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[Info: Wer mehr meiner Geschichten lesen möchte und meine neusten Veröffentlichungen immer direkt mitbekommen will, der sollte bei meinem Deviantart-Account „Fettlust" vorbeischauen.]

Emma saß in ihrem kleinen Auto und parkte vor ihrer neuen Arbeit. Da sie eine halbe Stunde zu früh war, blieb sie noch ein bisschen sitzen und atmete tief durch. Es würde sicher kein leichter Tag für die ausgebildete Tierpflegerin werden. Körperlich, aber vor allem auch mental. Schließlich machte sie jetzt einen Job, auf den sie eigentlich immer herabgesehen hatte. Klar, als Studentenjob war es keine schlechte Sache, aber als Erwachsener mit einer fertigen Ausbildung? Als jemand, der voll im Leben durchstarten möchte und sich etwas aufbauen will? Nein... Indem sie täglich hinter der Theke eines Fast Food Restaurants stehen würde und stundenlang billigen, verfetteten Müll als Essen servierte, konnte sie sich kein tolles Leben aufbauen. Das Geld, das sie nun verdiente, reichte gerade mal für die Miete. Nur für die Miete und die monatliche Versorgung... Doch es war ihre Schuld gewesen. Emma hatte mit einem Fehler im Löwengehege einige Menschen in Lebensgefahr gebracht, was von der Zoo-Direktion absolut nicht toleriert wurde. Sie konnte von großem Glück reden, dass niemand verletzt oder gar getötet wurde. Trotzdem überlegte ihr Vorgesetzter nicht lange und sprach die Kündigung an. So war die junge, schwarzhaarige Frau plötzlich arbeitslos. Mit einem wirklich dummen Fehler, der ihr nicht hätte passieren dürfen, verlor sie ihren Traumberuf und vor allem ihre einzige Einnahmequelle. Ein Schock, den die 26-Jährige auch nach mehreren Wochen Arbeitslosigkeit nicht realisieren konnte.

Letztendlich hatte es fast drei Monate gedauert, in denen Emma fast all ihre Ersparnisse aufbrauchen musste, um ihre Miete und andere Kosten zu decken.  Drei Monate, in denen sie mit keiner einzigen Bewerbung Erfolg hatte und immer verzweifelter wurde. So verzweifelt, dass ein Billig-Job wie in einem Fast Food Restaurant die plötzliche Hoffnung wurde.

Die schlanke Frau schaute auf die Uhr. Noch zehn Minuten, bis sie bei der Filial-Managerin von Burger-Love antanzen sollte. Sie atmete nochmal tief durch und stieg dann aus, um diesen neuen, schrecklichen Abschnitt ihres Lebens zu beginnen.

„Hey! Du bist Emma, richtig? Emma Werkel?", kam eine Dame mittleren Alters auf Emma zu und begrüßte sie mit einem freundlichen Händeschütteln. „Richtig, ich habe heute meinen ersten Arbeitstag bei ihnen.", antwortete die junge Frau etwas schüchtern. „Dann kommen sie mal mit in mein Büro. Ich erkläre ihnen erstmal die wichtigsten Einzelheiten und dann gucken wir, dass sie eine passende Uniform kriegen!". Die Dame lief durch die nicht sehr geräumige Küche bis sie weiter hinten in einen kleinen Raum trat. „Setzen sie sich!", lächelte die Managerin und zeigte auf einen Stuhl, der vor ihrem Schreibtisch stand. Emma folgte der Anweisung und bekam diverse formelle Dinge erzählt. Das dauerte zum Glück nicht allzu lange, bis es um die Arbeitskleidung ging.
„Sie haben die Maße ja schon per Mail angegeben. Ich denke daran hat sich nichts geändert?". Emma schüttelte ihren Kopf: „Nein, die Daten müssten noch stimmen.". „Gut, dann probieren sie das einfach mal an. Neben dem Büro ist ein kleiner Umkleideraum, den sie dafür nutzen können.". Die ältere Dame lief wieder vor und öffnete die Tür des besagten Raumes, der kaum Platz für zwei Personen bot. Die Managerin, die sich zuvor als Birgit vorgestellt hatte, schloss die Tür hinter sich und wartete solange draußen.

Nach zwei Minuten trat Emma wieder aus dem Raum. „Na super! Das passt ja wie angegossen!", lachte die Dame fröhlich, doch der jungen Frau war eigentlich nicht nach Lachen zumute. Sie ekelte sich eher, diese Fast Food Uniform an ihrem gesunden, schlanken Körper zu tragen. Passen tat die Kleidung aber tatsächlich ganz gut. Zumindest spürte sie nirgendswo ein Kneifen oder Kratzen.

Als nächstes wollte die Managerin die einzelnen Küchengeräte und Bereiche vorstellen. Allerdings nur grob, da sie selbst eigentlich keine wirkliche Ahnung hatte, was wie funktionierte. „Das werden dir dann die anderen Mitarbeiter erklären.", sagte sie: „Christine, ein wahrer Stern müsste auch gleich da sein.", fügte sie noch hinzu und behielt damit recht. Nur wenige Minuten nach dieser Aussage öffnete sich die Eingangstür. „Morgen, Cheffin!", erklang eine zarte, aber irgendwie sehr freche Stimme. „Guten Morgen Christine!", rief sie zurück: „Du wirst sehen, diese Frau hat immer gute Laune!", flüsterte sie zu Emma, wonach die Mitarbeiterin in die Küche kam. „Oh, du bist die Neue, richtig?". Emma stand still da und blickte in das wunderhübsche Gesicht der Frau, die ähnlich alt sein musste wie sie. „Ähm...ja. Hey!", stotterte die junge Frau etwas durcheinander. Sie war auf einmal total durch den Wind und konnte ihren Blick nicht von dem hübschen, süßen Gesicht lassen. Die blauen Augen, die zarte Haut, das ganz leichte aber irgendwie süße Doppelkinn und die langen, blonden Haare... Nein, Emma war nicht lesbisch und hatte eigentlich noch nie Interesse an anderen Frauen gefunden. Aber um ehrlich zu sein, war sie sich plötzlich nicht mehr sicher. Sie sah dieses Gesicht und fühlte sich..., sie fühlte sich einfach merkwürdig. Merkwürdig auf eine gute Art und Weise. Was war nur mit ihr los?

Neuer Job, neue KilosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt