Kapitel 9

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Ganz in der Nähe muss irgendwo eine Herde von Wildpferden sein. Wenn ich nur wissen würde, wo. Ich blicke mich in der Ferne um und kann einige Ponys ausmachen. Mitten drin ein schwarzes Pferd.

Begeistert mache ich mich mit Ethan auf den Weg Richtung der Herde. Darauf bedacht, die Tiere nicht zu erschrecken setzen wir ganz vorsichtig einen Fuß nach dem anderen ins Gras.

Nachdem wir gefühlte Stunden Richtung Herde gelaufen waren, setze ich mich nun erschöpft auf einen Stein. Die Ponys sind nur mehr fünfzig Meter von uns entfernd. Mit zusammengekniffenen Augen suche ich nach Thundergirl, Ethan macht es mir nach, nur dass er nach seiner ausgebüchsten Stute sucht.

"Was denkst du gerade?", fragt mich Ethan, was mich kurz zusammenzucken lässt.
"Ich ... ähhhh ... nichts!", stottere ich nervös.

"Ach komm schon! Du hast uns ganz schön lange am Hof geholfen. Glaubst du wirklich, ich merke es dir nicht an, wenn du lügst?"

Peinlich berührt und möglichst darauf bedacht, dass er nicht merkt, wie ich rot werde, schaue ich auf den Boden. Wow, ist der aber interessant!

Ich warte schon auf eine weitere Meldung seinerseits, doch nichts dergleichen kommt.

"Komm, lass uns weiter nach der Stute suchen!", bricht Ethan, nach einigen Minuten des Schweigens, die Stille.

Gemeinsam machen wir uns wieder auf den Weg.

"Das ... ähm ... schwarze Pferd in der Herde. Kennst du es?", traue ich mich irgendwann zu fragen.

"Das ist eure. Deine Mutter hat sie doch freigelassen."

Es versetzt mir einen Stich, dass er dieses Wort so herablassend ausspricht.

Wir gehen weiter.

Lasky büxt immer wieder zur Seite aus und ich muss sie die ganze Zeit zurück rufen.

"Schau mal, da rechts, ungefähr hundert Meter von der Herde entfernt, da ist sie!", meint Ethan.

"Lasky! ... Was ...?"

"Rechts!"

Zu allem Unglück ist das für Lasky das altbekannte Signal. Bevor ich sie festhalten kann, reißt sie sich los und schießt los in Richtung der Herde.

Die Ponys flüchten im Galopp in alle Richtungen, Lasky rennt bellend quer durch die Herde.

"Lasky!"

Wenn sie einmal in ihrem Element ist, nützen all die Rufe nichts mehr, das ist mir klar.

Doch dann hebt sich ein weiterer Pferdekopf aus dem Heidegras.

In den glänzenden Augen blitzt Angst und irgendetwas anderes auf, was ich nicht deuten kann.

Thundergirl.

"Lasky!", rufe ich noch einmal, vergebens.

Wenn Lasky Thundergirl jetzt verjagt, wird es schwierig werden, sie wieder zu finden.

Zum ersten Mal in meinem Leben bin ich wütend auf die Hündin.

Durch das Hundegebell aufgeschreckt galoppiert nun auch Ethans Stute in Richtung des Hofes.

Lasky will ihr nachsetzen, aber da steht noch Thundergirl, die keine Anstalten macht, abzuhauen.

Als Lasky auf sie zu rennt, macht sie buckelnd und tretend Kehrt und galoppiert hinter der Schimmelstute her.

Die Ponys sind hinter dem nächsten Hügel verschwunden.

Ich sehe zu Ethan. Wie auf ein stummes Signal rennen wir beide los hinter Lasky, der Rappstute und seinem Schimmel hinterher.

☆☆Heute is mal: I want you to know
fragt mich nicht, warum^^☆☆

ThundergirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt