Capitolo 10

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Kyra
Vor seinem Anwesen kam ich zum stehen und hielt es einfach nicht mehr aus, getrennt von ihm zu sein und zu wissen, dass er andere Frauen vögelt. Meine Kapuze zog ich mir hoch und lief zum hinteren Teil vom Anwesen, da ich weiß, er würde das Tor nicht öffnen lassen. Nachdenklich musterte ich die hohe Mauer und sah mich weiter um, ehe ich ein kaputten Bordstein an der Mauer erblickte und sah nach, ob dieser fest genug war. Tiefdurchatmend legte ich mein Fuß auf diesen und zog mich angestrengt hoch. Schnell legte ich meine Hände an die Kante und sah, ob jemand im Garten war.

Zu meinem Glück nicht und ich stieg schnell über die Mauer, ehe ich mit schnellen Schritten an den Hinterausgang lief. Mein Atem hielt ich an, als ich unbekannte Stimmen hörte und mich an die Wand lehnte. Das Messer zog ich raus und hielt es kampfbereit, doch sie liefen in die andere Richtung, was mich erleichtert ausatmen ließ und ich das Schloss musterte. Die Klinge vom Messer steckte ich in das Schloss und kniff konzentriert die Augen zusammen.

Delano
Brummend öffnete ich die Augen, als ich Geschrei hörte und mich fluchend im Wohnzimmer umsah, da wir hier mit meinen Geschwistern wohl eingeschlafen waren.

„Bitte, nicht." schrie Julia wimmernd, abrupt beschleunigte sich mein Herzschlag und meine Geschwister wachten ebenfalls auf. „Bitte." schrie sie erneut und ich rannte ins Foyer, ehe meine Atmung stockend ging und sah Julia, am Treppenabsatz oben, wie ein Messer an ihr Hals gehalten wird und sie an den Armen, wie Oberkörper Schnittwunden hatte.

Mit angehaltenem Atem wollte ich hoch rennen, doch wurde von einer unbekannten Stimme unterbrochen.

„Dort bleiben." schrie diese, leicht kniff ich die Augen zusammen und kannte diese Stimme, doch es kam mir nicht in den Sinn. Sie sah hinter Julia hoch und grinste mich falsch an, ehe ich meine Augen zusammen kniff und sie schlagartig aufriss.

„González." knurrte ich. „Gut geraten, pequeño." sprach sie amüsiert und zwang Julia ein Schritt nach vorne zu gehen, so dass ihre Fersen sie gerade noch am Boden hielten. „Bitte nicht." „Ich bin Schwanger." fügte Julia wimmernd hinzu, während alle Farbe aus meinem Gesicht wich und ich ungläubig hoch starrte. Verschlafen kamen meine Eltern vom Westflur.

„Merda, was ist hier los?" brummte mein Vater und sah zur Treppe, ehe er die Augen aufriss und leise knurrte. „Lass meine Tochter runter." „Ihr habt mir meine Familie genommen." schrie González seine Frau und mein Herz setzte für paar Schläge aus, als ich sah, wie Blut aus Julia's Hals floß.

„Bitte tu mir nichts." wimmerte sie erneut, während ich kaum merklich Schritte nach vorne lief. Abrupt blieb ich stehen, als ich sah, wie die Klinge runterfiel und González's Frau leblos zur Seite kippte.

Die Treppen rannte ich hoch und schlang meine Arme um Julia, was sie wimmernd erwiderte. Langsam sah ich zu einem zierlichen Schatten im Flur und anschließend zu González's Frau, die ein Messer am Hinterkopf hatte. Die zierliche Gestalt kam aus dem Schatten und zog ihre Kapuze runter, was mein Herz wie immer schneller schlagen ließ. Dennoch sah ich sie monoton an und hob Julia's Kinn an.

„Principessa, was hast du gesagt?" fragte ich ungläubig, beschämend wich sie meinem Blick aus und strich ihre Tränen weg. Zögernd sah sie zu unseren Eltern und Geschwistern. „Ich bin schwanger." antwortete sie, ungläubig musterte ich sie und hauchte ihr ein Kuss auf die Stirn.

„Dio, was?" wisperte Madre und kam ebenfalls auf Julia zu, ehe sie ihre Arme um sie schlang und ich mich somit von ihr löste. Langsam sah ich zu Kyra, die ihre Augen schon auf mir hatte. „Grazie." sprach ich monoton und sah sie nicken.

„Deine Wunden, Tesoro." sprach Madre besorgt und zog sie in ihr Zimmer. Mit schnellen Schritten lief ich ihr nach, doch wurde von einer zierlichen Hand am Handgelenk aufgehalten. „Können wir reden?" fragte Kyra leise, seufzend entzog ich mein Handgelenk aus ihrer Hand und lief wortlos in Julia's Zimmer. „Delano." murmelte sie hinter mir und lief ebenfalls ins Zimmer. „Bist du dir sicher, dass du Schwanger bist?" fragte Madre gerade und desinfizierte ihre Wunden am Arm.

„Sì." sprach sie fest, sanft fing meine Mutter das Lächeln an und ihre Augen blitzten Stolz auf. „In welcher Woche bist du?" fragte sie weiter, ich ließ mich neben Julia nieder und ignorierte somit Kyra. „10. Woche." sprach sie lächelnd, mit ungläubigen Augen sahen wir zu ihr und ihre Mundwinkel sanken unsicher.

„Seit wann weißt du es?" „Seit 3 Wochen." erwiderte sie, unzufrieden seufzte meine Mutter und sah sie enttäuscht an. „Wieso sagst du mir denn nichts?" seufzte sie kopfschüttelnd, schulterzuckend sah Julia runter auf ihre Finger. „Ich dachte ihr freut euch nicht." gab sie zu und Madre schmunzelte sie sanft an.

„Wie kommst du denn darauf, dass wir uns nicht freuen werden? Wenn du Damian meinst." seufzte sie erneut. „Ich habe es akzeptiert." schmunzelte sie und auch Julia's Mundwinkel fingen an zu zucken. „Was ist passiert, Julia?" fragte ich sanft, kurz schloss sie die Augen und atmete tief durch. „Ich wollte in mein Zimmer gehen, da war sie plötzlich hinter mir und wusste wohl, dass ich Schwanger war." hauchte sie.

„Sie wollte mir in den Bauch stechen." wimmerte sie plötzlich, vorsichtig zog ich sie am Kopf auf meine Brust und sah, wie meine Mutter zu Kyra sah.

„Grazie." murmelte auch sie, sie winkte ab und sah anschließend wieder zu mir, was ich ignorierte und runter zu Julia sah, die sich beruhigt hatte. „Principessa." rief mein Vater vom Flur und lief mit schnellen Schritten rein. Langsam löste sich Julia, während meine anderen Geschwister kamen und sie besorgt musterten.

„Mir gehts gut." murmelte Julia, zögernd nickte mein Vater und gab ihr ein Kuss auf die Stirn. „Willst du, dass ich bei dir bleibe?" fragte ich besorgt, lächelnd sah sie zu mir und schüttelte den Kopf. Nickend stand ich auf und gab ihr ebenfalls ein Kuss auf die Stirn.

Delano Santoro || Cuore mioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt