Kapitel 12

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Nun saßen wir alle am Esstisch. Die Stimmung war leicht betrübt. Vielleicht lag es an mir, da ich nach einer langen Zeit wieder zuhause bin, oder es lag daran, dass B/N mehrere Gäste von sich aus eingeladen hat. Mir war es sowas von Recht, soll sich doch Mom und Dad aufregen deswegen. Ist ja nicht so, dass sie mich empfangsfreundlich aufnahmen vor einer Stunde. Passiert ihnen also all dies recht. Levi saß überraschender Weise neben mir, jedoch war er durchschnittlich still. Er redete nur, wenn Dad ihn was fragte.

„Kannst du mir die Kartoffeln reichen?", fragte ich Mom und sie schaute mich etwas sauer an. Hierfür weiß ich den Grund. Es störte sie, dass ich meine zweite Portion anfing, obwohl die Gäste selbst nicht mal richtig angefangen haben mit ihrer ersten Portion. Es störte sie aber sowas von!

„Hier.", während sie mir die Kartoffeln übergab, verdrehte sie ihre Augen. Und wie alle mich kennen, konnte ich nicht ruhig bleiben.

„Ist was, Mom?", sie schaute mich mit einem Lass-es-sein-Blick an, aber dieser drängte mich nicht aufzuhören. Ich machte mir Spaß draus, die scharfe Stimmung musste ja mal platzen.

„Nein, alles in Ordnung."

„Bist du dir sicher?"

„Y/N, hör jetzt auf?", mein Dad mischte sich nun ein.

„Was habe ich denn getan-"

„Du bist kindisch, Y/N. Du musst endlich erwachsen werden.", er zeigte auf mich mit dem Finger, als wäre ich der böse Wolf, der seine Lämmchen fressen würde.

„Was-", ich stand sprachlos vor ihm. Meine Gedanken schwirrten in meinem Kopf umher. Ich wusste wirklich nicht, was ich sagen sollte.

„Mom?", ich kniff meine Augenbrauen zusammen und merkte wie langsam meine Augen feuchter wurden. Sie brannten, doch ich ließ die Tränen nicht zu.

„Es tut mir Leid, Y/N. Dein Vater hat Recht.", es fühlte sich an, als ob ein Messer in mein Herz gestochen würde und meine Kehle zugeschnürt wurde.

„Gut zu wissen.", ich stand auf.

„Und ich bin natürlich diejenige, die Probleme verursacht.", ich lachte kurz auf und schüttelte den Kopf. Ich nahm meine Jacke und zog sie während des Rausgehens an. Meine Hand zitterte, doch öffnete ich die Tür und sprang förmlich aus der Tür raus.  Levi, welcher dasselbe tat, folgte mir. Ich bemerkte dies nicht anfangs.

______eine Weile später_____

Wir waren bei unseren Wohnungen angekommen, doch standen wir im Flur des Hauses.

„Wenn was ist, sag Bescheid. Ich wohne ja nicht so weit von dir entfernt.", sagte er und verschwand hinter seiner Wohnungstür. Perplex stand ich im Flur. Hat er mich einfach gelassen. Ich öffnete meine Wohnung und ging herein. Nun hat er mich auch hier allein gelassen; in der einsamen Wohnung. Ich seufzte, als ich mich auf den Boden setzte und meine Arme um meine Beine schling.

Ich weiß nicht, wie lange ich so saß. Aber eine Weile verging, sodass ich zuckte, als jemand an der Tür klingelte. Verwirrend stand ich auf und öffnete sie.

„Hal- Ackerman!", da stand er nun in seinem üblichen weißen Hemd. In seiner Hand war eine Weinflasche und eine Tüte.

„Ich hoffe, du magst chinesisches Essen.", er ging einfach in die Wohnung rein. Verdutzt stand ich nun vor der Tür, die immer noch offen war.

„Ach sorry, hab total vergessen zu fragen. Darf ich rein?", er grinste.

„Ja?"

„Ja!", er setzte sich auf die Couch hin. Ich schloss die Tür und holte aus der Küche zwei Weingläser.

„Du dachtest doch nicht wirklich, dass ich dich alleine lasse."

_____am nächsten Morgen_____

Verschlafen rieb ich meine Augen wach und gähnte dabei. Ich stand vom Bett auf und betastete meinen Nachttisch nach meinen Handy. Als ich ihn endlich ergriff, schaute auf die Uhrzeit-perfekt! Ich kann mich noch schnell duschen und noch was frühstücken. Zugleich aber bemerkte ich, dass mich gestern Abend mehrere Anrufe nicht erreicht haben. Die meisten waren entweder von B/N oder meinem Vater. Ich seufzte, als ich zum Badezimmer schlenderte.

Beep

Beep

Beep

„Professor L/N, was kann ich für sie tun?", ich verdrehte die Augen.

„Du hast. ich gestern angerufen?"

„Y/N!", sagt er überrascht und man hörte, wie er sich bewegte. Wahrscheinlich sagte er meiner Mom Bescheid, dass ich am Telefon war.

„Hättest du Lust später einen Kaffee zu trinken?"

„Klar.", antwortete ich genervt.

_____paar Tage später_____

„Levi hat mir Bescheid gegeben, dass wir für die nächsten Patienten verantwortlich sind. Y/N, du übernimmst die Leitung. Es kommen Arbeiter rein, die einen Unfall hatten. Levi selbst ist im OP-Saal.", erklärte Christian, als er sich Hände warm rieb und das ganze Team anschaute. Ich schaute überrascht zu Parker, doch er zuckte nur mit den Schultern. Was will Levi jetzt nur von mir?

„Weiß man genau, was passiert ist?", fragte Christa.

„Bei den Bauarbeiten von einem Gebäude lockerte sich die Fassade und stürzte ein.", ich stand, wie angewurzelt an der Stelle. Ich kann doch nicht Leitung übernehmen? Vielleicht war es Zufall, aber genau in diesem Moment, wurden mehrere Patienten in die Notfallaufnahme transportiert.

„Männlich, zwischen 40 und 50 Jahren, bewusstlos. Seine Beine waren unter Betonstücken zerklemmt.", sagte der Sanitäter und schaute erwartungsvoll das Team an.

„Y/N?", wie aus der Trance gezogen und kam ich wieder zu meinen Sinnen.

„Connie, Jean, ihr nimmt ihn in Schockraum 2."

„Männlich, circa 20 bis 30, bewusstlos. Schwere Kopfverletzungen.", die Sanitäter brachten eine weitere Person rein.

„Mikasa, page jemanden vom Neuroteam an! In Schockraum 3."

„Weiblich, etwa 30, beim bewusstsein, schwanger. Prellungen am Körper und Verletzung an der Schulter.", ich bliebe stehen. Was hat eine Schwangere beim Bau zu tun?

„Christa und Ymir, geht mit ihr in die Gynäkologie. Sofort!"

Levi x Reader || Scalpel and CoffeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt