✩40 Weeks ☞ Kapitel 30✩

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12 SSW

Es war eine geschäftige Ruhe eingekehrt in dem Raum und jeder arbeitete die Zutaten ab, die ihnen Snape aufgetragen hatte. Er selbst hatte sicherlich die doppelte Menge an Zutaten vor sich liegen, wie jeder andere Schüler, aber Hermine, die ihren Platz nahe bei Snape gewählt hatte, um ihn und seine Handarbeit beobachten zu können, konnte sehen, dass er wesentlich schneller arbeitete. Natürlich, er war ein Meister.

Sie selbst fasste nach den Drachenherzfasern, die sie klein schneiden musste. Sie setzte an mit dem Messer und schnitt mit größter Sorgsamkeit gleich große Schnitte. Sie war bereits beim dritten Schnitt, als eine große Hand sich auf die ihre legte.

„Nehmen Sie das Messer etwas schräger, Miss Granger", erklärte er und drückte ihre Hand mehr seitlich. Dann übte er leichten Druck auf ihre Finger aus und das Messer glitt leichter als zuvor durch die zähen Fasern.

„Danke, Professor", bedankte sie sich und sah, wie er aus dem Augenwinkel zu der nächsten Person ging. Das Messer glitt jetzt viel schneller und leichter durch die Fasern und Hermine konnte an Arbeitstempo hochfahren.

„Mr Goodwin. Wenn sie den Stößel weiter vorne nehmen, können Sie mehr Druck ausüben und dann würde es auch wirklich ein Pulver werden und kein Haufen an ungleich großen Stücken der Gürteltiergalle", schnarrte seine Stimme durch den Raum und Hermine sah kurz auf. Er stand mit verschränkten Armen hinter dem amerikanischen Schüler.

„Professor Jarvis meinte aber, dass man den Stößel so weit hinten halten sollte, um den Kontakt zu den Zutaten zu vermeiden", widersprach der Schüler in einem Anflug von Mut. Hermine senkte schnell wieder ihren Kopf und nahm sich ihre nächste Zutat.

Den Skarabäuskäfer. Kurz nachdem sie erkannt hatte, was sie da in der Hand hatte, ließ sie es mit einem leisen Aufschrei wieder fallen. Wenn es etwas gab, das sie ekelhaft fand, waren es tote Käfer.

Sie spürte Blicke in ihrem Nacken und schluckte. Sich nicht umdrehend, griff sie mit spitzen Fingern nach dem Käfer und warf ihn in die Messingschale, um ihn dann mit einem Stößel zu Pulver zu verarbeiten. Sie packte, wie Snape bei Goodwin meinte, den Stößel weiter vorne und verarbeite den Käfer schnell und zielsicher. Sie wollte ihm schließlich nicht mehr in die toten Augen sehen müssen.

Es klopfte und die Tür wurde aufgerissen. Professor Tohaku stand neben Professor Allegretti in der Tür. „Snape. Ein Schüler von uns meint gesehen zu haben, wie Sie einen Trank Ihrer Schülerin verabreicht haben", rief Professor Vasyavich und drängte sich an der italienischen Professorin und dem japanischen Kollegen vorbei.

„Dies entspricht nicht der Wahrheit, oder Professor Snape?", fragte auch Pasquier nach und ihr Blick glitt zu Hermine, die ihr Werkzeug weggelegt hatte und sich der Lehreransammlung zuwandte.

„Was ist jetzt Ihre Schlussfolgerung?", fragte er und trat aus den Schülerreihen hervor, die Arme hinter seinem Rücken verschränkt, die Stimme gefährlich leise. Hermine fand es nicht gerecht. Die anderen Professoren beschuldigten ihn des Schummelns, wegen einem Trank, den sie genommen hatte.

„Sie glauben doch nicht wirklich, dass Professor Snape schummelt", rief Hermine entsetzt, schloss aber sofort ihren Mund, als Snape sich wütend zu ihr umdrehte. Sein Blick teilte ihr eindeutig mit, sie solle sich da raushalten und er würde das klären.

„Es gäbe eine Möglichkeit, seine Unschuld zu beweisen", zögerte Professor Pasquier und zog ihren Zauberstab. „Was wird das?", fragte Snape langsam, die Augen wachsam auf der Professorin. „Welcher Trank war es, den Sie ihr gaben, Snape?", fragte sie und hob ihren Zauberstab etwas an, die Spitze auf Hermine deutend.

„Ich weiß nicht, was Sie das angehen würde. Das ist eine Hogwartsangelegenheit", schnaubte der Professor. Sein Blick zwischen dem Zauberstab und der Professorin hin und her wandernd. „Ich dachte, das wäre hier kein Wettkampf, sondern die Chance unter Zaubertrankmeistern zu lernen", platzte Hermine heraus und funkelte einen nach dem anderen.

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