Die Beerdigung

405 9 7
                                    

Ich betrachtete mich im Spiegel und seufzte. Diese Kleidung passte einfach nicht zu so einem Anlass. Klar, Jemand war gestorben, aber das war nur Elena. Und ich wollte kein schwarz tragen. Zumindest nicht bei ihr, sondern eher später, wenn ich alleine war und um Katherine und Kai trauerte. Alleine. 

,,Bist du soweit?" fragte Kol und kam in seinem Anzug herein. ,,Sekunde." Ich zog mir das schwarze Kleid an und griff zu meinem dunkelblauen. So. Ich trug nun etwas dunkles, aber nichts komplett schwarzes. ,,Jetzt bin ich fertig." lächelte ich und lief an ihm vorbei. Auf dem Weg nach unten, legte ich noch meine Haare über meine linke Schulter. ,,Wo ist eigentlich Jeremy?" erkundigte ich mich. ,,Kol hat ihn manipuliert zu schlafen." erklärte Klaus nur. ,,Okay."

Wir fuhren mit zwei Autos zur Kirche und ich war die erste, die das Auto verließ. Kaum hatte ich dies getan, kamen an die hundert Menschen zu mir und wünschten mir ihr Beileid. Darunter waren Tyler, seine Mutter, Carolines Mutter und noch andere Bekannte. ich spielte meine falsche Rolle sehr überzeugend und war froh, als ich endlich die Kirch betreten konnte. ,,Sehr überzeugend." sagte Klaus, als wir uns auf die Bänke setzten. ,,Ich habe von der besten gelernt." gab ich nur zurück und sah auf das Armand. Wenn ich nicht aufpasste, weinte ich gleich wirklich.

Ich wischte mir schnell die Tränen weg und konnte Matt, Caroline und Bonnie sehen, die gerade hereinkamen und sich weit nach vorne setzten. ,,Alles okay?" fragte Rebekah besorgt. ,,Alles bestens." sagte ich kühl.

Nachdem endlich alle eingetroffen waren, hielt der Pfarrer eine Rede, dann sprachen noch der Sheriff und die Bürgermeisterin, bevor ich schließlich aufgerufen wurde. Ich holte tief Luft und ging dann anschließend nach vorne. Ich stellte mich hin und drehte mich zu der Menge um. 

,,Willkommen und danke, dass ihr alle so zahlreich erschienen seit. Ja, ich weiß, dass es ein Schock für viele von euch sein muss, aber nun ist meine Schwester tot. Sie ist ziemlich jung gestorben und ist wahrscheinlich wieder mit unseren Eltern vereint.", kotz! ,,Elena, ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut.", Ich drehte mich zu den Sarg um und strich mit meiner Hand darüber. ,,Es tut mir leid, dass ich nicht schon früher etwas gegen dich unternommen habe! Ja. Ihr alle habt euch in ihr getäuscht. Ihr dachtet, sie wäre immer das unschuldige Mädchen, doch das war sie ganz und gar nicht. Sie hat mir so viele schlimme Dinge angetan.", ich sah zu den Mikaelson. ,,Und meinen Freunden auch. Ich zähle nun auf, was sie alles getan hat. Sie hat mich gedemütigt, mich bestohlen, bedroht, getötet und wollte es wieder tun, meine Freunde bedroht, diese ausgenutzt und sie hat", ich holte tief Luft. ,,Sie hat meine beste Freundin und ihren Freund, an meinem Geburtstag töten lassen."

,,Aus dem Grund bin ich zurückgekommen und kam gerade noch rechtzeitig, sonst hätte sie noch meinen besten Freund umgebracht. Sie hat nur Schaden angerichtet, aber das ist jetzt vorbei." Ich ging noch mal zu ihrem Sarg und sah diesen kalt an. ,,Verrotte in der Hölle, du billige Schlampe!" Genau da wurde die Türe aufgerissen und ein wütender Damon kam hereingerannt. Gefolgt von Stefan.

,,Du mieses Miststück! Du hast sie getötet! Du hast meine Freundin getötet! Meine große Liebe!" Gott, war der betrunken. ,, Wieso?!" schrie er nun und stand direkt vor mir. ,,Wieso? Du frägst mich ernsthaft, wieso?" fragte ich ihn leise und packte ihn am Hals. ,,Weil sie es verdient hat. Ich wünschte nur, sie hätte davor noch mehr gelitten!" Ich warf ihn auf Stefan und griff wieder zum Mikrofon. ,,Und für die, die es noch nicht wissen, ich bin nicht mehr Emelie Gilbert, sondern Emelie Pierce. Ich wurde adoptiert, Katherine Pierce. Schönen Tag noch." 

Ich warf das Mikro auf den Boden und verließ dann die Kirche. Ich spürte die Blicke der Menschenmenge auf mir, ignorierte dies jedoch. 

Ich betrat die Mikaelson Villa und ging nach oben in mein Zimmer, das ich sofort abschloss und dann die Türe hinunterrutschte. Traurig wischte ich mir übers Gesicht und zog mir dann das schwarze Kleid an. Ich setzte mich vor den Spiegel und fing an zu schluchzen. Und dann weinte ich. Jedoch leise, sonst würde ich noch alle nerven. 

Ich weinte und weinte und weinte. Die Tränen kamen immer schneller und ich konnte es nicht aufhalten. ,,Es tut mir so leid..." flüsterte ich und rollte mich auf dem Boden zusammen. Mir war furchtbar kalt und ich war einsam. Ganz klar, ich vermisste Katherine und musste mich irgendwie ablenken können. Nur wie? Menschlichkeit abstellen? Ich würde ja nichts verlieren.., Seufzend schloss ich meine Augen und schlief nach einer Weile ein.

Kols Sicht

,,Das war mal ne tolle Grabrede, oder?" frage ich meine Geschwister, als wir nach Hause kommen. ,,Ja." stimmen mir alle zu und ich gehe nach oben. Ich klopfe an Emis Türe, doch als sie nicht geöffnet wird, trete ich einfach ein. Sie liegt schlafend auf dem Boden und ich sehe, dass sie geweint hat. ,,Ach Emi." seufzend nahm ich sie hoch und trug sie zu ihrem Bett. Dort legte ich sie ab und verließ leise wieder das Zimmer.

Anscheinend kam sie mit dem Tod doch noch nicht so gut zurecht...

Frage an euch: Soll sie ihre Menschlichkeit erneut ausmachen, oder einfach nur wahllos töten um den Schmerz besser zu verarbeiten? Was meint ihr?

Another Gilbert 2 (Stefan Salvatore FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt