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Die großen Fenster in meinem Büro zeigten die alltägliche Großstadt, die in ihrem geschäftigen Treiben und ihrem wabernden Mittagslicht nicht zu ahnen schien, was durch meinen Kopf kreiste.

Sie hatte mich vorhin angerufen, sie sagte, sie müsse mir etwas sagen.

Ich kannte sie inzwischen gut genug, um zu verstehen, was sie vorhatte, und wonach ihr der Sinn stand.

Während unserem Telefonat vorhin wurde ich bereits qualvoll feucht, und hatte mich die letzten zwanzig Minuten langsam durch meine Jeans gerieben. Dementsprechend lustvoll war ich gerade. Nun saß ich mit den Beinen überkreuzt hinter meinem Schreibtisch und malte mir aus, was ich mit ihr anstellen würde.

Aber ich wollte es ihr nicht signalisieren, sonst lässt sich mich wieder winseln und um Gnade flehen. Ich denke aber, sie wusste genau, was ich gerade fühlte.

Ich hatte hunger.

Ich wollte sie.

Ich wollte unter ihr ihren Namen schreien.

Es klopfte an der Tür. Ich bat herein.

Sehnsüchtig starrte ich auf die aufschwingende Tür, doch der Mensch dahinter enttäuschte mich. Es war mein Chef, der mit einer Tasse Kaffee und einer Akte unterm Arm gespielt lässig auf mich zulief. Ich wusste, dass ich mich nur in meiner Position befand, da er mich unbeschreiblich anziehend fand, und am liebsten hier und jetzt seinen Schwanz tief in mich hinein rammen wollte.

Ich wusste dieses Wissen gut einzusetzen, und spielte zeit Weilen mit, nur aus Geldgründen natürlich. Doch meine kleine sadistische Seele erfreute sich auch ein wenig daran, ihn zappeln zu lassen. Wer weiß, ob ich ihm eines Tages seine Träume wahr werden ließe, rein objektiv war er schließlich kein hässliches Wesen.

»Möchten sie einen Kaffee?«, fragte er mich, ohne sich zu setzten. Eine Geste des Respekts, ganz so, wie ich ihn kannte. Doch seine Blicke zogen mich aus.

Ich lächelte nur abwesend. Zu ängstlich, ich würde stöhnen, wenn ich den Mund aufmachte. Ich wollte nur sie, nicht ihn, der mit seinem Fleck auf der Krawatte hier herumstolzierte und glaubte, er würde eines Tages nackt über mir liegen dürfen, nein.

Als er merkte, dass ich nicht viel zu tun hatte, machte er kurz eine fragende Geste in Richtung Stuhl und setzte sich schließlich.

»Wissen sie -« Er stellte den Kaffee auf den Tisch.

Ich faltete meine Hände, konzentriert darauf, normal zu wirken.

»- sie sind eine unglaublich wertvolle Arbeitskraft für mich. Ich denke, das habe ich bereits mit Beförderungen gezeigt, doch ich habe da wohl eine wahnsinnig gefragte, hohe Stelle, in die sie perfekt hineinpassen würden. Sie müssten sich schnell entscheiden, denn ich muss noch Zeit haben, um meine Kontakte spielen zu lassen«, erklärte er in einer wahnsinnig präzisen Sprache und mit einem Blick, der nicht nur meine Kleider, sondern auch meine Haut auszuziehen schien.

»Ich könnte ihnen alle Einzelheiten erklären, wenn sie freihaben. Wenn sie -«, setzte er erneut an. Ich wollte die Situation verkürzen, denn an der Tür hatte es geklopft.

»- mit Ihnen essen gehe.« vervollständigte ich seinen Satz. Er sah angenehm überrascht aus, und ich sah ihn ein imaginäres Häkchen auf seiner To-do-Liste abhaken.

»Herein!«

Die Tür schwang auf. Dahinter war sie. Endlich.

Sie lief mit ihrem wunderschönen Körper auf uns zu. »Nun, ich bin mir sicher, dass ihre Sekretärin einer solchen Gelegenheit ganz offen gegenüber sein wird. Wie wäre es denn -« sie stellte sich seitlich von seinem Stuhl hin und legte ihren Arm auf seine dessen Lehne.

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