Quest XII 🚩

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Ich befand mich im siebten Himmel, Kenma war seit einigen Wochen offiziell mein fester Freund und auch als es wieder mit der Schule losging, standen wir uns näher denn je. Zwar war er niemand der von sich aus in der Öffentlichkeit seine Gefühle zeigte, aber zumindest hatte er sich an das Händchenhalten gewöhnt und ab und zu bekam ich auch einen Kuss ...wenn niemand hinsah. Wir trafen uns nach dem Unterricht oft bei ihm, um gemeinsam zu zocken oder gingen in das Café wo wir unser erstes Date hatten. Neulich hatte meine Mutter ihn sogar zu uns zum Essen eingeladen, damit mein Vater sich endlich an den Gedanken gewöhnte, dass sein kleines Mädchen jetzt einen Freund hatte.

Ich stand mit meinen Freundinnen auf der Tribüne unserer Sporthalle und verfolgte das Volleyballspiel gegen einen befreundeten Schulclub. „Bald ist Sportfest ...dann müssen wir auch rennen." Seufzte Haruna und Miyu stimmt gleich mit ein. Die einzige Sportliche von uns Mädchen war Yumiko. Ich hatte zwar nichts gegen ein bisschen Bewegung, aber es war immer noch ziemlich warm, obwohl der Sommer sich dem Ende zuneigte. Das machte es einem schwer, sich auf diesen Tag zu freuen. Nach dem Spiel wartete ich vor der Sporthalle auf meinen Freund. Als er mich erblickte, schenkte ich ihm ein sanftes Lächeln, was ihn erröten ließ. Verlegen trat er zu mir, „musstest du lang warten?" Ich schüttelte grinsend den Kopf und drückte meine Lippen auf seine Wange, „nein, aber lass uns gehen" Forderte ich ihn auf, denn seine Mutter hatte mich nach dem Match zum Abendessen eingeladen, zudem wollten wir noch das Game beenden, welches wir am Vortag angefangen hatten. Bei den Kozumes wurde ich herzlich von der Frau des Hauses begrüßt, blickte mich dann aber nervös suchend um. „Er ist heute mit Arbeitskollegen ausgegangen." Kicherte Frau Kozume wissend. Ertappt grinste ich sie an, Kenma musste ihr von meinem Problem erzählt haben, denn immer wenn ich zu Besuch kam, quartierte sie ihren Mann aus und lud mich nur ein, wenn er eh nicht daheim war. Ich fand das äußerst rücksichtsvoll von ihr, aber irgendwann würde ich nicht mehr drumherum kommen mich auch ihm vorzustellen. Nach dem Essen hockte ich auf Kenmas Bett, während er mit dem Kopf unter dem Fernsehschrank hing und die Konsole anschloss, die wir benutzen wollten. Interessiert betrachtete ich ihn, zumal er mir seinen niedlichen Hintern ziemlich entgegen streckte. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, konnte ich es nicht lassen, ihm einen klapps auf den Po zu geben. Vor Schreck knallte er mit dem Kopf unter das Regalbrett und kroch mit hochrotem Gesicht wieder hervor „was soll das?" Fragte er etwas beleidigt und rieb sich über den schmerzenden Hinterkopf. Entschuldigend lächelte ich ihn an, bevor ich mich ihm näherte und meine Lippen sanft auf seine legte. Nach einem kurzen Moment ließ ich den Kuss intensiver werden. Meine Zunge suchte sich einen Weg in seinen Mund und begann einen leidenschaftlichen Tanz mit seiner. Ein Kribbeln durchzog meinen Körper, wie von selbst legte meine Hand sich auf seine Brust und schob sich an den Knöpfen seines Hemdes vorbei, bis ich seine Nackte Haut an meinen Fingerspitzen spürte. Ich öffnete den obersten Knopf, während ich meine Lippen von seinen löste und sie auf seinen Hals legte. Er keuchte auf, als ich an seiner Haut saugte und leicht hinein biss. Erneut ließ ich von ihm ab, um die Schleife meiner Schuluniform zu lösen. Langsam knöpfte ich meine Bluse bis zum letzten Knopf auf und lehnte mich wieder zu ihm. Ich drückte meinen Busen, der nur noch von einem rosa spitzen BH verhüllt wurde, an seine Brust und legte die Arme um ihn. Wenn ich ehrlich war, schlug mir selbst das Herz bis zum Hals und es fiel mir schwer, mich zu diesem Handeln zu überwinden, doch ich wollte mehr als nur Küssen und Händchenhalten. Ich wollte ihn berühren und noch mehr wollte ich von ihm berührt werden, ihn spüren, mit jeder Faser meines Körpers. Er allerdings wandte den Blick mit glühenden Wangen ab und zog meine offene Bluse zu. Seufzend richtete ich mich auf und zog mich wieder ordentlich an. „Bin...ich dir so zuwider?" Nuschelte ich gekränkt von seiner abweisenden Reaktion. Erschrocken über meine Frage schüttelte er wild den Kopf und streichelte mir über die Wange, „so ein Unsinn." Sagte er sanft und hauchte mir einen zarten Kuss auf die Lippen. Ich lächelte verlegen und senkte den Blick, doch ich sah etwas, das mich schmunzeln ließ, denn in Kenmas Schritt zeichnete sich deutlich eine Beule ab. „Na, mein Anmachversuch scheint dich ja doch nicht ganz kalt zu lassen." kicherte ich und wies mit dem Finger auf seine Erektion. Sofort errötete er wieder und verdeckte rasch seinen Intimbereich mit der Hand. „Du blöde Kuh, das ist doch normal!" Fauchte er beleidigt darüber, dass ich ihn neckte. Beschämt fuhr er in ruhigerer Tonlage fort, „Natürlich macht mich das scharf, wenn du dich mir so an den Hals schmeißt. Aber ich will einfach nicht, dass wir da etwas überstürzen und außerdem ...der Gedanke etwas zu tun, das dir womöglich Schmerzen bereitet, macht mir Angst." Erstaunt dass er sich über solche Dinge Gedanken machte sah ich zu ihm auf, ich konnte nicht anders als ihn fest zu umarmen, „wenn ich ehrlich sein soll habe ich auch ein wenig Angst vor dem ersten Mal und eigentlich hast du ja Recht, dass wir uns die Zeit nehmen sollten die wir brauchen." Stimmte ich ihm zu und kuschelte mich in seine Arme, doch ich ließ es mir nicht nehmen, meine Finger zwischen seine Beine zu schieben, um ihn dort zu streicheln, denn die Erektion war zwar schon etwas abgeklungen aber noch nicht ganz weg „soll ich dir damit helfen? Wir müssen ja nicht gleich miteinander schlafen, aber wenn du dich an die Nacht in den Bergen erinnerst, ein bisschen fummeln tut nicht weh." grinste ich und spürte, wie sein Glied direkt wieder härter wurde.
Am Ende hatte sich meine Hartnäckigkeit ausgezahlt, Kenma gab sich mir an diesem Abend schon zum zweiten mal hin und ließ es sich von mir mit der Hand machen. Er wirkte zwar nach wie vor unbeholfen und nervös, aber trotzdem war er schon um einiges entspannter, als er es in der Nacht im Ryokan war.

Der nächste Schultag war totlangweilig. Ich saß allein mit meinem Bento auf dem Schuldach. Kenma aß heute mit Kuroo und Yumi war krank, weswegen ich meine Mittagspausen allein verbrachte. Unter mir auf dem Schulhof war ein ziemlicher Tumult. Ich beobachte eine aufgeregt schnatternde Ansammlung von Schülerinnen, „Was ist denn da los?" Fragte ich vor mich hin. „Hast du es noch nicht mitbekommen? Im zweiten Jahr gibt es einen super heißen neuen Schüler. Er ist vor kurzem von den USA hergezogen, hat aber wohl früher als Kind hier gelebt." Klärte mich Miyu auf, was ich nur mit einem eher gelangweilten, „aha" quittierte, während sie sich neben mir niederließ. „Was hockst du hier so alleine? Du wusstest doch, dass ich und Haruna heute in der Mensa etwas essen wollten. Dein heißgeliebter Kenma ist auch da." Fuhr sie fort und zog an einem Trinkpäckchen, während sie neugier auf die Menschentraube spähte, in der Hoffnung, den Neuen auch mal zu erblicken. Seufzend richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf mein Bento. Liebend gerne hätte ich die Pause mit ihnen oder meinem Freund verbracht, aber die Mensa war für mich die reinste Hölle. Die Jungs benahmen sich dort wie die Affen im Zoo, weswegen ich diesen Ort so gut es ging mied. „Ist mir zu voll da. Ich hab lieber meine Ruhe und genieße dabei das letzte schöne Wetter, bevor der Herbst kommt." Erzählte ich ihr und schaute dabei in die flauschigen weißen Wolken, die über den strahlend blauen Himmel zogen.

Nach Luft schnappend hechelte ich über die Rennstrecke. Die Sonne gab, genau wie ich beim Staffellauf, am Tag des Sportfestes noch mal alles. Vom Rand aus drangen laute Anfeuerungsrufe an mich heran, die Mädchen und Kenma, deren Klasse einen Moment Pause hatte und auf die nächste Disziplin wartete, waren gekommen, um mir bei meinem Lauf zuzusehen. Von ihnen angespornt, legte ich das letzte Stück noch mal an Tempo zu und reichte den Stab als erste an meine Klassenkameradin weiter. Ein kurzes Stück lief ich noch weiter, bevor ich schwer atmend zum Stehen kam. Lächelnd über meinen Erfolg wischte ich mir mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn und ging zu den anderen. „Kotori! Du warst richtig gut." Beglückwünschte meine Freundin mich und reichte mir ihre Wasserflasche. Ich nahm einen kräftigen Schluck und stellte fest, dass Kenma schon fix und fertig war. „Ich bin durch, wie sieht es bei euch aus? Habt ihr noch viel?" Fragte ich besorgt um die Verfassung meines Freundes. Ich wusste, dass er nichts mehr hasste als körperliche Anstrengung. „Wir Mädchen haben gleich noch den Langstreckenlauf und die Jungs den Reiterkampf." Informierte mich Haruna. Lachend wuschelte Yumi durch Kenmas Haare, die danach wild durcheinander lagen, „ich hätte mich zwar gefreut wenn du uns anfeuern gekommen wärst, aber ich glaube dein liebster hat es nötiger. Ich frage mich, wie jemand der regelmäßig Sport treibt so unmotiviert sein kann."

Kenma und ich liefen zu dem Platz wo seine nächste Disziplin stattfand, während die Mädchen in die andere Richtung mussten. Vor seinem start richtete ich sein Stirnband, das noch immer quer hing und hauchte ihm lächelnd einen Kuss auf die Lippen, „ein Glücksbringer, damit kannst du nicht verlieren" sagte ich und zog ihm die Kappe auf, die ihm die anderen Teams abluchsen mussten. Da Kenma recht zierlich war, hatte man ihn als Reiter seines Teams auserkoren. Ich stellte mich an den Rand und beobachtete seinen Kampf. Trotzdem er schon ziemlich kaputt von den anderen Wettkämpfen war, schlug er sich gut. Lauthals feuerte ich ihn an und erschrack, als neben mir ebenfalls jemand seinen Namen brüllte. Ein paar von den Jungs des Volleyballclubs hatten sich neben mich gestellt, um ihm ebenfalls zuzusehen. Inuoka grinste mich freundlich an, „hey, lange nicht gesehen." Begrüßte er mich, während mir der kalte Schweiß ausbrach. Er bemerkte mein Unbehagen sofort, „warum bist du denn immer noch so schüchtern? Wir kennen uns doch jetzt schon eine Weile." Trotz seiner freundlichen Worte machte ich einen Schritt zurück und stieß mit dem Rücken gegen jemand anderen. Ängstlich blickte ich hinter mich. Ein mir unbekannter lächelte mich sanft an, er war wahnsinnig gut aussehend wie der Protagonist aus einem Manga „alles in Ordnung?" Mein Herz machte einen Satz, während ich mich eilig von ihm entfernte. Erstaunt musterte er mich, „sag mir wenn ich mich irre, aber du bist doch Kotori...Kotori Itou oder?" Kuroo der neben dem hübsch unbekannten stand lugte um ihn herum, „kennt ihr euch?" Fragte er interessiert. Wieder huschte ein Lächeln über die Lippen des mir noch immer fremden, „Erinnerst du dich nicht an mich? Wir haben als Kinder zusammen gespielt, Kazuya Shinomori." Erläuterte er und meine Erinnerung klarte auf. In der Nachbarschaft gab es früher tatsächlich einen Jungen der so hieß, mit dem ich oft draußen war. Ich war so perplex, dass ich gar nicht bemerkte, dass ich mich in seiner Gegenwart überhaupt nicht unwohl fühlte.

Like a game // Kenma x Reader 🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt