Hass, Schmerz und...Zuneigung?

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PoV. Hoseok

Ängstlich hocke ich in der Hocke.

Wie sehr ich diesen Raum doch hasse. Ich habe gehofft, hier nie wieder zurück zu müssen. Doch leider hat sich meine Hoffnung nicht bewährt.

Immer wieder schaue ich zur Tür, mit großer Sorge, dass der Mann, welcher mich mitgenommen hat, dort auftaucht.

Ich kenne ihn. Und wie ich ihn kenne. Fürs erste ist er wirklich nett. Doch dann kommt das Monster aus ihm. Er ist wie besessen von mir und das ist einfach nur krank.

Immer muss ich bei ihm sein, nie durfte ich auch nur mit einer Dienstmagd reden, ich durfte sie ja nicht Mal anschauen.

Kurz schaue ich zu den Fenstern. Leider sind sie abgeschlossen und auch so fest, das man sie nicht einschlafen kann.

Doch ich werde wieder eine Möglichkeit bekommen, zu entkommen. Das habe ich schon einmal geschafft, also schaffe ich es auch ein zweites Mal.

Gerade will ich aufstehen, als auf einmal die Tür aufgeht. Erschrocken zucke ich zusammen und sehe mit großen Augen zum Mann, welcher in der Tür steht.

Jackson.

Hätte ich ein Herz, welches schlagen würde, würde es mir sicherlich fast schon aus der Brust fallen. Doch da meins nicht schlägt, ist es absolut nicht möglich.

Kurz muss ich schlucken, als Jackson hinter sich die Tür zu macht und dann langsam auf mich zukommt.

"W-Was willst D-Du von mir?!" Stammel ich ängstlich und drücke mich noch näher gegen die Wand. "Du hast mich ganz schön enttäuscht meine Königin" sagt er gefährlich ruhig und hockt sich vor mir hin.

Ich sage nichts und sehe stumm in seine dunklen Augen, welche blutrot funkeln.

"Dachtest du wirklich, du könntest vor mir fliehen? Irgendwann wärst du so oder so zurück gekommen. Das hier ist dein Land mein Herz. Du müsstest irgendwann zurückkommen. Und nun...nun werde ich alles tun, damit du mir nicht noch einmal entwischst" zischt er und packt auf einmal meinen Kiefer. "Du gehörst mir. Einzig und allein mir. Niemand wird uns trennen können. Also gewöhne dich besser an diesen Ort" raunt er und der Hass steigt in mir immer mehr auf.

Auch nimmt der Schmerz zu, welcher sich durch meinen Kiefer zieht, da er einen viel zu festen Griff hat.

"Du wirst mich niemals besitzen können...ich bin kein Gegenstand oder eine Trophäe, die du besitzen kannst" zische ich und versuche mich aus seinem Griff zu befreien, doch scheint es ihn nur noch wütender zu machen.

"Du tust verdammt nochmal das, was ich dir sage. Oder es wird schlimmer Konsequenzen mit sich ziehen" droht er und augenblicklich bleibe ich regungslos.

Seine Konsequenzen kenne ich nur viel zu gut.

Als ich ruhig bin, wird sein Blick sofort weich.

Ist das.... Zuneigung?

"Ah wie sehr ich dich doch vermisst habe meine Königin" ein leises seufzen verlässt seine Lippen und er zieht mich an meinen Armen an seinen Körper heran, woran ich dann gedrückt werde.

Der Hass und der Schmerz bleibt in mir, doch verwirrt mich seine plötzliche Zuneigung.

Auf einmal nimmt er meine Hand und zieht mich auf. "Komm. Wir sollten zu unserem Schlafgemach und feiern, das du wieder da bist" sagt er und ein unheimliches Grinsen bildet sich auf seinen Lippen.

"Was? Nein!" Widerspreche ich sofort und will mich von seiner Hand losreißen, doch ist sein Griff stärker.

"Halt den Mund und folge mir" faucht er und schon werde ich von ihm mitgezogen.

Ich wehre mich, doch habe ich absolut keine Chance. "Jackson, bitte. Ich möchte das nicht" wimmer ich und die Tränen schießen in meine Augen.

Für einen Moment schaut er zu mir nach hinten. "Du wirst es tun, ob du willst oder nicht" erwidert er und ich lasse meinen Kopf hängen. 

Weiterhin Wiederstand zu leisten bringt absolut nichts.

Wir kommen den mir bekannten Zimmer immer näher und die Angst krabbelt wie Käfer durch meine Knochen.

Der König stößt die Tür auf und zieht mich hinein. Direkt schließt er die Tür zu und dann dreht er sich zu mir.

Seinen Blick kann ich nicht deuten und unwohl beiße ich mir auf die Unterlippe.

Der Mann sieht mich schamlos an und ich senke irgendwann wieder meinen Kopf. "Aish, du bist ja schlimmer als ein kleines Baby" seufzt er genervt und geht dann auf das Bett zu und setzt sich.

Ich will nicht. Ich will das alles hier nicht.

Eine Träne rollt über meine Wange.

Ich vermisse meine Freunde. Auch wenn wir noch nicht so lange getrennt sind, doch sie fehlen mir so verdammt sehr.

"Komm her" sagt Jackson und ich bleibe regungslos stehen. "KOMM HER HABE ICH GESAGT!" schreit er und ich zucke erschrocken zusammen, doch dann gehe ich mit langsamen Schritten auf ihn zu.

"Da du ja weinen musst wie ein kleines Kind, werden wir es nicht heute tun. Lass uns stattdessen etwas trinken" murrr er.

"Ich bin kein kleines Kind" Murmel ich und ich kann sehen, wie er seine Augen verdreht. "Jaja und jetzt halt die Klappe"

Stumm nehme ich das Glas an, welches er mir entgegen streckt und sehe in die rote Flüssigkeit.

Ich hasse es hier.

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