Kapitel 7

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"Was bedrückt dich, Thomas, dass du so früh zu mir kommst?", fragte Mrs Adams mich, während sie mich mit einer Handbewegung bittete Platz zunehmen. Ich folgte ihrer Anweisung, aber antwortete nicht. Ich wusste nicht. Wie ich es ihr erklären sollte. Schließlich sagte ich: "Ich sehe Dinge." Sonst nichts. "Nun, Thomas. Das ist nichts Neues. Ich denke wir sollten dir noch einmal neue Tabletten verschreiben. Hast du sie heute schon gekommen?", fragte Mrs Adams. Ich sah sie noch immer an, aber es fühlte sich merkwürdig an. Als würde ich durch sie hindurchsehen. Mein Körper war wie gelähmt nur meine Lippen begannen Wörter zu formen: "Diesmal war es anders. Es war, als wäre ich nicht mehr nur Zuschauer, sondern mitten im Geschehen dabei gewesen. Und dann diese Anderen. Ganz in schwarz waren sie gekleidet und mit schwarzen Messern bewaffnet..." "Was sagtst du da? Ganz in schwarz gekleidete Personen? Erzähl mir mehr von ihnen", meinte Mrs Adams. Nach einem kurzen Moment Verwunderung über ihr Interesse an den Personen redete ich weiter: "Naja. Eine von ihnen hatte schwarzes Haar und Augen, schwarz wie die Nacht. Ihn konnte ich nicht sehen. Sie bedrohten mich mit langen, schwarz schimmernden und deformiert aussehenden Klingen. Sie redeten wirres Zeug, doch als ich los gelassen wurde lief ich davon." "Was haben sie geredet?", fragte sie mich weiter aus. Sie klang nun sehr angespannt und irgendetwas an ihr sorgte dafür, dass ich eine Gänsehaut bekam. Dennoch antwortete ich: "Sie meinten, dass ich keine Ahnung hätte und-" Ich stoppte meine Erzählungen und fragte stattdessen: "Aber wieso interessiert Sie das so sehr? Es ist doch sowieso nicht real." Für einen kurzen Moment sagte Mrs Adams nichts, aber dann erwiderte sie: "Ohh, Thomas. Du hast ja keine Ahnung. Ich werde dir jetzt etwas verraten... Die Leute die du gesehen hast nennen sich Schattendiebe. Es gibt sie wirklich und sie denken sie könnten die Wesen, die sich nicht an IHRE Regeln halten bestrafen... Aber wieso erzähle ich dir das überhaupt? Du wirst hier ohnehin nicht lebend raus kommen." Ich war wie gelähmt vor Angst. Hatte ich mir nur eingebildet, was sie sagte? Doch dann begann sie sich zu verwandeln. Sie ging runter auf alle Viere und fixierte mich mit ihren Augen. Ihre Schneidezähne wurden länger und spitzer und ihre Augenbrauen wuchsen in sekundenschnelle . Sie zerriss das Haarband, welches die Haare auf ihrem Kopf zusammenhielt. Dadurch bemerkte ich erst die dunklen schwarzen Krallen anstelle ihrer gepflegte Fingernägel. Auch ihr Gesicht war nun vollkommen entstellt. Auf ihrer Stirn und neben ihren Augen hatten sich kleine Falten gebildet und ihre Augen an sich wirkten nurnoch wie kleine Schlitze. Sie verkrampfte für einen kurzen Augenblick, indem ihre Wirbelsäule laut knackte. Dann war ihr Rücken extrem gekrümmt, was ihrem Auftreten auf allen Vieren noch mehr Ausdruck verleihte.
Sie... Es... kam langsam auf mich zu. Ich wusste ich hätte längst weglaufen sollen, doch meine Beine verhinderten es.

Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, in der ich nur dort stand und dieses Ding anstarrte. Es knurrte und setzte zum Sprung an. "Hey! Lauf weg!", holte mich eine Stimme aus der Trance. Ich drehte mich um, doch bevor ich jemanden sehen konnte wurde ich von zwei kräftigen Händen zur Seite gezogen, wodurch wir beide auf dem Boden lagen. Die Kreatur hatte ihren Sprung auf mich verfehlt, doch nun kämpfte sie mit jemand anderem. Ich erkannte schnell wer es war. Es war die Person, die auch gerufen hat ich solle weglaufen. Außerdem war es die Person mit den dunklen langen Haaren und dem schwarzen Outfit, der ich schon gestern begegnet war.

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