Tw: S*izidgedanken
Sicht Julian
2 Stunden waren vergangen und ich saß noch immer in diesem Auto. Völlig verweint. Ich sah auf mein Handy. Ich hatte gehofft, dass er anrufen würde, dass er mir hinterher rennen würde. Dass er mich in den Arm nimmt und sagt "Tut mir leid Jule. Es tut mir so leid" verdammt ich würde ihm alles verzeihen. Ich weiss aber auch, dass Kai nicht der Mensch ist, um jemanden zu betrügen. Rein gar nicht. Nur was sollte ich mit meinem Leben jetzt anfangen? Ohne meinen Freund? Ohne meine Luft zum Atmen? Ohne mein Herz? Ohne meine Körperteile? Wie sollte ich verdammt nochmal ohne Kai Havertz leben?? Das war nicht möglich. Ganz und gar nicht. Ich dachte darüber nach.
Ich dachte darüber nach einfach los zu fahren und bei dieser Nässe Vollgas zu geben. Einfach loszulassen, 200 auf dem Tacho zu haben und das Lenkrad rüber zu reißen. Dann wäre es vorbei. Dann würde ich ohne ihn sein und ihn beschützen können. Ich konnte nicht einfach gehen. Ich konnte nicht einfach los fahren. Ich konnte nicht einfach gehen. Nein. Nein nein nein. Niemals. Ich nahm daher meine Schlüssel. Ich stieg aus dem Auto und ließ mir etwas einfallen. Ich brauchte meine Flasche Wasser. Genau. Die brauchte ich. Ich ging also in diese Wohnung. Ich öffnete die Tür und sah die Lichter brennen. Ich roch Alkohol. Er wird doch nicht?
Doch. Doch das tat er. Er hatte sich den ganzen Alkohol in ein Glas gekippt und dieses getrunken. Jetzt lag er da. Schlafend, verweint und völlig fertig. Ihn so zu sehen zerbrach mich. Aber ich wollte ihn nur noch ein letztes Mal sehen. Ein letztes mal, bevor ich anfangen musste mich dem ganzen zu stellen. Ich merkte wie meine Tränen liefen, während ich Kai beobachtete wie er im Schlaf weinte. Fuck. Julian, verpiss dich. Du musst raus hier. Geh.
Ich schnappte mir die Wasserflasche und lies die Tür leise ins Schloss fallen bevor ich mich wieder ins Auto setzte und los fuhr. Es sollten die heftigsten Monate werden.
2 Wochen später
Heute war Sonntag. Sonntag... Tja. Der Tag, an dem Kai und ich immer zusammen Netflix sahen und uns haufenweise Süßigkeiten reinschmissen. Tja. Und was tat ich? Ich lag in meinem ehemaligem Kinderzimmer, in meinem Bett mit einem Pulli und Bier. Bier war meine Hauptnahrung in den letzten Wochen. Kaum Schlaf und wenig Sport bzw Hygiene kam ebenfalls dazu. Es war so fucking schwer. Ich konnte kaum atmen. Ich konnte kaum stehen und kaum leben. Kai war nicht mehr bei mir. Weder beim Duschen, beim Essen, beim Lachen, beim Schlafen. Nichts. Nirgends. Ohne ihn einzuschlafen und ohne ihn aufzuwachen war so verdammt hart. Ich weinte jedesmal wenn ich aufstand und wenn ich einschlief. Kai war mein Leben und das hatte mir Sam genommen. Mittlerweile glaubte ich daran. Ich weiß nicht wieso, aber alles ergab auf einmal Sinn. Seine ständigen Aussagen, seine Blicke, sein Lachen. Alles sah so ungeliebt aus. Auch auf den Bildern. Ich sah mir jeden Abend unsere Bilder an. Fuck... fuck fuck fuck.
"Julian. Oar. Mein Gott stinkt das hier" mein Vater stand in meinem Zimmer und lief zum Fenster. Er riss die Vorhänge auf und die Sonne schien ins Zimmer. Er riss die Fenster auf und lüftete durch. Ich sah meinem Vater dabei zu, wie er so in vollen Zügen sein Leben genoss. Es war schmerzhaft anzusehen. Er lächelte und sah mich an. Ich hing wie ein nasser Sack in diesem Bett und sah zu meinem Vater. Ich verfolgte jede Bewegung, bis er stehen blieb und mich ansah. Er stützte seine Hände in die Hüfte und sah mich an. Wie ich da hing, wie der letzte Dreck.
"Hey Großer..." kam sanft von ihm während er mich ansah
"Nicht jetzt Papa. Bitte nicht jetzt..." kam gebrochen und mit einem verzogenem Gesicht von mir.
"Oh Jule." Sagte er und setzte sich zu mir, bevor er mich fest in den Arm nahm. Ich lag in den Armen meines Vaters und weinte. Alles fühlte sich so schwer und leer an. Als könnte ich kaum atmen, als würde ich in kleine Stücke zerfetzt werden und es würde sich zerteilen.
"Ich kann ohne ihn nicht Papa... er ist meine Luft zum atmen und meine Leber zum Abbau des Alkohols. Er ist mein Herz. Er ist alles. Und jetzt ist er weg... einfach weg."
"Ich weiß Julian. Ich weiss...." mein Vater drückte mir einen Kuss auf den Kopf und blieb lange mit mir da sitzen. Sehr lang. Bis meine Mutter kam.
"Jule?" Fragte Sie vorsichtig und war geschockt von dem, was sie da sah. Ich, zusammengekauert. Das Zimmer... es war unfassbar.
"...Du Jule, ich hab hier einen Brief von Marco in der Hand. Er lädt dich zum nächsten BVB Spiel ein. Sie würden dich gern zum nächsten Training auch dabei haben. Damit du mal reinschauen kannst. So steht es hier. Soll ich dir das einfach mal hier her legen?"
Nickend ließ ich von meinem Vater ab und setzte mich auf mein Bett. Ich wischte mir die Tränen weg und nahm den Zettel in die Hand.
'Hallo Jule. Da du dich länger nicht gemeldet hast und auch keine Nachrichten beantwortest, habe ich deine Eltern kontaktiert und mich erkundigt, ob es dir gut geht. Ich schreibe dir jetzt auch einen Zettel, weil der kommt definitiv an. Hör mal, wir würden dich gern beim nächsten Spiel vom BVB auf unserer Bank als Zuschauer sehen... nebenbei haben wir gedacht könntest du mal beim Training mitmachen und da mal reinschauen. Wer weiss, vielleicht gefällt es dir ja so gut und du wechselst wirklich. Ansonsten hoffe ich, dir geht es schnell besser und die Grippe verschwindet schnell. Grüße Marco'
Grippe. Ja, so konnte man es nennen.
"Ich werd drüber nachdenken" Sagte ich und versank wieder im Bett.
"Möchtest du nichts essen?"
"Nein Mama. Danke. Ich hab keinen Hunger"
"Trinkst du genug?"
"Ja." Ich spielte an dem Armband, was mir Kai vor ein paar Wochen schenkte. Es erinnerte mich immer an ihn. Immer. Tja und jetzt? Jetzt saß ich hier. Was machte er? Würde er mit Sam unterwegs sein? Würde er allein sein? Training? Alkohol? Eine Frau? Was macht er nur so allein... Ohne mich...
Heyy, hier ein neues Kapitel für euch :) Wir hoffen es gefällte euch. Schreibt uns gern wie immer eure Meinungen in die Kommentare, das würde uns sehr freuen. Schönen Tag euch noch und viel Spaß bei lesen :)
-S
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Dangerous Love - Bravertz Story
Fanfiction,,Liebst du mich überhaupt noch?" fragte ich leise. Lauter ging es nicht. Ich konnte es nicht laut sagen... keineswegs. Er überlegte zu lang. Mit Tränen in den Augen sah er auf den Boden. Mir floss eine Träne aus dem Auge über das Gesicht und so wie...