Capitolo 9

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Tiefdurchatmend lief ich in den Club, da ich wieder ‚Arbeiten' musste und es mittlerweile Monate vergangen sind. Auch wenn Alessio sagt, dass er nichts dagegen hat, will ich ihm keine Last sein und mir endlich eine eigene Wohnung suchen. Ein falsches Lächeln setzte ich mir auf auf und lief auf die Bar zu.

„Was darf es sein, Bellezza?" „Erstmal nichts." erwiderte ich und sah mich wie früher an der Bar um.

Falsch lächelnd lief ich auf den Mann im mittleren Alter zu und musste feststellen, dass er garnicht so hässlich war. Monoton setzte ich mich neben ihn und sah mich im Club um, bis ich vom Augenwinkel sah, dass er mich musterte.

„Sex on the Beach." rief er zum Barkeeper zu, was meine Mundwinkel zucken ließ und ich mich ebenfalls an die Bar drehte. Wortlos schob er mir den Drink zu, lächelnd sah ich zu ihm.

„Grazie." sprach ich noch und nahm ein kleinen Schluck. „Für schöne Frauen tut man alles." innerlich kotzte ich mir die Seele aus dem Leib, doch ich tat auf verlegen und strich meine Haare über meine Schulter. Als ich etwas erwidern wollte, spürte ich ein brennenden Blick auf mir, der sich förmlich durch mein Rücken bohrte und ich mich unwohl fühlte. Langsam drehte ich mich suchend um und hielt abrupt den Atem an, während ein fürchterlicher Schmerz in meinem Brustkorb auftauchte.

Die kalten blauen Augen von Delano sahen in meine, während eine Frau auf seinem Bein saß und er Küsse auf ihrem Hals verteilte, ohne mich aus den Augen zulassen. Stockend nahm ich Luft und konnte nicht wegsehen. Wie er Küsse auf ihrem Hals verteilte und seine Hand in ihr Haar griff, während die andere auf ihrem Hintern ruhte.

Ihre Arme hatte sie um sein Nacken gelegt und flüsterte ihm etwas zu, was ihn grinsen ließ, doch er mich dennoch nicht aus den Augen ließ und mein Herz sich immer mehr schmerzhafter zusammen zog.

Langsam standen die beiden auf und als sie auf die Treppen zuliefen, um zur Lounge zu gehen, drehte sich alles in mir und ich erinnerte mich noch, als wäre es gestern, wie wir zusammen hochgelaufen sind. Wie in Trance starrte ich ihnen hinterher und merkte, wie sich Tränen in meine Augen schlichen.

„Kyra." ertönte eine bekannte und kalte Stimme, zögernd sah ich von der Treppe weg und sah in die giftgrünen Augen von Romeo. „Setz dich zu uns." bot er an, doch es klang eher nach einer Drohung und ließ mich unwillkürlich nicken. Langsam lief ich auf ihren Tisch zu, während ekelhafte Bilder in meinen Kopf auftauchten und ich förmlich ihr Stöhnen hören konnte.

Quälend schloss ich kurz die Augen und setzte mich anschließend hin. Ihre Kälte ausstrahlenden Augen sahen in meine und sahen mich Monoton an. Wortlos schob mir Dante eine Whiskyflasche zu, zögernd nahm ich diese und füllte mir ein frisches Glas auf.

„Grazie." murmelte ich, nickend sahen sie kurz zur Treppe und anschließend wieder zu mir. „Was wollt ihr?" fragte ich geradeaus. „Wir wollen wissen wie es dir geht, nach dem du Delano hintergangen hast." sprach Dante monoton und sah mir mit seinen kalten Augen in meine.

„Gut, Grazie." erwiderte ich genauso monoton, abrupt schossen ihre Brauen in die Höhe und Remo legte den Kopf etwas schräg. „Wie läufts im Leben?" hackte er nach, was mich skeptisch die Braue heben ließ und ich kaum merklich den Kopf schüttelte. „Was wollt ihr?" fragte ich erneut und betonte jedes Wort. „Smalltalk." gab Dante schlicht von sich, was mich genervt die Augen verdrehen ließ und ich ein Schluck von dem teueren Whisky nahm.

„Antworte einfach." „Gut, ich verdiene mein Geld und habe bald eine Wohnung. Zufrieden?" zischte ich, warnend sahen sie mich an. „Sì." antwortete Dante und nickte bestätigend und sah anschließend hinter mich, ehe sie scharf die Luft einzogen.

Schwer schluckte ich den Klos in meinem Hals runter und sah ebenfalls hinter. Kalt, fast schon eisig sah er mir in die Augen und hatte den Arm um die Hüfte der Frau gelegt, während ihre Haare zerzaust waren und mein Herz für paar Schläge aussetzte. Als ich schon aufstehen wollte, zog mich jemand am Arm zurück und ich sah fragend zu Dante.

„Wir wollen noch reden." sprach dieser, zögernd nickte ich und sah, wie Delano sich demonstrativ vor mir mit der Frau niederließ. Ihre Arme schlang sie um seinen Nacken, er spannte sich an, was ich deutlich sah und sie dennoch nicht von sich zog, was mein Brustkorb noch enger werden ließ.

Räuspernd sah ich zu Dante und lächelte ihn an, um mir nichts anmerken zulassen.

„Wie läufts bei euch? Krisen?" „Alles bestens." antwortete er knapp, ich nickte und nahm erneut ein Schluck. „Wie gehts euren Schwestern?" fragte ich zögernd, da ich nur den beiden gegenüber ein schlechtes Gewissen hatte und sie mir irgendwie fehlten.

„Gut, sie haben beide ein Freund und wissen was du Delano angetan hast." sprach er und sah mir monoton in die Augen, doch ich erkannte genau das Feuer in ihnen brodeln. „Was habe ich denn getan?" tat ich auf unschuldig, abrupt schellte sein Gesicht zu mir und seine sonst so verschmitzte Art, war wie weg gefegt.

„Halt die Klappe, Kyra." knurrte er, abrupt hielt ich den Atem an, als ich vom Augenwinkel sah, wie Delano's Hand zwischen ihre Beine ging und sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge versteckte. „Dann sollte ich gehen." sprach ich brüchig und stand schon auf. Abfällig sah Delano noch zu mir, ehe er ihr Kinn anhob und sie innig küsste. Mit schnellen Schritten lief ich aus dem Club und wischte mir die Tränen weg, die unkontrolliert über meine Wange liefen.

Delano Santoro || Cuore mioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt