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Ich wache mitten in der Nacht mit einem trockenen Hals auf. Mein Hals ist steif und mein Arm ist eingeschlafen.

Bevor ich das Licht einschalte, schließe ich die Tür zur Schlafzimmer, damit das Licht Henry nicht weckt.

Das Wasser fühlt sich wunderbar in meinem Hals an. Ich trinke gleich drei Gläser hintereinander. Ich gehe mit dem Glas in der Hand zum Tisch und sehe mir das Notizbuch an. Ich kann mich nicht mehr erinnern, was ich hineingeschrieben habe. Doch als ich es aufschlage kommen nur ein paar Zeichnungen zum Vorschein. Ein Krankenhaus, davor zwei Personen, die sehr verzweifelt aussehen. Ich blättere um und sehe eine Zeichnung von einem sterbendem Kind. Auf der nächsten Seite sind zwei weitere tote Personen.

Ich schluchze. Ich habe nicht einmal bemerkt, dass ich weine. Warum zur Hölle habe ich das gezeichnet? Ich reiße wütend die Seiten raus und schmeiße sie in den Mülleimer. Ich werde noch verrückt.

Plötzlich geht die Tür auf und Henry sieht mich müde an.

"Ist alles in Ordnung?" Als er sieht, dass ich weine kommt er mit großen Schritten zu mir rüber.

"Was ist los? Liebes, sag doch etwas." Er schließt mich in seine Arme. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.

"Ich habe angst", schluchze ich und umarme ihn fester.

"Wovor?"

Ich kann nicht antworten. Ich will nicht, dass er traurig ist.

"Komm, lass uns ins Bett gehen." Ich zwinge mich zu einem Lächeln.

Er küsst mich, nimmt meine Hand und führt mich zu Bett.

"Ich muss mich schnell umziehen." Ich wechsle in meine Pyjamas, putze meine Zähne, schalte das Licht aus und steige ins Bett.

"Es wird alles gut", höre ich ihn noch sagen, bevor ich einschlafe.

Am nächsten Morgen packen wir gemeinsam den Koffer und fahren zum Flughafen. Wir frühstücken im Jet.

Als wir ankommen regnet es wie wild. Der Sturm schlägt mir ins Gesicht. Der Herbst ist schon bald da.

Als wir daheim sind ruft mich Ben an und fragt, ob er uns besuchen kommen kann.

"Natürlich kannst du!"

"Gut, ich bin in einer Stunde da", sagt er und legt auf.

"Wer war das?", fragt Henry.

"Ben. Er kommt in einer Stunde."

Er erwidert darauf nichts und setzt sich neben mich aufs Sofa.

Nach einer Stunde des Schweigens klingelt die Tür.

"Hey Chloe!" Ben umarmt mich.

"Hallo, Ben", lache ich und drücke ihn. Henry erscheint hinter mir und begrüßt ihn ebenfalls.

"Ihr beide seht toll aus", gibt Ben zu und grinst uns beide an.

"Danke", sage ich und lächle ihn an.

"Ich gehe schlafen. Viel Spaß euch beiden noch", sagt Henry und umarmt mich kurz.

"Gute Nacht. Kommst du mit in die Küche und hilfst mir mit Kuchen backen?", frage ich Ben.

Er runzelt die Stirn. "So spät am Abend?"

"Es ist neun Uhr."

Er lacht. "Na gut, lass uns Kuchen backen."

In der Küche sammle ich alle Zutaten und Schüssel zusammen und mische die Zutaten für den Teig zusammen. Ben erzählt mir etwas über einen neuen Film.

Secret Desire - Das Einzige was zähltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt