Keuchend kommen wir auf der weitläufigen Koppel an, in die Lasky die Pferde getrieben hat.
Ethan schlägt das Gatter hinter uns zu. Unschlüssig bleibe ich stehen und verschaffe mir einen Überblick über die Sache.
Lasky rennt immer noch kläffend hinter den Pferden her, der Schimmel ist verschwitzt und Thundergirl schäumt.
"Lasky! Hierher!", schreie ich und die Hündin macht augenblicklich Kehrt und legt sich neben mich ins Gras, wo sie erst einmal erschöpft hustet und dann bettelnd an mir hoch blickt.
"Bestimmt nicht!", zische ich, woraufhin sie betreten den Kopf senkt und an einem Grashalm zu kauen beginnt.
Ethan hat sich inzwischen daran gemacht, seinen Schimmel einzufangen. Mit einer Hand am Halfter zieht er sie zum Gatter und bindet sie an dem dort baumelnden Strick an.
"Darf ich vorstellen: Lawrence, kurz Law. Eins meiner Pferde."
Eins? Wie viele hast du denn?
"Fängst du sie ein oder willst du sie wieder freilassen?"
Er grinst spöttisch.
"Ich würd's mir nicht entgehen lassen. Sie hat Potenzial. Das hat deine Mutter bewiesen."
Ich ringe mit mir selbst.
Einerseits wollte ich dieses Pferd immer, ich muss unseren Hof retten, andererseits ist sie so wild und frei, dass ich Angst habe, ihr zu schaden. Es wäre fast, als würde ich sie in ein Gefängnis bringen. Oder ... oder nach Hause.
Da steht sie, aufmerksam, mit hochgerecktem Kopf und blitzenden Augen, glänzendem schwarzen Ebenholz-Fell und schaut mich an.
Soll ich sie einfangen? Ja, ich soll, ruft das Teufelchen in mir. Nein, lass ihr Freiheit, ruft mein Gewissen.
Na toll, was soll ich denn jetzt machen?
"Wird's bald?", holt mich Ethan aus meinen Gedanken.
"Jaja, kannst eh schon gehen, ich glaube, dass ich sie nicht so schnell von hier weg bekomme. Vielleicht wehrt sie sich auch so stark, dass ich sie nicht einfangen kann.", klage ich verzweifelt.
Ich muss es einfach probieren! Langsam und voll darauf bedacht, dass sich die Stute nicht schreckt, mache ich ein paar Schritte auf sie zu.
Ich bin nur noch 15 Schritte von ihr entfernd, 14 Schritte, 13 Schritte. Doch wider erwarten bleibt Thundergirl ruhig stehen.
Würde sie von vorhin nicht aus dem Mund schäumen, hätte dieses Bild glatt den Eindruck erweckt, dass Thunder mich schon lange kennt. Was ja auch stimmt, denn ich war ja dabei, als meine Mum die Stute freigelassen hatte.
Ich nehme all meinen Mut und gehe mit ausgestreckter Hand zu Thundergirl.
"Hey meine Süße, erkennst du mich? Ich tu dir auch nichts, versprochen", flüstere ich mit einer möglichst normalen Stimme. Dies erweist sich als äußerst schwierig, da ich am ganzen Körper zittere und mich verdammt zusammenreißen muss, um nicht auf Absatz kehrt zu machen.
Für einen kurzen Augenblick schließe ich meine Augen und atme tief ein und aus.
Reiß dich zusammen!, riet mir meine innere Stimme.
Plötzlich passiert etwas unerwartetes, womit ich nie gerechnet habe. Dieser eine Augenblick macht mich unendlich glücklich, so glücklich wie schon lange nicht mehr. Aber genauso wie Glück, spüre ich auch etwas, was mein Leben von Grund auf ändern soll ...
☆☆Stay with me-Sam Smith☆☆
Heyy Leute :)
Wie gefällt euch das Buch bis jetzt? Wünsche, Beschwerden, Anregungen (haha, jetzt klinge ich schon fast wie mein alter Mathelehrer ^^)Wir würden uns wahnsinnig über Feedback freuen :)
Ganz liebe Grüße,
@M_is_my_life
@sweet_tabby
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Thundergirl
Teen FictionIm gemächlichen Schritt reitet die junge Frau auf die aufgehende Sonne zu. Mit einer Hand hält sie das Baby vor sich auf dem Rappen, mit der anderen hält sie sich in dessen Mähne fest. Sie reitet ohne Sattel und Trense, immer auf die aufgehende, glu...