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Dana

,,Alles in Ordnung, dennoch kann ich nicht verstehen warum man so einer Frau wie Ihnen fremd geht. Ich meine, dass was ich dort auf dem Flur kosten durfte, schmeckte sündhaft gut." sagte Er und grinste. Und schon wieder fühlte ich wie mir die Röte ins Gesicht stieg.

Hatte Er das jetzt wirklich grade gesagt?! Dieser Mann wusste wie man mit Worten umgehen musste, zumindest wenn er nicht grade wütend war. 

,,Okay wissen Sie was,", Er sah mich gespannt an, ,, Ihre Firma und deren Angestellten sind mir wirklich ans Herz gewachsen und ich möchte nicht wirklich bei einer anderen Firma arbeiten. Also bekommen Sie Ihre schlechte Laune, Ihre Unpünktlichkeit und Ihre Unzuverlässigkeit in den Griff, dann werde ich wieder für Sie arbeiten." etwas geschockt aber dennoch glücklich schaute er mir in die Augen. ,,Aber sollten Sie mich noch einmal Grundlos anschreien, werde ich kündigen und das endgültig." sage ich mit fester Mine. ,,Sehr wohl, Ms. Brown." sein schelmisches grinsen kehrte zurück. 

Ich begleitete Ihn zur Tür und wir verabschiedeten uns. Als ich die Tür geschlossen hatte, lehnte ich mich gegen sie und ließ den Moment von eben nochmam in meinem Kopf abspielen.

ICH HABE ARES KALE GEKÜSST! Und dazu meinte Er "ich schmecke sündhaft gut". Zur meiner Verteidigung, Er hatte den Kuss erwiedert, aber wieso? Mein Leben wir von Tag zu Tag kompliziert.

Es war zwar erst 14 Uhr, doch der Tag hatte mich jetzt schon fertig gemacht, also beschloss ich ins Bett zu gehen und dort noch ein paar Filme zu gucken bevor ich morgen wieder Arbeiten würde.

~
Genau drei Minuten bevor mein Wecker geklingelt hätte, wurde ich wach. Ich stellte mein Wecker aus und ging mich im Badezimmer fertig machen. Ich packte alles wichtige in meine Tasche und blickte noch einmal in den Spiegel, der vom Boden aus fast bis zu Decke meines Flures reichte. Mit einer dunkelblauen weiten Jeans, einem weißen kurzärmligen Oberteil und meiner Tasche verließ ich meine Wohnung. Auf dem Weg zur Bahn machte ich mir noch einen lockeren Pferdeschwanz.

Bevor ich ins Büro gegangen bin holte ich mir noch ein Croissant aus einem kleinem Café.

Auf meiner Etage im Gebäude angekommen, öffnen sich die Fahrstuhl Türen. ,,Was machst du denn hier?" ,,Dir auch ein guten Morgen Nele." Schmunzelt gehe ich auf sie zu und umarme sie zur Begrüßung.

In den zwei Wochen in den ich gekündigt hatte, haben wir zwar ab und an mal geschrieben und telefoniert, doch ich hatte gestern einfach vergessen  ihr zu sagen, dass ich wieder hier arbeite.

,,Guten Morgen. Aber jetzt mal im Ernst was machst du hier Dana? Hattest du nicht gekündigt?" Auf der Etage war zwar so gut wie niemand, dennoch mussten es ja nicht alle hören, also bat ich Nele in mein altes/neues Büro.

,,Es ist eine lange Geschichte, aber um es kurz zu machen: Ares hat sich bei mir entschuldigt, mein Ex ist urplötzlich aufgetaucht und ich habe Ares, um Leo loszuwerden, geküsst." Fast schon außer Atem, weil ich so schnell gesprochen hatte, blicke ich sie an. ,,Warte was?! Du hast Ares geküsst? War es gut, ich meine war Er gut?" ,,Shhh nicht so Laut, dass muss nicht jeder hier mitbekommen." Warnte ich sie. ,,Aber ja es war schon gut ich meine Er hat es als sündhaft gut bezeichnet." Fragend aber bis über beiden Ohren lächelt starte sie mich an. Sie wollte wohl mehr wissen, also wahr ich gezwungen ihr alles im Detail zu erzählen und dabei wurde ich wieder sehr rot im Gesicht. Es war so so peinlich.

Nachdem ich Nele alle Einzelheiten erzählt hatte, machten sie sich wieder an die Arbeit. Ich meldete mich am PC an, um auf den neusten Stand zu kommen und bemerkte, dass das Email Postfach, was extra für die Assistentin des Chefs angelegt ist, ein völliges Chaos war. ,,Ich hoffe, dass Ares sich nicht nur bei mir entschuldigt hatte, weil keine andere Person sich durch dieses Chaos arbeiten wollte. Ich hoffe inständig, dass er sich wirklich gebessert hat."  Denke ich laut. Sofort machte ich mich daran die ungelesenen Emails nach Wichtigkeit zu sortieren und versuche mich irgendwie durch zu arbeiten.

Ein Klopfen an der Tür zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. ,,Herein." Sofort öffnete sich die Tür und Luke trat  herein. ,,Willkommen zurück. Mr. Kale erwartet Sie in Seinem Büro." Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen weißt er mir, ihm zu folgen an. Nickend stehe ich auf und folge ihm.

Vor der Tür angekommen meint Luke ich solle alleine hinein gehen und verschwindet mit diesen Worten auch. Kurz atme ich aus um so professionell wie möglich zu wirken. Es fällt mir jedoch schwer, als ich hineingehe und Ares an Seinem Schreibtisch lehnen sehe. Mit den Gedanken an gestern, starre ich Ihn vielleicht zu lange an und sofort versuch ich mich wieder zu besinnen. ,,Sie wollten mich sprechen Mr. Kale?." Inständig hoffte ich, Er würde nicht merken wie angespannt ich bin. ,,Ja das wollte ich. Jetzt ist es genau 8 Uhr." Mit einem leichten Grinsen deutet Er mit dem Kopf auf die Uhr die über der Tür hängt, durch die ich vor ein paar Sekunden herein gekommen war. ,,Ich verstehe nicht ganz?" Fragend Blicke ich wieder zu Ihm. ,,Ich bin pünktlich." War alles was Er von sich gab. Lachend sah ich Ihn an. ,,Soll ich jetzt jeden morgen nachsehen ob Sie pünktlich sind?" ,,Nein Natürlich nicht. Ich wollte Ihnen nur zeigen, dass ich mich an mein Wort halte und mich verbessert habe." Skeptisch betrachte ich Ihn.

,,Wie dem auch sei, ich schätze Sie haben das Email Chaos gesehen?" Ich nicke. ,,In Ihrer Abwesenheit haben andere sich daran versucht aber sind kläglich gescheitert. Bitte bringen Sie das in Ordnung und leiten Sie mir die wichtigsten Informationen weiter. Ich schätze damit sollten Sie den ganzen Tag beschäftigt sein. Falls Sie früher fertig sind sagen Sie mir bitte bescheid." ,,Keine Sorge ich werde mich darum kümmern." Er dreht sich um und holte etwas aus der Schublade des Schreibtisch und reichte es mir. ,,Bevor ich es vergesse, dies ist Ihr neuer Arbeitsvertrag. Ich habe ein paar Enderungen vornehmen lassen. Lesen Sie ihn in Ruhe durch und sagen Sie mir wenn etwas zu Ihrer Unzufriedenheit ist." Ich bedankte mich und ging wieder in mein Büro.

In meinem Büro angekommen lese ich mir den Arbeitsvertrag sorgfältig durch, doch ich konnte keine Veränderung sehen, bis ich zum Gehalt kam. ,,Was?" Das muss ein Fehler sein. Ich soll laut neuem Vertrag fast das doppelte verdienen? Aber warum? Ich blättere den Vertrag nochmal durch und entdecke eine Seite die ich vorher wohl übersprungen hatte. Arbeitsverträge von so hohen Firmen wie Kale, waren oft sehr umfassend und komplex geschrieben, da sie alle Szenarios abdecken. Daher kommt es oft vor, dass sie sehr kompliziert sind. Aber um es kurz zu machen stand da, dass ich Mr. Kale in Meetings oder ähnlichen Dingen vertreten durfte, falls Er nicht in der Lage war dort selbst zu erscheinen.

Ich konnte es nicht fassen, also ging ich wieder in Ares Büro. Diesmal klopfte ich und wartete bis Er mich herein bot. ,,Gibt es ein Problem mit dem Vertrag?" Fragte Er als ich mit dem Gebundenen Papier in sein Büro trat. ,,Ja, ich meine Nein. Es ist nur... ich verstehe nicht warum ich Sie auf einmal vertreten soll, letztes Mal sind Sie so wütend geworden und jetzt?" Ich war wirklich verwirrt. Er atmete erleichtert aus. ,,Wenn es nur das ist, bin ich beruhigt." Was hatte Er erwartet? Dachte er ich will vielleicht noch mehr Geld, als Er mir im Vertrag angeboten hatte?

,,Bwie ich bereits gestern sagte, hatte ich beim letzten Mal schlechte Laune und war neben der Spur. Das hatte aber nichts mit Ihnen zu tun, Dana." Die Art wie Er meinen Namen aussprach, mit seiner rauen, aber angenehmen Stimme machte mich irgendwie verlegen. ,,Ich habe sehr viel gutes von den Gäste, die an dem Tag Ihren Vortrag beiwohnten, gehört. Und mit Absprache meines Vaters, habe ich beschlossen, dass Sie so etwas in Zukunft auch tun sollten. Sie verstehen sicher, dass einige Menschen lieber einen Vertrag unterschreiben, wenn eine hübsche und kluge Dame sie darum bittet." Bei den letzten Worten wurde sein Lächeln ein wenig größer. Meine Wangen wurden heiß und ich fühlte mich wie ein Chamäleon, dass dauerhaft nur rot werden konnte.

My Boss and MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt