✩40 Weeks ☞ Kapitel 39✩

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19 SSW

Es war laut in der Großen Halle und die Tische waren schon üppigst gedeckt und besetzt. Ihr Blick glitt den Gryffindortisch entlang, wo sie ihre Freunde entdeckte, die lachend ihre Teller beluden und von ihren Stunden erzählten.

Sie wollte sich zu ihnen setzten, konnte aber nicht. Sie würde ihnen die Stimmung vermiesen, so wie in den letzten Tagen, wo sich danach Schweigen ausgebreitet hat, wenn sie sich zu ihnen gesellt hatte.

Zögernd schlug sie ihren Weg zu dem grün verzierten Tisch ein und war mehr als froh, als nicht viele auf sie aufmerksam wurden. Malfoy, Zabini und Daphne saßen mittig an ihrem Tisch und Hermine blieb zögernd bei ihrer Gruppe stehen.

„Hast du dich nicht am Tisch verirrt, Granger?", grinste Zabini und Malfoy wandte sich zu der Gryffindor um. „Wie können wir dir helfen, Granger?", fragte auch er und legte sein Besteck zur Seite.

„Darf ich mich zu euch setzen?", fragte sie und Daphne nickte lächeln. „Natürlich. Bediene dich", grinste sie und schenkte der Gryffindor auch gleich ein Glas Kürbissaft ein.

Hermine ließ sich neben Malfoy auf die Bank fallen, gegenüber von Daphne und blickte sich zögerlich um. „Ich kann die Röstkartoffeln mit Knoblauch und Rosmarin sehr empfehlen und dazu die panierten Schweinekoteletts", half ihr Daphne bei der Auswahl und Hermine entschied, dem Mädchen zu vertrauen. 

Sie würde ihr sicherlich nichts schlechtes Empfehlen und sie hatte recht. Bereits nach dem ersten Bissen schloss sie genießerisch die Augen und nahm dann noch einen Bissen.

„Fantastisch", brachte sie hervor und die Slytherin nickte zustimmend. „Stimmt. Ich würde dir ja noch ein Elfenwein dazu empfehlen, aber ich glaube, die Lehrkräfte sind nicht sonderlich begeistert, wenn wir hier jetzt auch noch Rotwein trinken", kicherte Daphne und nahm sich noch ein bisschen von den Röstkartoffeln.

Hermine konnte sich den Wein dazu ebenfalls gut vorstellen, aber auch wenn die Lehrer es zugelassen hätten, wäre es für sie ein No-Go gewesen. Sie setzte nicht grundlos das Leben in ihr aufs Spiel. So etwas tat sie nicht.

Sie aßen gemeinsam, lachten und Hermine konnte wirklich einmal ihre ganzen Sorgen vergessen.

„Oh je. Jetzt kommt Drama", murmelte Zabini plötzlich und Hermine sah verwirrt auf. McGonagall war verspätet zu dem Essen gekommen und blieb stocksteif stehen, als sie merkte, dass Hermine sich nicht an ihrem Haustisch befand.

„Severus", rief McGonagall und nicht nur Hermine zuckte zusammen. Der Professor für Zaubertränke rührte jedoch nicht einmal die Wimper und aß einfach weiter. 

„Severus Snape", zischte sie erneut. Die Halle war längst verstummt, weshalb der Snape seinen Namen deutlich hören konnte.

„Minerva. Was kann ich für dich tun?", fragte er gelangweilt und legte sein Besteck zur Seite, bevor er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und zu der stellvertretenden Schulleiterin blickte.

„Gib sie mir wieder zurück. Du hast sie einfach gestohlen", fauchte sie und Snape schnaubte. „Ich kann sie dir nicht zurückgeben, wenn sie aus freiem Stück bei mir ist und ich habe sie nicht gestohlen", verdrehte er die Augen und Hermine bekam das ungute Gefühl, es ging hier wieder einmal um sie. Nur dieses Mal nicht in seinem Büro, sondern vor der versammelten Schülerschaft.

„Rede doch keinen Stuss. Du hast sie in deinen Gemeinschaftsraum geholt, sie für die Camouflage Gala einkleiden lassen und jetzt sieh doch einmal, sie sitzt an deinem Haustisch", klagte McGonagall und deutete auf Hermine. Die ganze Halle drehte sich jetzt zu ihr und am liebsten würde sie im Boden versinken, aber Hogwarts half ihr hierbei nicht aus.

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