espresso one

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○ FELIX ○

Ein lautes Piepen ließ den gerade noch so kuscheligen Traum wie eine Seifenblase zerplatzen. Langsam öffnete ich meine Augen, spürte den unangenehmen Schlafsand und rieb ihn mir vorsichtig mit einer Hand aus den Augen. "Nein..." sagte ich mit dunkler Stimme und schaltete den Handywecker aus. "...wie lange hab ich gestern gemacht?" fragte ich mich selbst und sah auf meinem Handydisplay, dass es 7 Uhr morgen war.

Wegen eines kleinen Trinkgefechts mit ein paar Kommilitonen bin ich doch tatsächlich noch viel zu lange geblieben. Ich mag Alkohol aber ab und an vertrage ich ihn einfach zu schlecht. Da ich heute meinen ersten Arbeitstag in der bekannten Kette "Starbucks" antrete, konnte ich es mir gestern nicht erlauben über die Stränge zu ziehen. Schade, dabei war einer der Kommolitonen echt heiß. Genau mein Typ... "Oh Mist ich muss aufstehen!" sagte ich mir selbst und stand aus dem einfachen 1-Personen Bett Marke Ikea auf und sprintete ins Bad. Dennoch, der Typ ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Blondierte schulterlange Haare, lange und schlanke Beine und eine sehr elegante Erscheinung. Er schien sich gut mit allen zu verstehen, redete mit mir aber kein Wort. Ich war auch nicht mutig genug... ärgerlich.

Nach dem ich ca. eine halbe Stunde im Bad verbracht hatte, zog ich mir eine dunkle, eng anliegende Jeans an und ein einfaches weißes Shirt, dass etwas locker hing. Das Ende steckte ich mir dennoch in die Hose damit ich es locker obenrum tragen konnte. Ein letzter Check in den Spiegel im Bad und ich konnte los. Meine blondierten Haare waren wie immer kurz, dennoch gestylt und ordentlich. Auch wenn ich eventuell ein ziemlich chaotischer Typ sein konnte, mein Aussehen war mir dennoch wichtig. Plötzlich vibrierte mein Smartphone und ich sah auf den Auslöser - Chan.

"Yo Felix, bist du schon los?" hörte ich seine leicht angestrengte Stimme. "Chan? Bist du joggen?" fragte ich und klemmte mir mein Hand zwischen Ohr und Schulter, während ich meine Tasche zusammenpackte. "Mh, allerdings war ich mir unsicher ob mein kleiner Trunkenbold nicht noch pennt obwohl er seinen ersten Arbeitstag hat" hörte ich Chan sagen und wusste genau, dass er mit Sicherheit dabei grinsen musste. "Haha, sehr amüsant" antworte ich nur etwas verspielt und wusste, dass ich mich genau deswegen so auf ihn verlassen konnte. Chan, wie er eigentlich von allen genannt wurde ist mein Freund aus Kindertagen, eine kleine Nervensäge, ein Sportjunkie und überaus korrekt in allem. Er ist mir sehr wichtig - vor allem weil er mir schon oft aus jeglicher Scheiße rausgeholfen hatte. "Ich mach mich jetzt auf den Weg und hoffe, dass du mich später abholst. Immerhin wurde mir ein Abend auf deine Kosten versprochen" sagte ich neckisch und leckte mir bei dem Gedanken an frittiertes Hühnchen bereits die Lippen. "Ja, ja ich halte mein Wort also bin ich gegen 17 Uhr da und erwarte im Gegenzug einen von dir gebrühten Kaffee el Felix" kam es lachend von ihm. "Mhh vermutlich ist beim ersten Tag eher Tische abwischen, Müll entsorgen und nett aussehen drin" sagte ich und schlüpfte in meine Converse. "Schon klar, aber eventuell hast du ja einen entspannten Chef, also see ya!" kam es von Chan, worauf ich nur antworte und dann auflegte. "Okay, auf geht's...!" sagte ich mir selbst und ging aus der Tür.

Der Laden war ca. 30 Minuten zu Fuß von mir entfernt, was einer der Gründe war, wieso ich den Job angenommen hatte. Zur Uni waren es ebenfalls nur 30 Min und so konnte ich teilweise beides leicht miteinander verbinden. Vor dem Laden war schon ein reges Treiben und die meisten Bürohengste holten sich ihren morgendlichen Koffeinschock. Für einen überteuerten Kaffee einfach so viel Geld ausgeben, war auch wieder so ein Statement-Ding. Ein Glück, dass ich sowas nie mochte. Ganz im Gegenteil. Kaffee ist mein persönliches Hassgetränk. Zu bitter, zu langweilig und wenn hochnäsige Studenten denken sie können mir den Bohnenrang und die Intensität vor Augen führen, bekam ich direkt schlechte Laune. Kaffee und ich, wir wurden nie Freunde. Als ich gerade über die Straße gehen wollte, in meinem leicht verträumten Zustand, bemerkte ich gar nicht wie ein Motorrad gefühlt beinahe in mich reinfuhr und ich vor Schreck direkt auf meinem Hintern landete. "Woah!" war das einzige was ich rausbringen konnte und sah vor Schreck den Fahrer an, der mit seinem plötzlich Halten selber fast auf mich gefallen wäre.

"Bist du bescheuert? Wie kann man so blindlings auf die Straße laufen" hörte ich den Fahrer sagen, der von seiner imposanten schwarzen Maschine Abstieg und dabei diese fest hinstellte. Im nächsten Augenblick nahm er den schwarzen Helm ab und ich sah überrascht in sein Gesicht. "S-Sunbae.." sagte ich mit zittriger Stimme, noch etwas unter Schock stehend und blickte ihn entgeistert an. Der gutaussehende Kerl von gestern. Hyu- Hyunjin, genau! "Sunbae?" sagte er nur unfreundlich und hockte sich direkt vor mich und legte den Kopf schief. "Bist du bescheuert hab ich eben gefragt. Warum rennst du auf die Straße? Scharf drauf, noch vor deinem Abschluss im Krankenhaus zu landen, du Idiot?" sagte er in provokanter Art, was mich mit einem Mal seine ganze Erscheinung überdenken ließ. "Entschuldige..." kam es leise von mir und ich versuchte aufzustehen, ehe Hyunjin mich daran hinderte und mit seiner Hand zurück auf den Boden schubste. "Hey du-" kam es von mir aber Sunbae fiel mir direkt ins Wort. "...ahh du bist Bangchans kleiner Vollidiot, jetzt fällt es mir wieder ein..." kam es lachend und etwas lustig machend über seine Lippen. Wie sprach der Kerl da bitte von mir?

"Pass das nächste Mal mehr auf, kleiner Vollidiot von Bangchan" sagte er mit einem überaus charmanten Lächeln und stand auf. Er ließ mich da auf dem Boden sitzen und setze sich den Helm wieder auf. Sein Blick als er ihn aufsetzen galt jedoch mir. Hatte ich ihm was getan? Außer vor seiner Maschine rumzuspazieren? Ich konnte kaum reagieren, stand auf und Hyunjin fuhr direkt mit seiner Maschine an mir vorbei. "Penner..." dachte ich nur und sah auf meine Uhr. "FUCK!" kam es direkt, ich hatte bereits 5 Minuten Verspätung.  Mein Blick wich noch einmal zur Straße wo Sunbae eben langgefahren war und ich machte ihn Schmollmund. "...tz so ein Idiot. Außer gut aussehen kann der wohl nur Sprüche klopfen" sagte ich leise und betrat den Starbucks.

■ Heyho, ich hoffe das erste Kapitel hat euch gefallen. >__<

Das nächste kommt sicherlich zeitnah, denn dann sehen wir den arroganten Hyunjin und genau solche Leute liebe ich ja zu schreiben. Ich freue mich auf euren Support ♡

starbucks love  [HyunLix]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt