Kapitel 1

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Es regnete, und ich lief pitschnass durch den Wald. Es war nichts besonderes, inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt bis auf die Knochen durchnässt umher zu laufen. Ich wollte es ja so. Es gefiel mir auf Bäumen zu schlafen und die Sterne zu beobachten. Die Sterne hatten schon immer eine seltsame Faszination auf mich gehabt. Sie waren das älteste was man von der Erde aus sehen konnte, sie waren Erinnerung. Vielleicht mochte ich sie auch nur weil meine Mutter Étoile, "Sterne" hieß. Normalerweise hätte ich mir einen stark beblätterten Baum gesucht, wäre hinauf geklettert und hätte geschlafen. Doch ich hatte ein wichtiges Treffen was ich auf keinen Fall verpassen durfte. Es war spät am Abend als ich in Bree ankam, ich lief durch den strömenden Regen und steuerte auf das Gasthaus zum tänzelnden Pony zu. Laute Trinksprüche und Musik dröhnten mir entgegen als ich in die Stube eintrat. Mit Mühe und Not kämpfte ich mich zum Tresen, ich kletterte den Barhocker hoch und ließ mich hinein plumpsen. "Guten Abend die Dame. Wie kann ich helfen?" Fragte mich der Wirt freundlich. "Guten Abend. Ich suche einen Herrn Thorin Eichenschild. Wir wollten uns hier treffen. Ist er da?" Fragte ich. "Einen Herrn Eichenschild habe ich nicht hier gesehen, doch wartet hier einen Moment, er wird sicherlich gleich erscheinen. Mögt ihr etwas trinken während ihr wartet?" Bot er mir an. Ich zögerte kurz " Ein Bier bitte." Er sah mich verdutzt an. "Kommt sofort junge Dame." Sagte er hastig.

"Na du hübsches Ding?" Fragte eine unangenehm raue stimme. "Was macht ein so junges Mädchen, wie du es bist, ganz allein hier und auch noch um diese Uhrzeit?" Fragte die Stimme erneut. Ich antwortete der Stimme nicht und nahm nur mit einem kurzen "Danke" meinen Krug vom Wirt entgegen.

"Kann es sein das du ein Elbenkind bist? Nein du bist zu klein für eine Elbin. Aber vielleicht bist du...ach auf gar keinen Fall! Für einen Zwerg bist du zu hübsch..." Er brach ab. Ich nippte vorsichtig an meinem Getränk "Kann es sein" fuhr er fort und ein widerliches Grinsen breitete sich in seinem Gesicht aus " Das du eine Missgeburt bist? Halb Zwerg halb Elbin? Oder welches andere Geschöpf trägst du noch in dir?"Er lachte böse. Blitzschnell hatte ich mein Schwert aus seiner Scheide gezogen und hielt ihm die Klinge an die Kehle. Er röchelte, im Lokal wurde es still. Totenstill. "Wage es ja nicht, irgendjemand den du nicht in entferntesten kennst irgendwie zu verurteilen!" Zischte ich "Haben wir uns verstanden?" Doch bevor er hätte antworten können ertönte hinter mir eine vertraute Stimme "Natalia, ich glaube wir werden die Taten dieses Mannes heute mal dem Alkohol verschreiben. Wir haben wichtigeres zu besprechen." "Thorin!" Flüsterte ich und er zog mich in eine kurze aber herzliche Umarmung. "Könnten wir vielleicht einen Tisch haben? Am besten etwas weiter hinten im Lokal." Rief er dem Wirt zu, der uns hastig überholte. Den ungehobelten Mann ließ ich wo er war, sollte er doch machen was er wollte. "Wie geht es dir, Nati? Wir haben uns eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wie geht es Étoile?" Thorin sah mich erwartungsvoll an. "Den umständen entsprechend und meine Mutter redet nicht viel ." Er sah mich bekümmert an "Ja, seit dem Tod seines Vaters ist sie Sehr verschwiegen..." Ich unterbrach in schnell, da ich nicht über meinen Vater reden wollte. Er stand meinem Vater sehr nah. Mein Vater hatte mir alles beigebracht, z.B. Wie ich mit Pfeil-und Bogen dem Schwert oder einer Axt um zugehen hatte. Er brachte mir bei wie ein wahrer Krieger zu kämpfen hatte, wie man alleine in der Wildnis auf lange Zeit hinüber überlebt. Er war mein bester Freund gewesen.

"Das ist bestimmt nicht der Grund warum du mich aufgesucht hast, oder?" Ich blieb Kühl aber nicht unfreundlich.

"Nein" antwortete er schlicht. "Aber ich möchte wissen was du nach der Beerdigung deines Vaters getrieben hast." Ich seufzte zunächst fing aber dann doch an zu erzählen. "Zuerst bin ich mit Mutter zurück nach Bruchtal gekommen. Sie sprach seit der Beerdigung nicht. Weder mit mir noch mit sonst irgendjemanden. Ich beschäftige mich mit mir und war so allein mit meiner Trauer. 2 Monate nach dem Vater verstorben war kam Herr Thranduil zu Besuch samst seinen Sohn Legolas." Thorin runzelte verärgert die Augenbrauen sagte jedoch nichts, also fuhr ich fort. "Er bat Mutter und mich um ein Gespräch. Er teilte uns sein Beileid mit, aber ich glaubte ihm nicht. Meine Mutter war nicht umsonst aus dem Düsterwald geflohen. Thranduil ist der Bruder meiner Mutter wie du weißt und er wollte mich mit nehmen weg aus Bruchtal. Meine Mutter verteidigte sich nicht auch mich und meinen Vater nicht, sie saß einfach still da und blickte Teilnahmslos drein. Thranduil gab mir eine Stunde um meine Sachen zu packen und mich zu verabschieden. Doch ich dachte gar nicht dran ihn zu begleiten. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und Herrn Elrond wie auch von Frau Galadriel. Dann lief ich so schnell es ging fort. Ich war bei Beorn und habe Radagast besucht, auch Gandalf habe ich getroffen. Es ist ein halbes Jahr her das ich Bruchtal verlassen habe und nun sitze ich hier vor dir, bei dem ich oft mit meinem Vater zu besuch war, der der mir Geschichten über den Erebor erzählt hat." Ich beendete meinen Monolog und er räusperte sich. "Apropos Erebor. Das ist der Grund für mein Treffen mit dir." Ich runzelte verwirrt die Stirn, doch er ließ sich nicht beirren und fuhr fort. "Ich hatte vor einiger Zeit eine Unterredung mit Gandalf dem Grauen, wir waren uns einig das wir Zwerge uns den Berg von, diesem abscheulichen Drachen, Smaug zurück erobern werden." Ich war sprachlos. "Und was hast du jetzt vor?" Fragte ich aufgeregt. "Das ist so..." Begann er" Ich habe 12 Zwerge zu einem Treffen angefordert und ich möchte das du uns ebenfalls begleitest. Wir wären dann 13 Zwerge, 1 Halbzwerg, 1 Zauberer und 1 von Gandalf besorgter Meisterdieb. Was sagst du dazu?"

Ich antwortete erst einmal zögerlich " Ehm... Also. Ich glaub schon, gerne begleite ich euch." Er strahlte mich an. "Gut. Pass auf, Wir treffen uns Morgen abend. Und übermorgen geht es los. Ich hab dir ein Zimmer für die heutige Nacht reserviert, und ein Bad. Nichts für ungut aber wir werden lange ohne Wasser und Seife auskommen müsse. Und weil du sowieso schon lange nicht mehr gebadet hast dachte ich das könnte nicht schaden." Ich nickte nur " Nichts für ungut aber ich muss los". Er wollte schon aufstehen doch ich hielt ihn auf " Thorin?" Er drehte sich um. "Ja?" "Wo soll ich denn morgen hinkommen?" Er schaute erst verwirrt dann lächelte er grimmig. "Hier" sagte er legte mir ein Pergament auf den Tisch und ging. Stirnrunzelnd steckte ich es ein. "Fräulein?" Fragte mich auf ein mal eine Stimme. Ich blickte hoch, es war der Wirt. "Ihr Zimmer sowie ihr Bad stehen ihn nun zu Verfügung."

Hobbit FF (Kili Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt