Kapitel 11

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"Was macht der hier Kylie?", fragte der blonde Junge genervt. Er wirkte fast wütend. "Das ist mein Bruder Jeremy", ignorierte sie ihn und wendete sich an mich. Die Peitsche um sein Handgelenkt hatte er abgeschüttelt worauf hin sich das kleine Mädchen damit in eine andere Trainingsecke verzog. Die Stimmung war angespannt, aber ich versuchte das beste aus der Situation zu machen. "Hi, ich bin Thomas." Dumm. Jeremy hatte bereits in der Praxis damit gedroht, dass er weiß wer ich bin und wo man mich findet. Er warf mir einen verwirrten und gleichzeitig angewiderten Blick zu. Ich wich seinem Blick aus. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er anfing leicht zu grinsen. "Na schön. Machen wir das Beste aus der Situation. Hier nimm", sagte er und reichte mir eine Waffe. Zögernd nahm ich sie entgegen. Diese Waffe war anders als die, die ich vorher in der Hand hatte. Zwar genauso lang, sah aber aus wie ein kleines Schwert. Die Klinge war genauso schwarz und glitzerte leicht. Ich spürte wie meine Hand wärmer wurde. Es war als würde die Klinge leben und sich meinem Herzschlag anpassen. Jeremy nahm eine identische Waffe. In dem Moment stellte Kylie sich vor mich und meldete sich zu Wort: "Tu das nicht, er hat kein Training. Jer, das kannst du nicht machen!"
"Geh zur Seite, Kylie", drohte er.
"Du wirst ihm weh tun. Das bringt doch niemandem was."
Jeremy schaute sie eindringlich an. "Das ist ein Befehl Kylie."
Ihr Körper spannte sich kurz an, aber dann ging sie wortlos zur Seite. "Scheiße", dachte ich mir.
"Mach deine Beine weiter auseinander und stell ein Bein nach vorne", befiel Jeremy mir. "Jetzt verlager dein Gewicht auf das vordere Bein, leh'n dich leicht nach vorne und halt' deine Waffe bereit." Er begab sich selbst in die Position und ich imitierte ihn. Nach einem Moment Stille, in der sich keiner bewegte, setze er zum Angriff an. Ich wusste, dass er auf mich zu kam, aber ich wusste nicht was ich tun sollte. Tausend Gedanken gingen durch meinen Kopf: "Ausweichen, verteidigen, wegrennen, angreifen,...". Im letzten Moment machte ich mich darauf gefasst einfach getroffen zu werden und versuchte mich vor dem Schmerz zu wappnen. Aber der kam nicht. Wie von alleine blockte ich den Angriff mit meiner eigenen Klinge ab.
Jeremy stand mit einem erstaunten Ausdruck direkt vor mir. Ohne die Augen von mir zu wenden sprach er zu Kylie: "Ich will ihn ab Montag im Training haben, sorg' dafür, dass er bereit ist." Kylie schnaubte und warf ihm einen vorwurfvollen Blick zu. Dann nahm sie meine Hand und zerrte mich wieder aus dem Raum. Die Waffe hatte Jeremy mir ohne das ich es realisiert hatte aus der Hand genommen.

SchattendiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt