✩40 Weeks ☞ Epilog✩

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13 Jahre später

Es war laut am Gang des Manors und Hermine stöhnte auf. Es war der erste September, aber noch viel zu früh, um die Kinder zum Bahngleis 9 ¾ zu bringen, um sie in ein weiteres Schuljahr in Hogwarts zu entlassen.

Sie wollte gar nicht wissen, wie viele Briefe sie dieses Mal von einem gewissen Rabauken erhalten würde.

Sie las sie, schrieb ihrem Sohn, sich gefälligst nicht erwischen zu lassen und die Geheimgänge zu nutzen, die sie ihm erklärt hatte. Dann war das Thema für sie erledigt.

Sie bevorzugte das Abenteuer in Hogwarts und Severus verdrehte jedes Mal nur die Augen, wenn er über ihre Schulter hinweg die Briefe mitlas, die sie ihrem zweiten Sohn schickte.

„Wieso haben wir den beiden noch einmal Besen geschenkt?", brummte sie und vergrub ihren Kopf in seiner Halsbeuge. Severus zog sie mit einem Ruck komplett auf sich darauf und drückte sie fest an sich.

„Weiß ich nicht mehr. Ich glaube Potter hat uns gedroht, ihnen sonst ganz viele Scherzartikel zu schenken", brummte er und Hermine lief eine Gänsehaut über den Rücken.

Seine Morgenstimme war das Schönste, was es für sie am Morgen gab.

„Richtig. Diese Scherzartikel werden aber auch immer durchtriebener", schüttelte sie den Kopf, als sie an die vielen bunten Gegenstände dachte, die explodierten oder anderes zum Explodieren brachten.

Die Weasley Zwillinge trieben es definitiv bei manchen Sachen zu weit, wie es ihr schien.

Etwas klirrte und Hermine hob langsam ihre Augenbrauen. „Na endlich. Hat aber lange gedauert", brummte Severus und Hermine kicherte leise.

Es war eine Vase von Ron gewesen, die er Hermine letzten Jahres zum Geburtstag geschickt hatte. Sie hatte es aber nicht übers Herz gebracht, sie bewusst zu zerstören. Es war eine potthässliche, orangegefleckte Vase gewesen.

Sie hatten sie schließlich im Gang aufgestellt, in der Hoffnung, irgendein Kind würde sie einmal ruinieren.

„'Tschuldigung, Mama", rief Alejandro kichernd und kurz darauf hörte man das Ploppen einer Hauselfe, die die Scherben entfernen würde.

Severus hatte Hermine zu drei Hauselfen überreden können, aber alle trugen ordentliche Klamotten und hatten eigene Zimmer bekommen in dem Manor.

Die Schlafzimmertür wurde aufgerissen und zwei Kinder stürmten herein. „Gruppenkuscheln?", fragte das Mädchen und war schon aufs Bett gehüpft, um sich ebenfalls an ihren Vater zu schmiegen.

Hermine blieb einfach auf ihm liegen. Sie wusste, ihr Bruder würde gleich von der anderen Seite kommen und sonst hätte sie gar nichts mehr von ihrem Mann.

Das waren die seltenen Stunden, die sie allein mit ihm hatte. Abends im Bett, oder wenn sie gemeinsam brauten, wenn die Kinder in Hogwarts waren, aber sie liebten diese Zeit und Severus achtete oft genug darauf, dass sie gemeinsam ausgingen und nur Zeit für sich hatten.

„Bereit für Hogwarts, Dorothea?", fragte Hermine und blinzelte die Jüngste der drei Kinder an. Ihr Zwillingsbruder hatte nicht lange auf sich warten lassen und presste sich von der anderen Seite an ihren Vater.

„Seit wann bist du denn munter, Alejandro? Nicht, dass du das Festessen heute Abend verschläfst", grinste Hermine und wandte sich zu dem älteren der Zwillinge um.

„Ich doch nicht", protestierte dieser, gähnte aber kurz darauf. Hermine verdrehte leicht die Augen und wandte sich dann zur Tür.

Divan stand dort, ebenfalls noch in seinem Pyjama und betrachtete den Haufen aus Decken und Menschen, die seine Familie darstellten. „Komm her, Divan", brummte Severus und hielt ihm die Hand hin.

Divan setzte sich zögerlich in Bewegung. Er war wohl der schüchternste von den drei Kindern und wie sein Vater sehr an Zaubertränke interessiert.

Die Höhenangst, hatte er jedoch von Hermine geerbt, aber das war auch schon das einzige.

Seine dunklen Haare fielen ihm des Öfteren in seine dunklen Augen und in den Zauberstabbewegungen glich er Severus wie ein Schatten.

Er war ein Slytherin. Der sprechende Hut hatte nicht einmal überlegen müssen, aber Divan fühlte sich in dem Haus pudelwohl und Hermine war zufrieden.

Das war das Einzige, was für sie zählte, dass sie sich wohl fühlten und Freunde fanden. Sein wohl bester Freund war Teddy Lupin, aber sie waren auch gemeinsam aufgewachsen, also nicht gerade vermeidbar gewesen.

Alejandro war das Gegenteil. Er liebte Fliegen, war aufgeweckt und ein kleiner Draufgänger.

Am liebsten unternahm er etwas mit Hermine und wäre auch ein Gryffindor wie sie geworden, aber er hatte ihr einmal im Vertrauen erzählt, dass er den Hut bequatscht hätte, ihn zu seinem großen Bruder zu stecken. Alejandro war einfach ein Familienmensch.

Ihm hatte es fast das Herz gebrochen, als seine Zwillingsschwester nach ihm jedoch nach Ravenclaw eingeteilt worden war.

Sie war auch ruhiger vom Gemüt. Sein Ruhepol für den Ausgleich, wie Alejandro immer wieder meinte, sie war aber noch lange nicht so schüchtern und zurückgezogen wie Divan.

Sie war die Prinzessin der Familie, natürlich nach Hermine, wie Severus ihr manchmal leise ins Ohr flüsterte, aber alle würden die Wünsche des Mädchens sofort erfüllen.

Dadurch, dass ihre Brüder aber in Slytherin waren, verbrachte sie die meisten Essen bei ihnen am Tisch, was ihr keine Freunde bei den Ravenclaws einbrachte.

Sie war aber der festen Überzeugung, dass es sie nicht störte, weil sie ja die beiden hatte und Teddy auch noch.

Nur im Quidditch lebte sie ihre wilde Seite gemeinsam mit ihrem Zwilling aus. Dort glichen sie sich wirklich einander wie ein Ei dem anderen.

Divan feuerte sie lieber vom Boden aus an und zu Hause, wenn die beiden Ringe geworfen hatte, hatte er ihnen den Quaffel wieder zurück in den Himmel geworfen.

Das war seine Aufgabe und wehe auch nur Hermine, wenn sie den Quaffel verzaubern wollte, sodass dieser von selbst zurückflog.

Divan war auch der einzige mit ihrem Mädchennachnamen. Divan Granger. Hermine hatte Severus ein paar Jahre später geheiratet und die Zwillinge hatten auch Nachnamen gewechselt, aber Severus konnte es bei Divan nicht.

Er liebte den Jungen über alles, brachte ihm alles bei, was er sich wünschte, aber wollte nicht, dass Divan seinen Namen erhielt.

Er hasste sich selbst zu sehr. Auch nach all den Jahren war er immer noch nicht mit sich selbst im reinen, dass er dem Imperius widerstanden hatte.

Hermine hatte es ihm schon vorgebeten, es ihm um die Ohren geschrien, ihn damit durchs ganze Haus gejagt und ihn auf Knien angefleht, aber er konnte nicht.

Diese Schuld saß zu tief und so konnte Hermine nichts anderes tun, als seinen Wunsch zu akzeptieren.

Divan war an seine Schwester herangerutscht und hatte seine Arme um sie geschlungen.

Dorothea schloss zufrieden die Augen und nach ein paar Minuten quengeln von Alejandro, schliefen die Kinder noch einmal in dieser Merlinsfrühe ein.

Erleichtert schloss auch Hermine noch einmal ihre Augen und mit Severus Herzschlaf an ihrem Ohr, glitt sie schnell wieder in einen Traum über.

Das war ihre Familie und sie liebte jeden einzelnen bis ins Unendliche.

Sie war jetzt Mrs Hermine Snape.

40 WeeksWo Geschichten leben. Entdecke jetzt