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Wie die erste Woche, verging auch die zweite Woche sehr schnell, gefolgt von einem unschönen Erlebnis. Emma verbrachte den Samstag zuhause und chattete mit ihrer Kollegin, mit der sie sich richtig gut befreundet hatte. Wobei sie sich wirklich unsicher war, ob sie eine Freundschaft mit ihr anstrebte, oder nicht sogar mehr wollte. Zumindest konnte sie nicht mehr leugnen, was für Vorstellungen sie teilweise im Alltag hatte... Gedanken, dass sie mit Chrissy zusammenwohnte und Gedanken, wie sie im selben Bett schliefen und Spaß hatten. Emma wurde kirre von all diesen Vorstellungen, die sie dauernd plagten, aber ein so ungewohnt angenehmes Gefühl in ihr auslösten. Anfangs hatte sie versucht, all diese Themen zu verdrängen, aber das brachte nichts. So sehr sie die Gedanken zu ignorieren versuchte, sie kamen immer stärker zurück und brachten eine ebenso stärker werdende Erregung mit sich. Warum auch immer...

Auf jeden Fall schrieben die beiden Frauen über Gott und die Welt. Wobei das aktuelle Thema mehr mit Lästern zu tun hatte. Sie unterhielten sich über den einen Kollegen, der so gut wie nie redete, aber wenn dann total abfällige Kommentare machte. Simon hieß dieser Typ, der mit dem Job ein bisschen Geld für sein Studium verdiente. Erst am Tag zuvor hatte er irgendwas zu Emma gesagt, was sie einfach total unverschämt fand. Irgendwas zu ihrer Arbeitsweise, an der es aber eigentlich nichts zu Meckern gab! Das regte die junge Frau so auf, dass sie in ihrer Wohnung beim chatten auf und ab lief. So lange, bis sie plötzlich in den Ganzkörperspiegel schaute und erschrocken stehenblieb. „Verdammt?!", sagte sie panisch zu sich selbst: „Verdammt?!?!". Sie legte das Handy beiseite und schaute an sich herab. Unter ihrer normalgroßen Brust, die sie ein wenig beiseite drückte, befand sich auf einmal eine kleine Kugel, die aus dem ziemlich engen Oberteil schaute. „Das kann nicht sein, das ist doch...?". Panisch zog sie sich das Shirt aus und betrachtete sich von der Seite. Eindeutig! Ihr Bauch wölbte sich ein kleines Stück nach vorne und wirkte wie eine kleine Kugel. Außerdem ragte ein ganz zartes Muffintop über den engeren Bund ihrer Leggings, die sie zuhause meistens trug. Emma schnappte sich wieder das Handy und schenkte Chrissys letzten Nachrichten keine Beachtung. „Du, Chrissy, ich habe gerade in den Spiegel geguckt und gemerkt, dass ich voll zugelegt habe!", schrieb die junge Frau verzweifelt in den Chat. Sie kannten sich zwar erst zwei Wochen, aber es schien als konnten sie über alles schreiben. Also zögerte Emma nicht, ihrem heimlichen Schwarm davon zu berichten.

„Voll zugelegt? Hast du gestern nach der Arbeit ein Nilpferd verschlungen oder wie kann ich mir das jetzt erklären?", lachte die Blondine für sich, aber musste zugeben, dass ihr die kleine Veränderung an ihrer Kollegin auch schon aufgefallen war.
„Gott nein, natürlich nicht! Aber ich meine es ernst... Mein Bauch ist eine Kugel geworden!". Emma setzte sich auf ihr Bett und bemerkte auch da, wie sich ihre Körpermitte frech nach vorne wölbte. „Scheiße...", fluchte sie und bekam im gleichen Moment eine Nachricht: „Jetzt beruhige dich erstmal, Emmi! Du bist so verdammt schlank, da kannst du sicher nicht viel zugenommen haben! Wenn du es dir nicht sogar nur einbildest.". Die ehemalige Tierpflegerin griff sich in die kleine Kugel, die sich ganz schön weich anfühlte. „Einbilden? Ich soll mir das einbilden?", flüsterte sie. „Außerdem würde es dir bei deiner schmalen Figur nicht schaden, ein oder zwei Kilo auf die Rippen zu bekommen!", lautete dann die nächste Nachricht, die Emma ein bisschen schockte. Bin ich ihr zu dürr? Fragte sie sich sofort, mit dem Verlangen, dieser Frau perfekt gefallen zu wollen. „Verdammt, ich bin ihr zu dürr...", sagte sie nochmal laut und wurde traurig, was sie gleichzeitig aber auch verwirrte. Sie hatte eine wirklich schlanke Figur, von der viele nur träumen konnten, sie wollte keine ein zwei Kilo mehr auf den Rippen haben... Aber Chrissy? Fand sie es vielleicht hübsch, wenn sie ein paar Kurven mehr hatte? Emma war überfragt. „Du, ich glaube ich muss mich ein bisschen ablenken. Vielleicht schreiben wir heute Abend nochmal?", schrieb Emma zu ihrer Kollegin. „Ach Emmi! Jetzt mach dir mal nicht so einen Kopf. Du brauchst dir bei deiner Figur überhaupt keine Sorgen machen und solltest gar nicht mit dem Gedanken spielen, deine Freizeit jetzt mit einer unnötigen Diät zu opfern.", kam sofort die Antwort: „Aber okay, lenk dich ein wenig ab. Wenn du reden willst, bin ich für dich da.". Trotz ihrer traurigen Situation musste Emma kurz lächeln. Christine war so reizend und hilfsbereit. Vielleicht hatte sie ja recht und es gab eigentlich absolut keinen Grund zur Sorge?

Ohne es zu wissen, hatte Chrissy einen gewissen Einfluss auf ihre Kollegin ausgeübt. Emma, die ihre Zunahme zwar nicht komplett ignorieren konnte, versuchte sich nicht weiter darum zu kümmern. Letztendlich hatte sie aktuell genug Stress. Sie musste ihren neuen Job gut machen, wieder Ersparnisse aufbauen und viele andere Dinge klären, die mit ihren Eltern zu tun hatten, die aktuell umzogen. Da war jetzt auch noch ein Gewichtsproblem und quälende Diät-Versuche genau das Falsche! Und mit dieser Einstellung begann die dritte Woche, in der alles so ablief, wie zuvor. Viel Quatschen, viel Essen machen, viel von dem Essen selber vertilgen.

Neuer Job, neue KilosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt