Capitolo 8

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Delano
Wie in Trance starrte ich auf ihre Kleiderseite vom Schrank und versuchte das Zittern meiner Hände zu ignorieren. Immer noch hallte ihre wunderschöne Stimme in meinen Ohren ‚Würdest du mich noch lieben, wenn ich ein anderen Mann berührt hätte?' wahrscheinlich hatte ich noch nie so ein Schmerz empfunden.

Merda, ich wollte sie nicht berühren, da ich dachte, sie würde sich selber nicht mehr berühren lassen, weil es ihr zu viel war. Und dann sagt sie mir, dass sie mit anderen Männern im Bett war. Es ist nicht so, dass ich sie nicht wollte. Ich wollte sie, aber ich wollte ihr auch Zeit lassen und wenn es sein müsste, hätte ich sie mein ganzes Leben lang nicht mehr berührt.

Hauptsache sie würde sich nicht bedrängt fühlen und mir vertrauen. Aber sie war erst seit gestern weg und hat sich schon durch ficken lassen. Nicht einmal hatte ich eine andere Frau berührt, seit sie in meinem Leben war. Aurora ja, aber das war ganz am Anfang, als ich Kyra neu kennengelernt hatte. Sie wurde jeden Tag missbraucht, ich wollte ihr Zeit geben und sie fickt sich schon durch die ganze Welt.

Knurrend zog ich ihre Klamotten aus dem Schrank und stopfte sie in eine Sporttasche, ehe ich in den Keller lief und die Sporttasche in den leeren Raum warf. Mein Handy zückte ich und rief unsere neue Haushälterin an.

„Wodka und ein Feuerzeug." ich legte auf und starrte wie benommen auf die Tasche, bis ich Stöckelschuhe hinter mir hörte. Wortlos übergab sie mir die Sachen, ich machte die Tür zu und schüttelte die hälfte der Flasche aus, ehe ich ein großen Schluck nahm und das Feuerzeug reinwarf. Die Klamotten fingen an Feuer zu fangen, während ich immer wieder Schlücke von der Flasche nahm und knurrend feststellte, dass sie leer ist.

Stur sah ich auf ihre Klamotten und konnte mich an jedes einzelne Erinnern, ob sie es getragen hatte, wie sie es kombiniert hatte und wie ich es ihr ausgezogen hatte. Die Flasche warf ich zu den Klamotten und lief raus, anschließend die Treppen hoch.

Kyra
Wimmernd kniete ich mich zu Alessio und half ihm hoch sich aufzurichten. „Gehts?" hauchte ich und versuchte mich irgendwie zu beruhigen. Besorgt und verwirrt zugleich musterte er mich.

„Waren nur paar Fäuste." seufzte er. „Gehts dir gut?" fügte er hinzu und ich fing noch mehr bitterlich an zu wimmern.

„Wieso hast du ihn angelogen? Du warst doch die ganze Zeit bei mir." stellte er fest, verzweifelt rieb ich mir das Gesicht und schüttelte kaum merklich den Kopf. „Ich wollte meine Ruhe von ihm." murmelte ich, nachdenklich nickte er und strich mir meine Tränen weg.

„Ich habe dich noch nie weinen gesehen, Kyra." sprach er besorgt, schwer schluckte ich und half ihm an der Hand hoch. Wortlos lief ich ins Badezimmer und holte den Verbandskasten, ehe ich wieder zu ihm lief und wir uns auf die Couch setzten. „Ich liebe ihn." sprach ich leise und desinfizierte seine Schrammen.

„Er dich auch." stellte er fest, langsam nickte ich, während mir stumme Tränen die Wange runterfloßen. „Sì, es ist aber kompliziert zwischen uns." murmelte ich und legte den Verbandskasten zur Seite.

„In wie fern?" schwer schluckend musterte ich ihn nachdenklich und sah runter auf meine Finger. „Er ist der älteste Sohn von der Ndgrantha." murmelte ich, sah langsam hoch, um seine Reaktion zu sehen und sah, wie er die Augen aufriss. „Verarscht du mich?" „No." seufzte ich.

„Von wegen du bist nicht in Schwierigkeiten." brummte er und schüttelte den Kopf. „Und die anderen?" „Seine jüngeren Brüder." antwortete ich, langsam nickte er und rieb sich das Gesicht. „Ich wurde zweimal wegen ihm entführt." sprach ich weiter, entsetzt sah er mich an und seine Brauen schossen nach oben. „Kein Wunder, dass du deine Ruhe willst." „Ich beschuldige ihn aber nicht deswegen, er kann nichts dafür." seufzte ich schulterzuckend, er legte den Kopf etwas schräg und nickte zögernd.

„Was hindert dich dann daran?" „Er hat mich abgesehen von den Entführungen, noch mehr in den Abgrund getrieben." murmelte ich, bemitleidend musterte er mich. „Kyra, ich hör mich jetzt wahrscheinlich Bescheuert an." seufzte er, neugierig sah ich zu ihm und er schüttelte kaum merklich den Kopf.

„Gegensätze ziehen sich an. Aber ich habe in euren Augen das gleiche Feuer gesehen, das gleiche verrückte Funkeln. Ich glaube, du solltest mit ihm komplett abschließen." schwer schluckte ich und sah runter auf meine Finger.

„Wer glaubt denn an solche Sprüche?" murmelte ich vor mich hin und knetete meine Finger ineinander. „Es muss nicht immer stimmen, aber ich denke, ihr würdet euch eher umbringen, als euch zu lieben." verzweifelt fing ich das Lächeln an, denn es stimmt.

„Trotzdem solltest du ihm sagen, dass du keinen anderen Mann hattest." schlug er vor, sofort schüttelte ich den Kopf und sah zu ihm. „Er würde mich dann nicht gehen lassen." murmelte ich, nachdenklich ließ er seine Augen über mich schweifen und nickte anschließend.

Delano Santoro || Cuore mioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt