Teil 2

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Sie musterte ihn von der Seite, als er in die Hütte trat und sich umsah. Dabei bewegte er sich so grazil, dass sie sich allmählich sicher war, dass er kein einfacher Mann war.
>>Kuschelig.<< kommentierte er das kleine Häuschen in dem zwei Betten standen und ein abgenutzter Kamin. Selbst die Küche war kaum zwei Meter.
>>Ich weiß, dass sie etwas klein ist, aber auf der Route gab es keine andere, die verborgen genug liegt. << erwiderte sie und zuckte mit den Schultern.
>>Das war kein Angriff gegen dich Yuna. Danke, für deine Mühe.<< lächelte er sie an, bevor er sich seine verdreckte und von Löchern übersäte Jacke abstreifte.
>>Oh. Kleidung habe ich auch vorbereitet.<< sagte sie euphorisch, bevor sie zu der kleinen Tasche lief, die sie hier vorbei gebracht hatte, bevor sie sich zur Höhle gewagt hatte.
Sie gab ihm die frische Kleidung in die Hände und packte zusätzlich dazu zwei Blutbeutel raus. Sie spürte seinen Blick, als sie ein weiteres mal zu der Tasche lief und Lebensmittel herausholte.
>>Du hast das wirklich durchdacht.<< hörte sie ihn sagen. Sie nickte und stellte das Essen auf den Küchentisch.
Darcen zog sich währenddessen um, wobei Yuna stets darauf achtete ihn nicht heimlich anzusehen. Die Spiegelung im Fenster erschwerte es ihr. Sie betrachtete seinen muskulösen Körper und zwang sich weg zu sehen, als er auch seine Hose abstreifte. Mit rotem Kopf begann sie die Karotten zu schälen, um eine Brühe für sie zu kochen.

~~~

Yuna erwachte, als ein rumpeln durch die Hütte zog und lief zur Küche. Darcen stand mit angespanntem Körper an der Spüle und knurrte sie an, als sie ihm zu nah kam.
>>Darcen?<< fragte sie zaghaft und schrie auf, als er sie gegen den Tresen drückte.
>>Warum hast du mich befreit?<< knurrte er und in diesem Moment machte er ihr tatsächlich Angst. Sie fragte sich, wen sie tatsächlich befreit hatte.
>>Ich sagte doch bereits, dass du..<< doch er unterbrach sie mit einem Schlag auf den Schrank. Holz splitterte und bröckelte auf den Boden.
>>Bitte..<< flüsterte sie flehend. >>Ich habe nur das getan, was ich in meinen Träumen gesehen habe.<< versuchte sie ihn milder zu stimmen und atmete erleichtert auf, als er auf die Knie sank und seine Hände in seinem Haar zu Fäusten ballte. >>Ich hatte es verdient Yuna. Du hast einen Verbrecher rausgeholt.<< lies er sie wissen. Sie sank auf die Knie und hob unschlüssig ihre Hand, bevor sie ihm diese auf den Oberschenkel legte. >>Es gibt sicher einen Grund, warum ich dich in meinen Träumen gesehen habe. Was kannst du so schlimmes getan haben Darcen? Du wirktest bis jetzt sehr freundlich auf mich.<< versuchte sie ihn zu ermutigen, doch er schüttelte bloß den Kopf.
>>Wenn du wüsstest wer ich bin Yuna, dann würdest du die Flucht ergreifen.<< Er griff grob nach ihrem Handgelenk, bis es schmerzte und hielt sie auch dann fest, als sie zischte.
>>Ich könnte dir mit einem Atemzug deine Gabe nehmen. Und nicht einmal ein Dolch könnte mich umbringen, denn das ist mein Fluch Yuna und einer der Gründe warum man mich weggesperrt hat, statt zu töten.<< sagte er trocken und sah ihr dabei in ihre geweiteten Augen.
>>Aber ich habe dir geholfen.<< flüsterte sie zittrig und fuhr herum, als jemand an der Tür rüttelte.
>>Weiß sonst noch jemand, dass wir hier sind?<< fragte er sie, bevor er sich erhob und sie hinter sich schob.
>>Nein. Niemand.<<
>>Dann bleib hier.<< befahl er, ehe er nach einem der Messer griff. Exakt in dem Moment sprang die Tür aus den Angeln und fünf Männer traten ein. Vorne Weg ihr Vater.
>>Nicht.<< schrie Yuna, als Darcen ausholte und hielt ihn fest.
>>Er ist mein Vater.<<
Darcen trat zur Seite, woraufhin sie erst jetzt den wütenden Ausdruck in dem Gesicht ihres Vaters ausmachen konnte.
>>Vater ich..<<
>>Schweig<< unterbrach er sie, ging auf sie zu und zog sie grob mit sich. Darcen machte Anstalten dazwischen zu gehen, doch sie schüttelte mit dem Kopf.
>>Ich hoffe du schaffst es ab jetzt alleine. Viel Glück.<< wünschte sie ihm und sah zu spät, dass ihm einer der Männer einen Dolch in sein Herz rammte. Runa schrie aus vollem Hals, als Darcen nach hinten stolperte.
>>Es tut mir Leid<< weinte sie und stöhnte vor Schmerzen auf, als ihr Vater sie grob auf den Waldboden schmiss und sie direkt vor die Füße von jemandem fiel.
>>Ich weiß nicht, ob ich eure Tochter noch haben will, nachdem man sie alleine mit einem Mann erwischt hat.<< erklang die bedrohliche Stimme des Mannes vor ihr. Sie wagte es nicht ihren Kopf zu heben und blieb daher einfach nur still auf dem Boden.
>>Bitte mein Lord. Sie hat in ihrem Brief nur geschildert ihm helfen zu wollen. Meine Tochter ist unberührt.<< versuchte ihr Vater den Lord zu überzeugen, doch er beugte sich herab und zwang sie ihn anzusehen. Lange Haare umrahmten sein perfekt markantes Gesicht. So dunkel wie die Nacht und diese Augen. Sie hatte noch nie einen Vampir mit schwarzen Augen gesehen. Er lächelte sie sanft an, bevor er über ihre Wange streichelte.
>>Ich nehme sie, doch ihr bekommt lediglich die hälfte der Summe, die ich versprochen habe.<<
>>Aber..<< versuchte es ihr Vater abermals. Der Lord drückte ihre Wangen so weit zusammen, bis sie das Gefühl hatte ihr Kiefer würde gleich brechen. Sie schrie auf und sog erleichtert die Luft in ihre Lungen, als er sie los ließ.
>>Entweder so, oder ich bringe euch gleich hier um, weil ihr meine Zeit vergeudet habt.<< erwiderte er und streichelte abermals leicht über ihre Wange, als die Antwort ihres Vaters fiel.
>>Wie ihr wünscht mein Lord.<< hörte sie ihn ergeben sagen und realisierte erst jetzt, an was für einen Mann sie geraten war.

Darcen-Tanz mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt