✩40 Weeks ☞ Kapitel 34✩

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15 SSW

Die anderen schliefen bereits, aber Hermine konnte nicht. In ihr wuchs ein Junge heran. Sie würde einen Jungen zur Welt bringen. Vermutlich genau das Geschlecht, auf das Voldemort hoffte.

Sie saß gedankenverloren auf ihrem Bett und zupfte mit den Fingern an den Fasernd der Decken herum. Ein Foto ihrer Eltern lag ebenfalls neben ihr.

Hermine wollte nichts mehr, als das zwischen ihr und ihren Eltern wieder gut zu machen, aber wie sollte sie das regeln, wenn diese sie ignorierten. Erneut einen Brief zu senden, wäre hierbei unklug.

Sie bezweifelte, dass es ihre Eltern positiv stimmen würde, wenn plötzlich eine Eule durch das Wohnzimmerfenster geflattert kam und ihre Federn überall verteilte.

Noch dazu war sie sich nicht sicher, ob ihre Eltern sich momentan mit ihr versöhnen wollten, nachdem sie einfach mit ihrem Professor mitgegangen war, ohne sie weiter aufzuklären.

Langsam fuhr sie sich durch ihre Lockenmähne und fasste sie in drei Teile, um sie dann locker zu flechten. Schlafen konnte sie immer noch nicht. Ob ein Sparziergang durchs Schloss ihr helfen würde?

Es war verboten und weit nach Sperrstunde, aber sie hatte schon so oft die Schulregeln gebrochen, das eine Mal würde auch keinen Zacken aus der Krone brechen.

Sie würde einen Jungen bekommen, unfassbar. Irgendwann würde sie sich auch einen Namen überlegen müssen. Natürlich ein Name mit einer Bedeutung. Sie wollte schließlich nicht irgendwie mit Namen um sich werfen.

Es gab viele hübsche Namen für Jungs, aber es galt den richtigen zu finden und egal wer der Vater war, sie würde den Jungen liebevoll aufziehen. Zwar nicht mit einem Vermögen wie das der Malfoys, was er bekommen würde, wenn die Todesser ihn in die Finger bekämen, aber sie würde ihn mit Liebe aufziehen und war das nicht unbezahlbar? War das nicht so viel mehr wert als eine eigene Suite im Herrenhaus?

Sie zog sich den großen gemütlichen Pullover von Mrs Weasley über und schlüpfte in ihre Schuhe, bevor sie sich aus dem Turm schlich und hinaus auf die kühlen Gänge trat. Sie würde eine kurze Runde drehen und dann zurück ins Bett gehen.

Das Mondlicht schien durch die Fenster und erhellten den Weg. Den Zauberstab ließ sie dunkel, um die Bilder nicht zu wecken, die dann bei ihrem Glück einen Tumult machen würden.

Ein leises Miauen ertönte und erschrocken hielt Hermine in der Bewegung inne. War das Mrs Norris gewesen? Oder doch sogar Professor McGonagall, die auf die gleich Idee wie sie gekommen war?

Langsam drehte sie sich um, bereit wegzulaufen, wenn es Mrs Norris war, aber ihr Blick fiel auf einen orangefarbenen Kater mit eingedrücktem Gesicht und wachsamen Augen.

„Na Krummbein? Gehst du ein paar Schritte mit mir, du feiner Kater?", gurrte sie leise und streichelte ihn ein bisschen, bevor sie sich von dem kalten Boden erhob und ihren Weg wieder aufnahm.

Mit tapsigen Schritten folgte ihr der Kater und miaute ab und an, sodass Hermine immer wusste, dass er noch da war. Sie war sich sogar mittlerweile sicher, dass der Kater sie schimpfte, was sie denn außerhalb ihres Bettes zu dieser Stunde machte, aber der Gedanke daran, dass er das wirklich tun würde, ließ sie glucksen.

Als sie um die Ecke bog, knallte sie gegen jemanden und stöhnte leise auf. Jetzt war sie auch noch in eine Lehrkraft gelaufen, besser konnte die Nacht nicht werden.

„Granger?" Hermine stockte und schnaubte dann. „Malfoy. Was machst du hier?", zischte sie und wich einen Schritt von ihm zurück. „Dasselbe kann ich dich ja wohl auch fragen", gab er nur zurück und die Gryffindor knurrte leise. „Touché", maulte sie und lauschte dann kurz in die Stille hinein, aber nichts ertönte. Niemand wurde auf sie aufmerksam.

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