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Ares

Mein Handy klingelt. Es hört nicht auf. Wer zum fick ruft mich so früh an? ,,Was?" spreche ich noch verschlafen, aber dennoch genervt in mein Handy. ,,Was heißt hier was? Bist du etwa noch am schlafen Ares?" Erst verstehe ich nicht was mein Vater meint, bis ich auf die Uhr sehe. Shit schon so spät? ,,Müsstest du nicht im Büro sein? Mein Gott Ares, ich dachte, jetzt wo du die Firma übernommen hast nimmst du es endlich mal ernst. Denkst du ich hätte nicht von der Sache am Freitag gehört? Du bist der Firmenchef, du solltest deine Aufgaben nicht deiner Assistentin aufbürden!" Wie kann ein einzelner Mensch so nerven? Warte weiß er noch nicht das Brown gekündigt hat? Er würde es sicher auch ansprechen wenn er es wüsste, oder? Vater sollte wohl erstmal nicht erfahren, dass seine Lieblings Mitarbeiterin gekündigt hat. ,,Ares mein Junge, ich weiß du wolltest das hier nie, aber bitte tu mir den Gefallen und nimm die Firma ernst. Und wenn nicht für dein alten Herrn, dann tu es für deine Mutter." Na toll er musste Mutter ja ins Spiel bringen. ,,Deine Mutter hat sich immer gewünscht das du unsere Firma irgendwann leitest. Es war ihr Traum dich in einem hübschen Smoking in Konferenzräumen die Welt verändern zu sehen." Als hätte ich das nicht schon tausende von Malen von ihm gehört. ,,Ich habe mir heute einfach nur ein Tag frei genommen, dass wird die Firma nicht gleich in den Bankrott stürzen, Vater. Und das mit Freitag war ein versehen okay? Es wird nicht noch einmal vorkommen." ,,Na gut, wenn das so ist. Sollte ich aber nochmal so etwas erfahren, komme ich sofort nach Hause, um dir persönlich den Kopf ab zu reißen! Habe wir uns da verstanden Ares?" ,,Ja." Ohne ein weiteres wort lege ich auf. Er sollte definitiv nichts von Ms. Browns Kündigung erfahren. Alleine der Gedanke was er dann mit mir machen würde bringt mich zum schaudern. 

Natürlich war es gelogen, dass ich mir einen Tag frei genommen habe. Nach den Behauptungen vom Ms. Brown, war ich richtig wütend und wollte ein bisschen Spaß haben, also bin ich ins "Moon" gegangen. Wie ich es allerdings nach hause und aufs Sofa geschafft habe, ist mir ein Rätsel. Ich muss gestern echt viel getrunken haben. Shit mein Kopf tut echt scheiße weh!

Die Tür meines Penthouse öffnet sich und eine mir leider bekannte Person steht lächelnd vor mir. Wer auch sonst. ,,Weist du eigentlich wie schwer es war dein besoffenen Arsch hier nach oben zu bringen? Dafür hast du echt lustig ausgesehen." ,,Luke nicht so Laut mein Kopf tut weh!" ,,Deswegen bin ich hier", er wirft mir eine Schachtel Tabletten zu, ,,du hast heute in genau 3 Stunden ein Meeting und da du keine hübsche Assistentin mehr hast, die deine Termine verschieben oder selbst übernehmen kann, must du da wohl persönlich antanzen. Also mach dich fertig." ,,Echt jetzt? Und ich dachte ich könnte weiter schlafen, wenigstens noch ein bisschen." Stöhnend mache ich mich fertig.

~

Im Büro angekommen ist es halb vier, dass heißt ich habe noch eine gute stunde bis zum Meeting. Beim vorbeigehen gibt mir eine Mitarbeiterin mit kurzen blonden Haaren die Infos die ich später brauche. Ich glaube Ihr name war Nele oder so ähnlich. Vielleicht sollte ich mir die Namen der Mitarbeiter mal merken, zumindest von denen hier auf meiner Etage.

Das Meeting ist nicht mal so wichtig wie ich dachte. Es geht nur um eine Vertrags Erweiterung die schon einmal Komplet bearbeitet wurde, anders gesagt ich müsste nur unterschreiben, mehr nicht. Während ich warte schaue ich mir die Bewerbungen auf den frei gewordenen Platz von Ms. Brown an. Ein Paar gute Bewerbungen sind dabei, jedoch kommt keiner dieser Bewerber an Sie ran. Mist! Warum muss diese Frau nur so eine Zicke sein? Ich meine was erlaubt Sie sich mich als inkompetent zu bezeichnen? 

,,Man bist du mies drauf, was ist das?" Luke steht unerwartet hinter mir und schaut auf die Bewerbungen herab. ,,Ach so jetzt verstehe ich." ,,Was meinst du mit "jetzt verstehe ich" ?" fragend schaue ich ihn an. ,,Naja niemand von denen da," er deutet auf die Bewerbungen, ,,ist so gut wie Ms. Brown, aber du willst es dir nicht eingestehen, denn dann müsstest du dir auch eingestehen, dass das was Sie gesagt hat die Wahrheit wahr. Was wiederum heißt du müsstest dich entschuldigen." ,,Nur weil Sie eine gute Assistentin ist oder wahr, heißt das nicht das Sie mich kennt und die Wahrheit über mich gesagt hat!" ,,Aber macht das nicht eine gute Assistentin aus? Na egal ich wollte dir eigentlich nur bescheid geben, dass das Meeting in kürze beginnt." er verlässt den Raum, doch seine Worte hallen in meinem Kopf nach. Vielleicht hat er recht und ich will es mir nur noch nicht eingestehen? Nein! Nein er hat nicht recht!

~

Ich hätte nie gedacht das arbeiten und eine Firma zu führen so anstrengend sein kann. Mal ganz ehrlich, wer denkt denn bitte, dass der Boss wirklich hart arbeiten muss? Ich jedenfalls dachte, man müsse nur ab und an mal ins Büro, ein paar Hände hier und da schütteln und das wäre alles. Tja da habe ich wohl falsch gedacht.

Es sind jetzt in etwa zwei Wochen vergangen, seit Ms. Brown gekündigt hat. In diesen zwei Wochen hatte ich drei verschiedene Assistenten auf Probe und alle waren nicht annähernd so gut wie Ms. Brown. Warum muss diese Frau nur so verdammt gut sein in dem was Sie tut? Aber das ist nicht das einzige was mich fertig macht. Seid zwei Wochen hatte ich kein einzigen freien Tag. Ich arbeite rund um die Uhr. Wenn ich nicht arbeite, esse oder schlafe ich. Warum ich das mache? Ja, das wüsste ich auch nur zu gern. Ich schätzte auf irgendeine verdrehte Weiße habe ich mir die Worte von Ms. Brown zu herzen genommen und will Ihr, meinem Vater, aber auch mir beweisen, dass ich die Firma gut leiten kann.

,,Und, heute schon mal eine Pause gemacht?" Luke kommt mit einer Akte unter dem Arm in mein Büro und schließt hinter sich die Tür. ,,Nein. Ich stecke in Verhandlungen mit unseren Investoren. Was hast du da?" ich zeige auf die Akten. Er lächelt. ,,Weitere Bewerber für die Stelle als Assistent." Ich sage nichts und schaue aus meine große Fensterfront. Ich denke nicht, dass ich mit irgend einem aus den Bewerbungen zufrieden sein werde. ,,Wenn du Sie dir gar nicht anschaust, warum noch die Stellen Anzeige?" ,,Weil ich immer noch eine Assistenzkraft..." ,,Ja ich weiß", unterbricht Luke mich, ,,aber du wirst auf die schnelle keine Person finden die besser als Ms. Brown ist. Sie hat hier zwei Jahre für deinen Vater gearbeitet, denkst du nicht du könntest nochmal mit Ihr reden und vielleicht, wenn dein Ego es zulässt, dich bei Ihr entschuldigen?" Jetzt starre ich ihn an ,,Mein Ego?" Er grinst mich förmlich an. ,,Ach komm wir wissen beide das dein Ego riesig ist und du es dir ganz einfach machen könntest, wenn du nicht so stur und arrogant wärst." Ich fass es nicht. Alleine nur, weil er ein sehr enger Freund ist, lasse ich ihn damit durchkommen. Aber er hat höchst wahrscheinlich recht, ich sollte mich einfach bei Ms. Brown entschuldigen. Aber wie? ,,So und jetzt machst du eine Pause, sonst fällst du mir noch um." Er deutet auf die Tür. ,,Ich habe manchmal das Gefühl du vergisst das ich dein Boss bin und nicht anders herum. Ist dem so?" kopfschüttelnd und grinsend begleitet er mich noch zum Fahrstuhl.

My Boss and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt