espresso - eight

143 13 0
                                    

- Hyunjin -

Ich wachte erst im Krankenhaus auf und sah dort nur an die trübe, weiße Decke. Mein Kopf dröhnte und ich glitt mit der Hand direkt an meine Stirn, wo ich bereits einen Verband spürte. Ich versuchte mich etwas aufzusetzen und blickte mich um. Tatsächlich ein Krankenhaus. Als ich zu meinem Bett herab blickte, sah ich jemanden am Bettrand liegen und schlafen - Felix. Mit einem Mal fiel mir alles direkt wieder ein. Die Party, der Kuss zwischen uns und der Kerl, der Amok lief. Allen Anschein nach hatte er es doch geschafft, dass ich im Krankenhaus gelandet bin. Vollidiot. Nur weil er so paranoid und eifersüchtig ist. Das er jedoch mein Gesicht treffen musste ist ziemlich bitter. Ich blickte wieder zu Felix und strich mit einer Hand durch seine wuscheligen Haare. Er schlief wirklich tief und fest. Mit einen Mal kam mir die Szene unseres Kusses wieder in den Sinn. Nach einem Glas... ging er ziemlich ran, musste ich schmunzelnd feststellen. Seltsam. Wieso kam mir gerade jetzt der Gedanke, als wenn ich gewonnen hätte? Felix hatte mich geküsst. An sich nichts besonderes für mich, jedoch kannte ich seine Verbindung zu Chris. Es wirkte wie ein Sieg. Ein Sieg über Chris, weil ich etwas bekommen hatte, was er sichtlich nie bekommen hatte. Tut mir Leid Felix, du hast immerhin gut für dieses Spiel funktioniert.

Mit einem Mal rührte er sich etwas und ich hörte ein nuscheliges "Sunbae..." aus seinem Mund. Ich blickte ihn weiterhin an. Eventuell hatte der Kleine einen falschen Eindruck von mir. Verschlafen, blickten mich seine Augen an. Niedlich. Ein Gähnen erfüllte den Raum und Felix streckte sich kurz. Seine schlanken Arme, die man durch sein etwas enger geschnittenes Langarm-Oberteil sehen konnte, fielen mir direkt auf. "Sunbae..." murmelte er wieder. "...hast du Schmerzen? Soll ich jemanden rufen?" fragte er vorsichtig und ich blickte ihn nur an. "Schon okay, mir geht es gut. Allerdings wäre es besser, wenn du einen angenehmeren Ort zum schlafen finden würdest" kam es nur von mir. Felix blickte mich an und der Abdruck der Decke, schien auf seinem Gesicht noch sichtbar zu sein. Der Drang, seine Wange zu berühren, war schwer aufzuhalten. Allerdings kam mir eine Sache wieder in den Sinn - dass hier, war meine Beziehung. Weder fand ich Felix als Partner reizvoll. Ich wollte nur Chris eins auswischen und seinen kleinen Schwarm ein wenig "süchtig" nach mir machen. Nun erschien alles ziemlich öde.

"Ich soll gehen?" fragte Felix und sein Blick, der mich eben noch so verschlafen angeblickt hatte, änderte sich. Er wirkte verwirrt. Hatte er wegen dem Kuss etwa schon zu viel rein interpretiert? "Hah... ja! Ich denke ich brauche Ruhe und die Tatsache, dass du neben mir bist, sorgt für schlaflose Nächte" versuchte ich die Situation zu retten. Ich wollte wirklich, dass er geht. Auf die harte Tour musste es natürlich nicht sein. Immerhin hatte er mir geholfen und lag Im Krankenhaus an meiner Seite. Dennoch hatte ich absolut kein Interesse an näherem Kontakt und dass Felix nun so dicht an mir war, ließ jegliche Grenze einreißen die ich aufgestellt hatte. Der Junge war niedlich,  dah gut aus und war sicherlich auch vertrauensvoll. Aber leider... hatte ich kein Interesse an so einem Samariter in Sachen Beziehungen. Noch dazu, wenn er so gut mit Chris befreundet war. "Okay dann... gehe ich jetzt" sagte Felix und der Ton seiner Stimme, wirkte ein wenig geknickt. "Ich melde mich bei dir" log ich, denn eigentlich hatte ich keine Lust mehr mich weiter in diese Sache reinzusteigern. Ich hätte gerne mehr von Felix gehabt aber in diesem Moment sagte mir mein Verstand, dass es schwierig werden könnte, ihn anschließend wieder los zu werden. Die Realität ist manchmal ungerecht und dieser Cutie verdiente mit Sicherheit jemand besseren, als mich.

Nachdem Felix gegangen war, wurde ich von einem Arzt durchgecheckt. Eine niedliche Krankenschwester brachte mir mehr als einmal frisches Wasser und erkundigte sich nach meinem Wohlbefinden. Am Ende des Tages, konnte ich jedoch aus dem Krankenhaus entlassen werden. Da ich mich Zuhause noch einmal bei Minho gemeldet hatte, mein Kopf jedoch noch eine Pause brauchte, ließ ich die Uni die folgende Woche ausfallen. Auf Felix Nachrichten per Kakaotalk, reagierte ich nicht. Ja, ich ghostete ihn. Doch ob das die richtige Entscheidung war, ließ mich immer noch zweifeln. Immer wieder kam mir in den folgenden Tagen der Gedanke an unseren Kuss. Schüchtern und zärtlich, hatte er den Anfang gemacht, ehe ich übernommen und ihn immer mehr verführt hatte. Seine Zunge wirkte so schüchtern, als hätte Felix noch nie so geküsst. Fuck! Eigentlich wollte ich über diesen Jungen nicht mehr nachdenken. Doch jedes Mal, nachdem meine Gedankenwelt abgedrifted war, hatte ich ein anderes Problem. Eines in tieferen Regionen. Dieser Junge machte mich leider tierisch an.

Ca. 2 Wochen später, war ich wieder in der Uni. Bei Felix hatte ich mich bis dato immer noch nicht gemeldet. Er gab jedoch nicht auf und schrieb mir Morgens ein "Guten Morgen Sunbae" und Abends ein "Pass auf dich auf Sunbae" auf welche ich nie reagierte. Dass ich sie gelesen hatte, konnte Felix jedoch sehen, weswegen er auch weiterhin schrieb. In der Mensa hatte ich mich mit einigen Kommilitonen zusammen gesetzt und lachte über irgendeinen dummen Witz eines Kumpels. Mit einem Mal wurde ich an der Schulter berührt und ein Freund von mir zeigte mit dem Finger in die Richtung wo Felix stand. Schüchtern und nervös. Auch das noch! "Hyunie, der Kleine will was von dir. Wer ist das? Neues Opfer?" lachte dieser hämisch und ich verdrehte nur die Augen. "Bin gleich wieder da" meinte ich nur und kam auf Felix zu. "Lass uns draußen reden" sagte ich nur und Felix Augen blickten mich an, ehe er nickte. "S-Sunbae..." kam es direkt und wir setzten uns draußen auf eine Bank. "Felix!" unterbrach ich ihn. Er sah zu mir. "Das mit dem Kuss kam von dir, allerdings habe ich aktuell kein Interesse an einer Beziehung oder dergleichen. Du musst das falsch aufgegriffen haben. Ich mag dich und bin dir auch dankbar dass du im Krankenhaus auf mich aufgepasst hast, allerdings ist.und wird da nicht mehr sein" sagte ich direkt und Felix, der kurz traurig wirkte lächelte dann nur. "Verstehe, dann sind wir uns ja einig" kam es plötzlich von ihm und ich war kurz verwirrt. "Huh?" fragte ich und hob eine Augenbraue. "Ich versuche dich schon die ganze Zeit zu erreichen aber du antwortest ja nicht. Deswegen hatte ich Angst, dass du eventuell mehr rein interpretierst oder sonst was. Das mit dem Kuss tut mir Leid, dass war der Alkohol. Ich habe absolut kein Interesse an dir Sunbae. Ich wollte dir das auch nur sagen. Anscheinend waren wir beide etwas verzweifelt an dem Abend" sagte Felix und lachte dabei. "V-verzweifelt?" fragte ich nur und hatte gerade das Gefühl, mir wurde eine Ohrfeige verpasst. Meinte er das gerade ernst?

■ Hello! ♡ ■

Na meine Lieben! Es ist laaange her! Ich war einfach nicht wirklich in der Laune etwas zu schreiben. Doch heute kam spontan die Lust wieder etwas zu schreiben. Besonders "Starbucks Love" ist eine meiner liebsten Geschichten. Hyunjin ist hier ja ein beliebter Student dem keiner widerstehen kann. Das Felix den Kuss nun so als unwichtig sieht, kratzt am Ego. Mal sehen wie die beiden also weiter kommen. Eventuell wird es im nächsten Chapter noch etwas fies aber danach, könnten ganz heiße Dinge entstehen. Seid also gespannt! 😆

starbucks love  [HyunLix]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt