Es sind jetzt ungefähr drei Wochen vergangen, seit dem Vorfall mit Leo und seitdem ist auch einiges passiert. Leo schickte mir Täglich Nachrichten, also hatte ich mich dazu entscheiden ihn auf sämtlichen Wegen zu blockieren. Um ehrlich zu sein, hätte ich dies vielleicht schon früher machen sollen, doch jetzt hat er angefangen mir Blumen mit entschuldigungs Karten zu schicken. Nicht nur zu mir nach hause sondern auch einmal an meinen Arbeitsplatz, dass war nicht nur unheimlich sondern auch peinlich, denn ich hatte niemanden erzählt was an dem Abend passiert war, da ich sonst auch erzählen müsste, dass ich in einem Bett mit Ares geschlafen hatte und das war mir zu peinlich. An dem Tag als ich die Blumen im Büro bekommen habe hatte ich den anderen nur erzählt, dass das nur ein schwacher Versuch von Leo war, wieder alles gut zu machen mehr nicht.
Aber nicht nur das war passiert. Auf der Arbeit hatte sich auch etwas verändert, oder sollte ich eher sagen zwischen mir und Ares hatte sich etwas verändert?
Wie in meinem neuen Vertrag geschrieben, habe ich jetzt schon zwei mal ein Vortrag geleitet und durfte Ares bei ein paar wichtigen Dingen helfen. Ich bin der Meinung, dass er sich wirklich reinhängt und das macht mich irgendwie ein bisschen stolz. Ich weiß, dass es etwas in ihm bewirkt hat, dass ich ihm vor ein paar Monaten diese ehrliche und deutliche Ansage gemacht habe, oder zu mindestens scheint es so. Trotzdem kommen ich immer mal wieder in seltsame und mir peinliche Situationen mit ihm, diese amüsieren ihn immer sehr, vor allem wenn ich anlaufe wie eine Tomate.
Eine Sache hat sich aber nicht geändert und dass währe die dauerhafte Belustigung von Nele und den anderen, dass ich doch etwas mit Ares anfangen sollte, weil er doch so heiß wäre. Wenn die davon wüssten, dass ich mit ihm in einem Bett geschlafen hatte, würden sie wahrscheinlich durchdrehen.,,Na wieder in deine Arbeit vertieft?" Nele stand unerwartet in der Tür meines kleinen Büros. ,,Ja und du hast anscheinend mal wieder zu wenig zu tun. Soll ich Mr. Kale fragen, ob er noch irgendetwas zu arbeiten für dich hat?" wir lachen beide. ,,Die anderen und ich wollte heute ausgehen, kommst du mit?" sie setzt sich auf die Kante meines Schreibtischs. ,,Das wird wahrscheinlich nichts, denn es stehen einige wichtige Termine an und dafür muss noch einiges vorbereitet werden. Ich werde wahrscheinlich heute länger bleiben müssen, aber ich wünsche euch viel Spaß und schickt mir Bilder ja?" ,,Och man. Gibt dir Ares nicht viel zu viel Arbeit?" ,,Ach was, durch meinen neuen Vertrag verdiene ich so gut, dass ich gerne ein paar Überstunden mache und ausserdem ist das nur eine Ausnahme, es ist ja nicht so, dass ich jeden Tag Überstunden machen muss." ,,Na wenn du meinst. Aber am Wochenende bist du dabei, immerhin hat Mauric Geburtstag und wir gehen schön essen und dann gibt es einen kleinen karaoke Abend. Du bist doch immer noch dabei?" ,, Ja klar. Wie könnte ich das verpassen, du hast doch die Stimme eines Engels." wir fangen wieder an zu lachen. Nele konnte keinen graden Ton heraus bringen, aber wenigstens hatten wir immer etwas zum lachen.
,,Ach was, ich bezahle Sie also fürs Kaffeekränzchen halten?" wir drehten uns erschrocken um. Ares lehnte in der Tür mit verschränkten Armen. ,,Nein, das haben Sie falsch aufgenommen Mr. Kale, Nele hier hat mir geholfen einige Aspekte der bevorstehenden Termine besser zu hinterfragen." sagte ich ein wenig belustigt, denn glauben tat er mir kein Wort. ,,Aber natürlich Ms. Brown." er schmunzelt leicht. Nele zwinkert mir zu und verschwindet dann blitzschnell aus dem Raum. ,,Ich habe schlechte Neuigkeiten Ms. Brown. Etwas ist schief gelaufen mit den Dateien. ..."
Oh man das hieß noch mehr Arbeit.~
Es war schon 23 Uhr und ich war endlich fertig mit den Unterlagen. Ich verschickte und speicherte sie ab. Eigentlich dachte ich, ich wäre die letzte auf der Etage, doch als ich zum Fahrstuhl gehen wollte, sah ich dass im Büro von Ares auch noch Licht brannte. Spontan entschloss ich mich in der kleinen Küche der Etage einen Kaffee zu machen und ihm zu bringen.
Ares
Ich hatte garnicht gemerkt wie spät es schon geworden war, dennoch saß ich hier im Büro fest. Schlecht gelaunt von der Situation, tippe ich in die Tasten der Tastatur, um diese blöde Liste fertig zu bekommen, die durch ein Fehler vom Program ruiniert wurde. Die Tür meines Büros öffnete sich und Dana steckte ihren Kopf hinein. Mit einem Lächeln auf den Lippen sagte sie: ,,Na immer noch nicht fertig? Da es schon so spät ist dachte ich, den hier könnten Sie gebrauchen." Sie hielt eine Tasse hoch. Bei ihrem Anblick hellte sich mein Gemüt ein wenig auf. Mit einer Handbewegung deute ich ihr an näher zu treten. ,,Was machen Sie eigentlich so spät noch hier? Ich glaube Sie haben an einem Donnerstag Abend etwas besseres zu tun als im Büro zu sitzen." ,,Naja Mr. Decker hatte mir erst die falsche Datei gesendet und dann war er nicht mehr zu erreichen, also hat es etwas länger gedauert die Präsentation für morgen zu erstellen. Das ist aber nicht so schlimm, ich hatte heute sowieso nichts mehr vor." sie lächelt wieder. Ich war froh, dass sie nicht mehr durch die leeren Augen schaute, die sie an dem Abend hatte, als sie bei mir schlief. ,,Beim nächsten mal sagen Sie mir bitte bescheid, wenn so etwas passiert, denn Sie sollten nicht so lange bleiben müssen, weil jemand anderes seine Arbeit nicht richtig gemacht hat." ,,Ich sollte denn jetzt wohl mal gehen. Hier für Sie." Sie wollte mir die Tasse reichen, doch stolperte über meine Tasche die am Boden lag. Dabei verschüttete sie den ganzen Inhalt der Tasse auf meine Hose. ,,Oh scheiße! Es tut mir so, so leid! Taschentücher! Taschentücher! Wir brauchen Taschentücher!" hektisch schaute sie sich im Raum um.
Ich griffe ihre Hand und sie zuckte zusammen. ,,Dana! Meine Hose kann ersetzt werden, deine Hand nicht. Tut es sehr weh?" in ihrer Panik hatte sie wohl nicht mitbekommen, dass sie sich den heißen Kaffee auch über ihre eigene Hand gekippt hatte. ,,In der Küche haben wir ein Erste-Hilfe-Kasten, dort sollte etwas gegen Verbrennungen drin sein." sie schüttelte den Kopf. ,,Nein, schon gut, so schlimm ist es garnicht." sie log, dass konnte man doch schon an ihrer Reaktion erkennen, als ich ihre verletzte Hand berührte. ,,Keine Widerrede!" ich nahm ihre gesunde Hand und zog sie sanft in die Büroküche. ,,Setz dich, ich komme gleich wieder." sie tat was ich ihr sagte und ich holte die Brandsalbe und ein verband.,,Das ist übertrieben, so schlimm ist es nicht." sie verzog das Gesicht als ich ihre verletzte Hand in meine nahm. ,,Du kannst aufhören die Starke zu spielen und dir einfach von mir helfen lassen." behutsam strich ich ihr Handrücken mit der Salbe ein und begann ihre Hand zu verbinden. ,,Sie machen das gut, haben Sie Erfahrung?" ,,Wir sind unter uns, also bitte nenn mich doch wieder Ares und um deine Frage zu beantworten, ja ich habe etwas Erfahrung, was das angeht. Ich habe mich in meiner Schulzeit ein paar mal geprügelt, worauf ich natürlich nicht stolz bin. Nach dem zweiten mal, meinte mein Vater, dass wenn ich mich prügeln will, ich mich auch selbst verarzten können sollte." sie lacht. ,,Was ist daran denn so lustig?" sie versucht ihr lachen zu unterdrücken, scheiterte aber. ,,Ich weiß nicht. Ich habe dich mir grade nur in einer jungen Uniform vorgestellt, mit ganz vielen Snobs als Freunden." ich muss schmunzeln. ,,Du sollten besser nie Fotos von mir in Schuluniform sehen, sonst würdest du dich höchst wahrscheinlich tot lachen." ,,Was, so schlimm?" Ich kniete immer noch vor Ihr und schaute zu ihr auf. Ihre Augen funkelten wieder. ,,Naja große Brille und Zahnspange war in der Zeit einfach meine Mode." ich stand auf.
,,Es ist spät ich werde dich nach hause fahren. Um diese Uhrzeit wirst du mir nicht mit der Bahn fahren oder in irgendein Taxi steigen." ,,Hats du nicht noch Arbeit vor dir?" sie schaute etwas verwundert. ,,Stimmt, aber das kann ich auch später fertig machen." das hätte ich ja bei nahe vergessen. Ich hatte mir mehr Gedanken über Dana gemacht als über diese Bescheuerte Liste. Ich rieb mir die Stirn. Dana atmete hörbar aus. ,,Na schön, wenn du mich schon nicht alleine gehen lässt, dann lass mich dir wenigstens helfen die letzten Dinge zu bearbeiten. So bist du schneller fertig und musst dir um mich keine Gedanken machen, auch wenn ich gut alleine klar gekommen wäre." ich grinse sie an und wir beide gehen in mein Büro zurück.Dana hatte recht, zu zweit waren wir viel schneller fertig. Wir hatten nur eine halbe Stunde gebraucht, um die Liste zu vollenden. ,,So jetzt ist es aber wirklich an der Zeit für dich nach hause zu kommen." sie rollte mit ihren wunderschönen Augen ,,Ich bin eine Erwachsene Frau warum behandelst du mich, als währe ich ein Kind?" ,,Nein kein Kind, eher ein wertvoller Schatz." sie wird rot und ich bemerke erst jetzt was ich gesagt hatte. ,,Für die Firma, meine ich." grade noch so gerettet. Was war bloß los mit mir? Immer wenn ich in ihre nähe bin, habe ich mich nicht unter Kontrolle.
Auf dem weg zur Tiefgarage reden wir nicht. Als wir im Auto saßen bestaunte sie das Fahrzeug. ,,Wow. Das Auto ist der hammer! Du würdest mir nicht vielleicht erlauben es zu fahren oder?" Ich wollte eigentlich sofort ja sagen, da ich wusste das ich sie so zum lächeln bringen würde und oh Mann, ihr lächeln war einfach bezaubernd, doch ich hielt mich schnell zurück.
,,Nein, tut mir leid, aber das Prachtstück ist mir heilig, das darf nicht einmal Luke fahren." Sie schmollt ein wenig und steigt dann auf der Beifahrer Seite ein.Ich musste unbedingt herausfinden was mit mir los war, sonst würd das hier noch in einer Katastrophe enden. Und das kann ich mir jetzt nicht leiten.
Sie bewundert das Auto während der Fahrt weiter und ich merke schnell, dass sie sich mit Autos auskennt. Ich kann mich nicht davon abhalten sie interessant zu finden. Ich fuhr auf einen Parkplatz gegenüber von ihrem Apartment. Ich hatte damit gerechnet, dass sie aussteigen würde, doch sie bewegte sich kein Stück. Verwundert schaue ich zu ihr hinüber. Sie zitter. Ist ihr kalt? Ich folge ihren Blick und merke sofort, dass ihr zittern nichts mit der Temperatur zu tun hat. ,,Was will der denn hier? Habe ich mich beim letzten mal nicht deutlich genug ausgedrückt?" noch bevor ich irgendwelche Anstalten machen konnte auszusteigen, hilt sie mich mit ihrer verbundenen Hand am Arm fest. ,,Könntest du mich vielleicht einfach an dem nächst besten Hotel raus lassen? Ich werde einfach dort schlafen." Ich schaute ihr tief in die Augen. Man konnte selbst in dieser Dunkelheit sehen das sie tränen unterdrückte. Was mach ich jetzt? Ich kann sie unmöglich einfach an einem Hotel rausschmeißen. Fuck!
,,Was hältst du von einem Glas Wein?" verblüfft und gleichzeitig verwirrt schaut sie mich an. Dann lächelt sie traurig und nimmt meine Einladung an. Schweigend starte ich wieder den Motor und fahre los. Warum war sie überhaupt mit so einem Typen zusammen?
,,Bitte sag mir, dass das hier nicht alle deine sind?!" sie machte eine umfassende Bewegung die die ganze Tiefgarage umfasste. Unbeholfen wie sie war, brachte sie mich zum lachen mit der Frage. ,,Nein liebe Dana, dies sind nicht alle meine. Nur diese Etage der Garage gehört mir. die Autos auf den anderen Ebenen gehören nicht mir." immer noch hatte sie den Mund offen stehen. „Unfassbar, mit was für eine Leichtigkeit du das sagst, dass ist unfassbar." sollte ich mich jetzt beleidigt fühlen? ,,Dana liebes, hast du dir den Kopf angestoßen? Weißt du nicht mehr mit wem du hier redest?" wieder ist sie geschockt von meiner gespielten Arroganz.

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My Boss and Me
RomanceAres Kale übernimmt die Firma von seinem Kranken Vater und hat einen sehr holprigen Start mit seiner Assistentin, Dana Brown. Dana weiß noch nicht was alles hinter dieser Fassade aus Arroganz bei ihrem Boss steckt. Fest steht, da ist etwas zwischen...