✩40 Weeks ☞ Kapitel 93✩

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Mai

In den nächsten Monaten war nicht recht viel passiert. Die Carrows hatten sich wie üblich benommen, waren Divan aber nicht zu nahegekommen.

Es wurde gefoltert, viel geweint und Severus war mit den verschiedensten Tränken tagein tagaus beschäftigt.

Er braute nicht nur die erzwungenen Tränke für Amycus Unterricht, sondern auch haufenweise Heiltränke für den Krankenflügel, da die Schüler reihenweise dort auftauchten.

Slughorn war da wenig eine Hilfe. Er hatte sich in seinen Gemächern vergraben und kam nur für den Unterricht hervor, wenn er sich denn gut genug fühlte.

Dadurch erhielt Snape noch einmal eine Doppelbelastung, da er jetzt Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtete und auch wieder den Zaubertrankkurs übernommen hatte.

Hermine konnte darüber nur den Kopf schütteln. Slughorn war ein Lehrer. Mit seinem Verhalten verunsicherte er Schüler.

Nicht die aus den oberen Klassen, nein, die hatten nichts anderes von ihm erwartet, er verunsicherte vor allem die Erstklässler, die bereits mehr durch die Gänge schlichen, als fröhlich lächelnd zu laufen.

„Worüber machst du dir Gedanken?", fragte Severus, der in ihrem Sessel vor dem Kamin saß und ein Buch auf seinen Beinen aufgeschlagen hatte.

Divan lag neben Krummbein auf einer dicken Decke und schlief tief und fest. Hermine zuckte zusammen.

Sie saß auf der Couch, ebenfalls ein Buch in der Hand, aber sie hatte seit mehreren Minuten nicht mehr umgeblättert.

„Hogwarts ist so düster geworden, seit die Carrows hier sind", murmelte sie und nahm einen Schluck des Tees. Snape nickte zustimmend, blickte sie aber weiterhin fragend an.

„Die Erstklässler erleben nicht das Hogwarts, wie wir es erlebt haben. Sie haben es in Angst und Schrecken kennengelernt, nicht als das zweite Zuhause, dass es für jeden von uns ist", seufzte sie und klappte ihr Buch zu. Sie würde ja doch nicht weiterkommen.

„Wie wahr. Ich verbreite nicht mehr die Angst, wie ich es früher getan habe", er sah sie vorwurfsvoll an. Hermine verdrehte belustigt die Augen, musste ihm jedoch zustimmen.

Seit er öfters mit Divan gesehen worden war, hatte die Angst vor der großen, bösen Fledermaus aus den Kerkern beträchtlich nachgelassen und den Ruf, Angst und Schrecken zu verbreiten, hatten die Carrows übernommen.

„Hey, du hast auch selbst dazu beigetragen", verteidigte sie sich leicht. Er knurrte leise, aber es stimmte.

Er hatte sich oft genug zwischen die Schüler und die Carrows gestellt und die Zauber abgefangen, wenn diese Schüler hinterrücks am Gang foltern wollten.

„Auch wenn die meisten von ihnen unerträgliche, inkompetente Trottel sind, haben sie die Flüche der beiden nicht verdient", schüttelte er den Kopf.

Hermine hatte auch von mehreren Schülern schon gehört, dass Severus in seinem Unterricht, vor allem in den jüngeren Klassen, Zauber lehrte, die zur Verteidigung der gemeinen Flüche der beiden Todesser dienten und ziemlich wirkungsvoll waren.

Die Lehrer blickten sogar breitwillig weg, wenn manche Schüler sich trauten, den beiden Streiche zu spielen, oder sich offen gegen sie zu währen.

Sie halfen ihnen sogar noch, einer Strafe zu entgehen. Hermine musste leicht lächeln. Es war wie damals, als Umbridge versucht hatte, Hogwarts zu übernehmen. Das Schloss und die Schüler wehrten sich.

Plötzlich richtete sich Krummbein auf und blickte zum Eingang von Hermines Gemächer. Severus reagierte mit der jahrelangen Reaktion eines Spions und hob den Zauberstab. Bereit sich zu verteidigen.

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