Capitolo 1

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Kyra
„Kyra." sprach er mich an, langsam sah ich zu ihm und hatte mich noch nie so schwach in meinem Leben gefühlt. „Du musst zu meinen Eltern, wenn sie dich wegschicken." verwirrt musterte ich ihn und sah ihn fragend an. „Ich habe ein Deal mit ihnen gemacht. Sie kommen gleich, um dich zu holen." informierte er mich.

„Und du?" wisperte ich und musterte sein markantes Gesicht, mit unzähligen Schrammen. „Ich komme nach." versprach er mir, zögernd nickte ich und zuckte zusammen, als die Tür aufging.

„Ich liebe dich." sprach ich, wie jeden Tag und wusste, er würde es nicht erwidern. Gewaltsam wurde mir von hinten ein Tuch auf den Mund gelegt und ich sah noch, wie er mich besorgt musterte, bis meine Sicht komplett schwarz wurde.

Delano || Zeitsprung
Vorsichtig legte ich meine wunderschöne Schwester, Julia auf ihrem Bett ab und lief anschließend aus ihrem Zimmer. Die Tür zu meinem Zimmer machte ich auf und sah, wie Kyra mich mit großen Augen ansah, was mein Herz schneller schlagen ließ.

Sofort schlang sie ihre Arme um mich, was ich erwiderte und ich sie seit Jahren das erste mal berührte. Ihre Hände legte sie an meine Wange und musterte mich von oben bis unten.

„Gehts dir gut? Was haben sie mit dir gemacht?" wisperte sie besorgt. „Nichts, das übliche." murmelte ich, zögernd nickte sie und löste sich von mir.

„Hat sich ein Arzt deine Verletzungen angeschaut?" fragte ich und lief ins Bad. „No." murmelte sie am Türrahmen, skeptisch hob ich die Braue und sie zuckte nur mit den Schultern.

„Wieso nicht?" „Sollen noch mehr Menschen meinen Körper sehen?" hauchte sie, abrupt zog sich meine Brust schmerzhaft zusammen und ich nickte verstehend. Die ekelhafte Kleidung zog ich mir aus und stellte die Dusche an.

„Was war das für ein Deal, Delano?" murmelte sie, setzte sich auf den Klodeckel und musterte mich abwartend. „Nichts wichtiges." „Sie haben mich einfach so, nach Jahren gehen lassen?" fragte sie skeptisch, ich nickte nur und genoss das warme Wasser auf meiner Haut.

Mit einem Handtuch um meinen Hüften, lief ich in mein Ankleidezimmer, als ich fertig war und öffnete mein Schrank, ehe ich mich komplett verseifte. Schwer schluckend musterte ich die Drogen vor mir und wollte nach diesen greifen, doch hielt inne und lief ein Schritt zurück.

„Kyra." rief ich, am Türrahmen blieb sie stehen und ich zeigte auf die Schublade. „Kannst du das entsorgen?" murmelte ich, verstehend nickte sie und griff nach den Chemikalien. Wortlos lief sie aus dem Zimmer und ich zog mich um.

-
Schweigend lagen wir da, keiner von uns beiden hat ein Wort gesagt seit wir hier sind, nur dass nötigste und ich wüsste auch nicht, was wir reden sollten. Es hat uns beide gebrochen, den anderen leiden zu sehen und seit dem ist es zwischen uns anders. Wir sind anders.

Meiner Familie versuche ich mir nichts anmerken zulassen, genauso wie Kyra und dafür bin ich ihr mehr als nur dankbar. Nie würde ich wollen, dass sie wissen wie gebrochen wir eigentlich sind und uns Albträume plagen. Jedes mal wenn ich die Augen zumache, seh ich sie leiden und auch sie wacht öfter schweißgebadet auf.

Dass sie allein noch an meiner Seite bleibt, ließ mein Herz für diese Frau schneller schlagen. Meine Liebe zu ihr wuchs, in der letzten Zeit und ich kann es ihr immer noch nicht sagen. Diese Wörter verlassen meinen Mund nicht, egal wie sehr ich mit mir kämpfe, ich kann es ihr nicht sagen, aber will es so sehr. Obwohl sie weiß, dass alles meine Schuld ist, bleibt sie bei mir.

Ich traue mich ehrlich gesagt nicht mehr sie zu berühren, da sie so verletzlich wirkt, wenn ich mit ihr alleine bin. Berühren, nicht im Sinne von Sex, sondern sie einfach in meine Arme zu nehmen und ihre wärme zu genießen.

Langsam richtete ich mich auf und starrte kurz aus dem Fenster, musterte den Sternenhimmel und stand langsam auf.

„Ich geh in den Garten." murmelte ich, gleichgültig nickte sie und ich lief runter. Kurz hielt ich inne, als ich Romeo sah und lief tiefdurchatmend in den Garten. Wortlos setzte ich mich hin und nahm mir die Schachtel, ehe ich mir die Zigarette zwischen die Lippen schob.

Er hielt mir schweigend ein Feuerzeug hin, was ich nickend annahm und diese anzündete. Mein Kopf legte ich in den Nacken und pustete den Rauch raus.

„Delano." „Sì." murmelte ich, tief atmete er durch und ich sah fragend zu ihm.

„Dröhnst du dich noch zu?" abrupt wich mir alle Farbe aus dem Gesicht und ich wandte mein Blick ab. „Wie kommst du auf sowas?" „Delano." seufzte er, erneut nahm ich ein Zug und sah auf den Tisch. „Ich wusste schon immer davon." murmelte er, zögernd sah ich zu ihm und runzelte verwirrt die Stirn.

„Sì, ich habe dich mal verfolgt, weil es mir Suspekt vorkam, dass du jeden Sonntag um die gleiche Uhrzeit gingst." seufzend ließ ich den Kopf hängen und rieb mir das Gesicht. „Romeo, dass geht euch doch nichts an." „Ich bin euer ältester Bruder, ihr solltet mich als Vorbild sehen, nicht als ein Junkie." fügte ich hinzu und nahm erneut ein Zug.

„Du bist kein Junkie." seufzte er, kaum merklich schüttelte ich den Kopf und schnipste den Stummel weg. „Romeo, ich habe mich Jahrelang zugedröhnt und in eure Augen geschaut. Ich wollte nie, dass ihr mich, als ein Bruder seht, der sich nicht mal selbst unter Kontrolle hat." murmelte ich, schwer schluckte er, was ich deutlich erkannte.

„Es tut nichts zur Sache, ob du dich zugedröhnt hast. Du bist mein Bruder und Vorbild und daran ändert sich rein gar nichts." sprach er, während meine Lippen sich leicht anspannten.

Delano Santoro || Cuore mioWo Geschichten leben. Entdecke jetzt