Teil 18

302 22 2
                                    

>>Woher weißt du, wo wir sie finden werden?<< fragte Yuna ihn, als sie gemeinsam am Feuer saßen. Sie waren schon seit einer Woche unterwegs und genossen dabei jeden Augenblick, den sie miteinander hatten. >>Das weiß ich nicht. Ich habe die Hoffnung, dass sie uns zuerst finden.<<
Nun sah sie ihn wirklich verwirrt an, was ihn kurz zum Schmunzeln brachte. Darcen zog sie zu sich und sog ihren lieblichen Duft ein, als sie sich mit ihrem Rücken an ihn lehnte und in seiner Umarmung versank. >>Man muss dir wirklich alles aus dem Mund heraus prügeln.<< schimpfte sie und schmiegte sich dabei dennoch in die Umarmung. Würde er jemals satt werden davon? Von ihr? Ihrer Stimme, ihrer Haut, ihren Worten und diesen Augen? Würde er jemals satt werden? Nein. Es fühlte sich an, als wäre er angekommen. Nicht gestrandet, sondern angekommen und es fehlte nur noch ein Schritt, um sein Ziel endgültig zu erreichen. Ein Schritt, der dafür sorgen konnte, dass er alles verlor, oder alles gewann.
Er beugte sich weiter herab, küsste sie auf ihre Schläfe und zog sie noch fester an sich.
>>Selbst deine Verwirrung ist entzückend. Alles an dir.<< hauchte er und lachte auf, als sie ihren Ellbogen gegen ihn drückte.
>>Na schön.<< grinste er.
>>Ich weiß nicht, ob ich dir das erzählt habe, aber Reven kann in die Zukunft sehen. Und es wundert mich tatsächlich, dass sie bis jetzt nichts unternommen haben. Vielleicht liegt es daran, dass sie uns einfach nicht gesehen haben, dass seine Gabe anders funktioniert, als ich denke. Doch jetzt, wo wir gezielt nach ihnen suchen, habe ich die Hoffnung, dass er uns kommen sieht. Und dass sie auf uns zukommen.<< erklärte er ihr, woraufhin sie sich staunend zu ihm drehte. >>In die Zukunft sehen. Das ist mal ne Gabe.<< stellte sie niedergeschlagen fest. >>Muss ihn ja fast unbesiegbar machen.<<
Darcen schüttelte mit dem Kopf.
>>Muss schrecklich sein. Ich habe ihn damals erlebt. Gesehen, dass seine Gabe ihm nicht immer helfen kann. Denn in die Zukunft sehen ist die eine Sache, doch tatsächlich etwas tun zu können...er hat mich nicht aufhalten können. Aus irgendeinem Grund, sieht er nicht alles.<<
Yuna sah ihn einige Augenblicke still an. >>Ist es falsch zu hoffen, dass er uns nicht sieht? Dass wir sie nicht finden?<< durchbrach ihre zittrige Stimme die Nacht.
>>Nein. Das ist es nicht.<<
Sie schoss nach vorne, umarmte ihn, als wäre es das letzte mal und auch wenn sie es wohl zu verhindern versuchte, drang ein Schluchzen aus ihrem Mund. >>Yuna<< wisperte er gequält.
>>Es tut mir Leid. Ich will wirklich stark sein, aber ich habe solche Angst Darcen. Solche Angst.<<
Ihr Atem stockte und ihr Griff wurde noch fester.
>>Ich kann nicht ohne dich sein. Ich will nicht ohne dich sein.<< beichtete sie in seine Halskuhle und wischte sich die Tränen fort, als er sie etwas nach hinten schob, um sie anzusehen. Vorsichtig bettete er seine Stirn an ihre, sah auf ihre zitternden Lippen und das aufgezwungene Lächeln, um ihre Trauer zu überspielen. >>Ich wünschte ich könnte es dir ersparen. Dir sagen, dass alles gut wird. Ich wünschte, dass ich der sein könnte, den du verdienst.<<
>>Du bist der, den ich verdiene Darcen. Hör auf so einen Quatsch zu  erzählen.<<
Darcen atmete hörbar auf, rieb seine Stirn verzweifelt an ihrer, während seine Hände besitzergreifend auf ihrem Körper lagen.
>>Wenn alles gut läuft Yuna, dann möchte ich jeden verdammten Tag mit dir verbringen. Nie mehr möchte ich nach was anderem streben, als dem Versprechen, dich glücklich zu machen. Nie mehr möchte ich der Grund für deine Tränen sein. Wenn das alles vorbei ist, dann folge ich dir überall hin.<< versprach er und erstickte ihr Schluchzen mit einem Kuss. Salzige Tränen mischten sich in das Feuer, welches zwischen ihnen loderte und sie hörten nicht auf. Besiegelten sein Versprechen für die Ewigkeit.
Darcen beugte sich über sie, küsste jeden Winkel von ihr, nahm sie in Besitz, bis sie irgendwann erschöpft einschliefen.

Darcen-Tanz mit einem VampirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt