✩40 Weeks ☞ Kapitel 99✩

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Juli

Er stand in der Mitte des Raumes, undurchdringlich wie immer, mit einem steinernen, fast schon gelangweilten Blick.

Sie konnte nicht erkennen, ob er nervös war, oder ob er akzeptieren würde, was man von ihm verlangen würde.

Sie saß mit Harry im Gerichtssaal, abseits von denen, die das Urteil fällen würden. Es war eine geschlossene Verhandlung und sie wusste, Kingsley hatte einige Gefallen einfordern müssen, um sie in den Gerichtssaal zu bringen. Harry durfte seit dem Sieg so oder so alles tun, was er wollte, das wusste sie.

Nervös schob sie den Kinderwagen hin und her, damit Divan ruhig blieb. Sie hatte ihn mitgebracht, um Severus die Chance zu geben, seinen Sohn wiederzusehen, egal, wie das Urteil ausfallen würde.

Ihre Hände zitterten und ihr Herz raste. Sie wusste nicht, was sie tun konnte, um die Sache positiv für Severus zu drehen. Sie hatte keine Ahnung, nicht einmal einen Ansatz.

„Ihren vollständigen Namen und Ihr Geburtsdatum, bitte, Sir", begann Kingsley und öffnete Severus Akte.

„Severus Snape, neunter Jänner, 1960", schnarrte seine Stimme durch den Raum.

Kingsley nickte und lehnte sich etwas vor. „Das Gamot hätte vorgesehen, Ihre Gedanken einzusehen, aber Hermine Granger und Harry Potter bürgen für Sie und haben abgelehnt. Um wahrheitsgemäße Antworten garantieren zu können, müssen Sie jedoch Veritaserum trinken. Stimmen Sie dieser Bedingung zu?", fragte er und stellte eine kleine Phiole auf den Tisch vor ihm.

Snape antwortete nicht gleich. Er drehte sich halb zu den beiden um. Es war das erste Mal, dass sie ihm in die Augen blickte.

Zuvor hatte er allen Blickkontakt vermieden, als er hereingebracht worden war. Sie meinte Dankbarkeit in seinen Augen zu lesen und nickte mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

„Ich stimme zu", knurrte er gelangweilt. Kingsley erhob sich von seinem Platz und brachte ihm die Phiole, aus denen vor allen Augen drei Tropfen abgezählt wurden, die der Professor dann nahm, ohne eine Miene zu verziehen.

„Sie sind Tränkemeister von Europa?", fragte Kingsley und Snape knurrte ein Ja. Hermine blinzelte überrascht. Das war die letzte Frage, die sie erwartet hatte.

„Waren Sie je mit Überzeugung ein Todesser", kurz war es still. „Nein", zischte er und verschränkte die Arme, wie als wäre es eine Beleidigung.

„In welcher Beziehung stehen Sie zu Miss Granger?", fragte ein anderer Zauberer dazwischen, Hermine einen undeutbaren Blick zuwerfend.

Es war länger still. Hermine meinte, als würde er gegen die Worte kämpfen, die von seiner Zunge wollten.

„Sie ist die Mutter meines Sohnes", brach es schließlich über seine Lippen und totenstille herrschte daraufhin.

„Wie ist das Geschehen?", fragte der Zauberer weiter. Hermine stand ruckartig auf.

„Wenn es Fragen zu Divan gibt, dann werde ich diese beantworten", mischte sie sich ein und alle Blicke sausten zu ihr, „Ich bin die Mutter von Divan."

Der Zauberer nickte und bedachte sie mit einem abwertenden Blick. „Richtig, aber laut meinen Unterlagen haben Sie nie die Erziehungsberechtigung von Mr Snape genommen, also muss er die Fragen beantworten."

Hermine wollte etwas erwidern, aber sie wusste bei weitem nicht was. Der Zauberer hatte recht. Snape hatte genauso die Erziehungsberechtigung und musste sich somit den Fragen stellen.

Professor Snape", knurrte sie dann jedoch noch, nicht erfreut, dass sie es zulassen musste.

„Also Mr Snape, Professor Snape, wie kam es zu dem Baby? Um die Frage zu präzisieren, sind Sie freiwillig mit Ihrer Schülerin intim geworden?", fragte der Zauberer, einen kurzen Seitenblick zu Hermine werfend.

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