Quest XIV 🍋

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„Blöd das ich nicht dabei sein konnte, dem Kerl hatte ich was anderes erzählt" schimpfte Yumiko, der ich soeben, auf dem Weg zur Schule, erzählt hatte was beim Sportfest vorgefallen war, nachdem wir uns getrennt hatten. Miyu winkte ab und versuchte, die aufgebracht Yumi wieder zu beruhigen „Ach, ihr Kenma passt schon auf, dass ihr kein anderer zu nahe kommt. Soviel Eier hat er schon in der Hose." Sie stupste mir mit dem Ellenbogen in die Seite und fügte an mich gewandt noch grinsend hinzu, „aber wenn du diesen Kazuya wirklich nicht willst, kannst du ihn gerne mal mir vorstellen. Er soll unglaublich heiß aussehen, hab ich gehört." Verlegen sah ich auf ihre Aussage hin zu Boden, es stimmte, er war schon ziemlich attraktiv, aber ich hatte wirklich kein Interesse an ihm, der einzige den ich wollte, war Kenma.
Wir waren so in unsere Gespräche vertieft, dass wir gar nicht bemerkten, dass sich von hinten jemand an uns heran pirschte. Er legte den Arm um meine Schulter und schmiegte seine Wange an meine, „Guten Morgen, Kotori-chan." Miyu quiekte vor Entzücken, denn es war kein geringerer als mein Nachbar aus Kindertagen, über den wir uns bis eben noch unterhielten, der sich nun in unsere kleine Mädchenrunde gemischt hatte. „Was für eine schöne Art, den Tag zu beginnen", hauchte er mir ins Ohr, was mich ein wenig erröten ließ. Energisch schob ich ihn zur Seite, „bitte lass diese Anspielungen, du weiß doch, dass ich einen Freund habe." Auf meinen Versuch hin Abstand zu gewinnen kicherte er nur vergnügt, „komm schon, ich freue mich einfach so sehr dich zu sehen. Es wird ja wohl nicht verboten sein, sich mit dir zu unterhalten, nur weil du in einer Beziehung bist." Ich schüttelte unsicher den Kopf, natürlich durfte er mit mir reden, aber für meinen Geschmack kam er mir dafür eindeutig zu nah. Meine beste Freundin drängte sich zwischen uns und bedachte Kazuya mit einem finsteren Blick, „Du darfst sie ansprechen, du darfst sie von mir aus auch angucken, aber mach das von da hinten, denn anfassen ist nicht erlaubt." Ihr Finger zeigte in die Ferne und die Tonlage, in der sie sprach, ließ keine Widerrede zu. Betrübt ließ er die Schultern hängen, „wieso seid ihr denn alle so spießig?" Frage er und eilte dann voraus auf das Schulgelände. Im Eingang blieb er kurz stehen, um sich noch einmal zu uns umzudrehen. Mit einem verschmitzten Lächeln warf er einen Luftkuss in unsere Richtung und zwinkerte mir zu. Yumi ließ auf seine Geste ein würgendes Geräusch verlauten, „das ist ja ekelhaft. Der geht mir jetzt schon auf die Zwiebel." Miyu dagegen kicherte schüchtern, „sei doch nicht gleich so abweisend, ich find ihn eigentlich ganz süß."

Es hatte gerade erst zur Mittagspause geläutet. Ich war noch dabei, meine Hefte und Bücher in der Tasche zu verstauen, da streckte Kazuya auch schon den Kopf in unser Klassenzimmer, „Kotori-chan! Essen wir gemeinsam zu Mittag?" Rief er fröhlich und hielt das Bento hoch, welches in seiner Hand baumelte. Genervt von seiner Aufdringlichkeit seufzte ich, „tut mir leid, aber ich bin bereits mit jemand anderem verabredet." Gab ich ihm deutlich zu verstehen und wollte an ihm vorbeiziehen, ohne ihm weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Doch seine Hand schnellte hervor und knallte gegen die andere Seite des Türrahmens, um mir den Durchgang zu verweigern. Ich setzte einen Schritt zurück und sah ihn vorwurfsvoll an: „Bitte lass den Blödsinn." Ermahnte ich ihn und versuchte unter seinem Arm hindurch zu tauchen, um in den Gang zu gelangen, aber mein Versuch scheiterte, als er mich an der Hand packte, herum schleuderte und an der Wand fixierte. Erschrocken blickte ich auf, während er mich belustigt musterte und sich zu mir herunter beugte, „was findest du an diesem Kenma?" Flüsterte er nah an meinem Ohr, sodass ich seinen heißen Atem spüren konnte. Seine Nähe wurde mir immer unangenehmer, also drehte ich den Kopf soweit ich konnte von ihm weg, um mich seiner Berührung zu entziehen. Unbeerirrt von meinem Fluchtversuch fuhr er fort, „oder ist er einfach nur gut im Bett? Eigentlich wollte ich immer gerne der Erste sein, der es dir so richtig besorgt." Mit diesen Worten hatte er den Bogen überspannt. Mein Gesicht fing an, vor Scham und zugleich vor Wut zu glühen. Gezielt rammte ich ihm mein Knie zwischen die Beine. Er sackte nach Luft schnappend zusammen und ließ dabei endlich von mir ab, sodass ich seinem Griff entwischen konnte. Verärgert blies ich meine geröteten Wangen auf, „das geht dich einen Scheiß an, was ich und Kenma im Schlafzimmer treiben. Wir nehmen uns die Zeit, die wir brauchen!" Schimpfte ich und drehte mich beleidigt von ihm weg, als auch schon meine Freundinnen, mit denen ich verabredet waren, um die Ecke kamen und zu mir herüber eilten. „Alles ok? Hat der dich angefasst?" Fragte Yumi und betrachtete mich besorgt von oben bis unten. Der noch immer vor Schmerz gekrümmte Kazuya begann hinter uns zu kichern, „verstehe, ihr habt noch gar nicht miteinander geschlafen. Dabei sind Mädchen in deinem Alter doch ganz wild darauf das erste Mal zu erleben und sexuelle Erfahrungen zu machen. Wenn dein Lover dir also zu langweilig ist und nicht zu Potte kommt, kannst du gerne jederzeit zu mir kommen, ich werde dir ein Erlebnis bereiten das du..." Weiter kam er nicht, denn ihn traf ein Volleyball, der von hinten heran schnellte mitten ins Gesicht. Kuroo und Kenma tauchten ebenfalls in dem Gang auf. Der schwarzhaarige beugt sich über Kazuya, der nicht Recht wusste, ob er sich das schmerzende Gesicht oder seine Kronjuwelen, in die ich ihm getreten hatte, halten sollte. „Ich hab dir doch gesagt, dass du dich von ihr fernhalten und Kenma lieber nicht provozieren solltest. Das hast du jetzt davon." Lachte er und tätschelte aufmunternd seinen Rücken, da er ein wenig Mitleid für ihn zu empfinden schien. Meinem Freund hingegen passte das gar nicht, in seinen Augen hatte Kazuya noch nicht genug dafür gelitten, dass er mich so unverhohlen angebaggert hatte. Er streichelte mir sanft über die Wange und warf über meine Schulter hinweg einen eiskalten Blick auf den Jungen der sich langsam wieder berappelte, „wenn du ihr noch einmal zu nah kommst kannst du dich darauf gefasst machen, dass nicht nur ein Ball in deinem Gesicht landet." Schnaubte er und legte den Arm um meine Schulter, damit er mich so schnell und so weit wie möglich von ihm fortbringen konnte.

Like a game // Kenma x Reader 🍋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt