War das alles ein Fehler? - Federico Chiesa

twenty

fede: sieht nicht gut aus fran. morgen werde ich nochmal genauer untersucht. das team vermutet irgendwas mit meinem muskel.

Als ich realisiert hatte was Federico mir hier geschrieben hatte, wusste ich nicht ganz was ich sagen soll. Ist natürlich nicht gut das er sich verletzt hatte. Sollte ich ihn dabei unterstützen?

fran: hatte mir gehofft das es nur sicherheitshalber war dich auszuwechseln. ich hoffe wirklich das du nicht die ganze season verpasst und du dich schnell erholst. wann ist den die untersuchung?

Bei der Untersuchung würde ich schon gerne dabei sein. Um einfach für diesen einen Moment an seiner Seite zu sein. Ich würde an seiner Stelle nicht alleine sein bei so einem Moment. Für Fussballer ist es bestimmt schlimm, so eine Untersuchung zu machen und dann zu erfahren wie lange man aussetzen muss.

Ohne auf Federico seine Antwort zu warten fuhr ich im direkten Weg nachhause. Da es auch schon spät war, wollte ich direkt in mein Bett und schlafen gehen. Nach diesem Abend verdiene ich mir das.

"Ich weiß nicht so ganz Fran." "Er müsste das sonst alleine durchmachen. Sowas wünscht man keinen. Stell dir doch mal vor, du kannst deiner Leidenschaft nicht nachgehen wegen einer Verletzung und du wärst alleine. Nicht toll,oder?",platze es aus mir heraus. Sie schaute mich so an als würde sie mir innerlich recht geben, aber sie konnte es nicht aussprechen. "Ja schon aber er hat dir weh getan Francesca! Ich habe Angst das du dich wieder auf ihn einlässt, du wolltest dir ja Zeit lassen. Aber wenn du ihn dabei unterstützt kann es sein das ihr euch wieder näher kommt. Versteh mich Fran, ich will auf dich aufpassen!", sie sprach zu mir ziemlich besorgt, was ich nur teilweise verstand. Ich bin schon ziemlich groß und weiß meine Grenze. Schön und gut sie will mich beschützen, aber ich entscheide das ganze immer noch alleine.

"Ich werde zu seiner Untersuchung hingehen und danach werden wir weiter sehen Vic, bitte entspann dich.",bat ich sie mit einem leichten Lächeln. Sie stand auf und lief zu mir mit geöffnet Armen und umarmte mich. Ich liebte die Umarmungen die Vic einem gab. Man fühlte sich geliebt und geborgen.

Mit meinem Auto fuhr ich zum Juventus Zentrum und sah Federico schon warten. Er hatte eine Krücke um sich abstützen zu können. Dieser Anblick verursacht innerlich Gänsehaut. "Hey Fede.",sagte ich und nahm ihn in die Arme. Vermutlich braucht er das gerade. "Ich bin froh,dass du da bist.",sagte er und lief voraus. Im gleichen Tempo folgte ich ihm ins innere. Viele Mitarbeiter liefen ihm entgegen, die ihn direkt begrüßten. Alle schienen hier sehr nett zu sein. Während wir zur Untersuchung liefen, schaute ich mich hier herum. Alles sehr schlicht gehalten. Meist sah ich die Farben des Vereines. Schwarz und Weiß.

"Weiter darfst du nicht, ich komme wenn ich fertig bin.",sagte er zu mit als wir vor einer Tür stehen blieben. Ich nickte und setzte mich hin, währenddessen kam jemand zu Federico und lief mit ihm in ein Raum hinein.
Die ganze Zeit schaute ich nervös umher und spielte mit meinen Fingern herum. Besser konnte ich nicht meine Emotionen verarbeiten. Teilweise fühlte ich mich auch sehr unwohl hier, weil immer wenn jemand an mir vorbei lief,ich ein komischen Gefühl bekam. Niemand kennt mich hier und ich kenne niemanden hier. Alles ist fremd hier.

Nach einer guten Stunde kam Federico wieder zurück mit einer Bandage an seiner Beinbeuge. "Ich habe meine Beinbeuge verletzt. Das Team meinte ich werde um 7 Spiele verpassen im besten Fall. Ich werde in 7 Spielen meiner Mannschaft nicht helfen können. Das fühlt sich so mies an Fran.", er ließ sich auf einen Stuhl fallen.

"Hey Fede! Sei nicht traurig. Auch wenn du nicht auf dem Feld bist, dein Trainer und jeder einzelner Spieler wird an dich denken! Und das wird ihnen bestimmt viel helfen. Ich könnte mir vorstellen das sich der Spieler der dich ersetzt wird, in manchen Situationen fragt, was du wohl jetzt machen würdest.  Du hast eine wichtige Rolle und die wirst du nicht so einfach verlieren Federico.", sagte ich und legte mein Arm auf seine Schulter.

"Ich danke dir das du heute hier bist, alleine wollte ich hier nicht hin. Ich kann mir vorstellen das es für dich schwer war, hier her zu kommen.", er schaute mich darauf hin liebevoll an. Wie ich diese Nähe vermisst habe.