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Als ich endlich mit meiner Arbeit fertig bin, schaue ich auf die Uhr. ,,Was schon 23 Uhr?" Der Tag war so anstrengend ich bin froh das Heute Freitag ist und ich dieses Wochenende frei habe. Ich kann die heutigen Geschehnisse immer noch nicht ganz begreifen, deswegen will ich mich ablenken und überlege ob ich meinen Freund einen Überraschungsbesuch abstatten soll.

Ich habe mich dazu entschieden schnell nach Hause zu fahren, um mich fertig zu machen und dann zu dem Club zu fahren, in der Leo als Barkeeper arbeitet.

Ich werfe noch einen letzten Blick in den Spiegel. Am Ende habe ich mich für das schlichte, dunkel blaue Cocktailkleid entschieden. Da es nur bis zum Knie geht und Schulter frei ist, ist es perfekt für das Wetter, denn auch wenn es schon spät ist, sind es immer noch heiße Temperaturen. Das Kleid hatte ich mir damals ausgesucht, weil ich mochte das es nur am Hals zusammen geht und keine hässlichen Träger hatte.
Meine Haare, die mir schon fast bis zur Taille gehen, lasse ich einfach offen. Mit meinen schwarzen High Heels verlasse ich mein Apartment und rufe mir ein Taxi.

~

Das Taxi hält direkt vor dem Club und ich bezahle den Fahrer. Ich steige aus und gehe zum Eingang. Vor dem Club steht eine lange Schlange von Menschen die anscheinend in den Club wollen. Winkend nähere ich mich dem großen und breit gebauten  Türsteher. Er erkennt mich und schenkt mir ein Lächeln.
Als ich das erstmal mit meinen Freunden hier war, hatte ich ein bisschen Angst vor ihm, aber mittlerweile weiß ich das er sehr nett ist. Es ist ihm wohl zu verdanken, dass es so selten in dem Club Stress gibt. Ich bemerke, dass bei dem Leuchtschild was sonst immer "sexy devil" anzeigt, nur noch "sex devil" stehen hat. Beim Y müssen wohl die LEDs kaputt sein.

Am Türsteher vorbei betrete ich den Club. Da heute Freitag ist, war mir klar das der Laden hier voll sein würde. Ich quetschen mich durch die Menschenmasse zur Bar und suche nach Leo. Da ich mittlerweile, durch Leo, die Leute die hier arbeiten ein wenig kenne, erkennt mich die Barkeeperin und lässt mich wissen, dass Leo grade Pause macht. Sie deutet auf eine Tür rechts von der Bar, die wohl zum Pausenraum führt. Ich bedanke mich bei ihr und gehe durch die besagten Tür.

,,Ah.....fuck......jaaa" Gestöhne hallt im Raum wieder. Erst dachte ich, es seien irgendwelche Gäste die den Pausenraum entdeckt haben und etwas zu viel Spaß haben, doch als ich die Personen entdecke die das Stöhnen verursachen, bleibt mein Mund offen stehen. Leo beugte sich über eine nackte schwarzhaarige, die anscheinend nicht genug von seinem Schwanz haben kann.
,,Was zum Teufel macht ihr da?!" Rufe  ich den beiden entsetzt zu. Endlich bemerken die beiden mich und beide wirken geschockt. Sie trennen sich schnell von einander. Leo zieht schnell seine Hose hoch. ,,Hör mir zu, Baby es ist nicht wonach es aussieht ich kann es dir erklären." Er guckt mich flehet an. ,,Naja eigentlich ist es schon wonach es aussieht. Komm schon Leo, sie hat uns doch eh schon gesehen, also kannst du es ihr doch sagen." Die Frau die grade noch unter Leo lag, lächelt herzlich. ,,Was sagen?" ,,Halt doch einfach deine Klappe du dumme Kuh!" Leo sieht die Frau scharf an. ,,Bitte lass uns darüber reden Dana. Bitte? Ich liebe dich doch." Ich kann das nicht länger ertragen also renne ich einfach los.

Ich laufe aus dem Club raus und dann einfach irgendwo hin. Einfach nur weit weit weg von diesem Arschloch. Zu meinem Glück fängt es auch noch richtig stark an zu regnen. Ich habe keine Kraft mehr in meinen High Heels zu laufen, also setze ich mich einfach auf eine Bank die am Straßenrand steht. ,,Warum? Habe ich irgendwas getan? Alles läuft schief, erst das auf der Arbeit heute und dann das?" Und ohne es gemerkt zu habe, fing ich an zu weinen. Jetzt sitze ich hier mitten in der Nacht, im regen, am weinen und ich weiß nicht einmal wo ich hier genau bin.

~

Ich weiß nicht wie lange ich dort auf der Bank weinend saß, doch ich habe irgendwann meine Schuhe ausgezogen und meinen Weg nach Hause gefunden.

Komplet nass von oben bis unten, trete ich in mein Apartment. Ich schmeiße die kleine Tasche in der mein Handy, Schlüssel und andere Dinge drin sind auf die Kommode die bei mir im Flur steht und begebe mich ins Badezimmer. Von meinen nassen Kleid entfernt, gehe ich in die Dusche und wärme mich wieder auf. Ich brauche jetzt einfach ein bisschen Ruhe. Sage ich immer und immer wieder in meinem Kopf und fange wieder an zu weinen.

My Boss and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt