoch angerechnet, war nie eifersüchtig oder sauer, weil er meine Mutter geheiratet hatte, nachdem mein Vater gestorben war... eigentlich war ich der Grund, weswegen sie geheiratet hatten. Hobi war genauso wie Jungkook zu meiner Mutter und mir gezogen, hatte sich sehr um mich gekümmert und mir alle Liebe gegeben, die er hatte, damit ich den Verlust nicht zu sehr spürte. Er hatte nie versucht, den Platz meines Vaters einzunehmen, statt dessen hatte er seinen eigenen Platz in unserer Familie verdient und ich konnte meine Mutter verstehen, warum sie sich in ihn verliebte, er war einfach der netteste und lustigste, fürsorglichste und geduldigste Mensch, den wir das Glück hatten, kennen zu dürfen. Ich war es, die ihn bat, ihn Appa nennen zu dürfen und ihn fragte, ob er nicht meine Mutter heiraten wolle. An diesem Tag hatte er Rotz und Wasser geheult und versprochen uns für immer zu beschützen und zu lieben. Er hat nicht einmal ein Versprechen gebrochen, das er gegeben hatte, ich war ihm unendlich dankbar. Und auch, wenn mein Vater jetzt zurück war, würde er auch immer mein Appa bleiben... wobei ich nicht glaubte, dass Jimin was dagegen hatte, diese Position mit ihm zu teilen... Oh... aber... erinnerte er sich denn an meine Mutter... die würde bestimmt keiner der beiden teilen wollen...

"Wie hast du mich gerade genannt?" fragte ich atemlos.

"Kleiner Reiskeks... wieso? Magst du das nicht? Es hat sich irgendwie richtig angefühlt." antwortete er mir und ich war erleichtert. Das hieß, die Erinnerung war noch irgendwo, vielleicht war nur was durcheinander geraten, oder kam erst mit der Zeit wieder. Ich hatte schon Angst gehabt, sie hätten seine späteren Erinnerungen irgendwie nicht hinzugefügt. 

Suga 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt