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„Ist irgendwetwas zu Bruch oder kaputt gegangen?", fragte mich der junge Officer.
Ich sah ihn ungläubig an. Wir stand direkt vor dem zerbrochenen Fenster, die kalte Luft strömte nur so herein und er fragte mich, ob etwas zu Bruch gegangen war? Ich musste mit Jenkins unbedingt mal über die Kompetenz seiner Mitarbeiter reden.
„Miss Cavanaugh?" Der junge Polizist sah mich fragend an.
„Nein, nichts außer meinem Blumentopf!", erwiderte ich zuckersüß.
Jetzt war der Officer komplett verwirrt:„Moment und was ist mit dem Fenster?"
„Ach, das hätte ich doch jetzt glatt vergessen!" Ich schlug mir gespielt die Hand an den Kopf.
Der Officer schien überhaupt nichts mehr zu kapieren. Er schüttelte nur einmal kurz seinen Kopf und ging dann davon. Ich verdrehte die Augen. Es müsste verboten sein, dass solch dumme Menschen Beamten werden!
Jenkins kam leicht angenervt zu mir rüber. „Agent! Mussten Sie den armen Kerl denn so verwirren?"
Ich machte große Augen. „Dieser Hans-Wurst ist doch komplett unfähig! Wie können Sie nur zulassen, dass er bei Ihnen arbeitet?" Ich weiß, ich benahm mich kindisch à la 'er hat angefangen', aber ich konnte nicht anders.
Jenkins musterte mich kühl. „Gut, dass diese Entscheidung immer noch bei mir liegt Agent James!"
Ich reagierte wie ein trotziger Teenie: ich drehte mich einfach weg und beachtete ihn nicht mehr.
Waters kam auf mich zu und meinte: „Machen Sie sich nichts draus, der Typ ist sein Neffe, sonst hätte Jenkins ihn schon lange raus geworfen!"
Ich grinste. Waters schien ein netter Kerl zu sein. Der Officer von vorhin kam auf mich zu und begann mich über den Angreifer auszufragen.
„Wie groß war?" „Ungefähr 1.80!"
„Haben Sie sein Gesicht erkannt?" „Nein."
„Haben Sie die Haarfarbe erkennen können?" „Er hatte eine Maske auf." „Sie haben meine Frage nicht beantwortet, Ma'am!" „Nein."
„Haben Sie seine Augenfarbe erkannt?" „Nein...oder warten Sie, doch sie war Pink!"
Nach dieser Antwort schien der Officer die Nase voll zu haben und schickte Waters wieder zu mir. „Er mag Sie nicht!"
Ich zuckte mit den Schultern. Waters zückte seinen Block und führte die Befragung weiter.

~
Switch of POV: Unbekannt

Die Kleine hatte mich richtig erwischt. Mein Arm sowie mein Fußgelenk schienen gebrochen zu sein, wegen des Sprunges. Wie hatte ich denn auch so dumm sein können? Ich wusste, dass die Kleine eine ausgebildete Agentin war. Trotzdem hatte ich mich nicht auf einen solch heftigen Kampf eingestellt. Ich war bereits mächtig aus der Übung. Ich hätte sie umbringen sollen, aber mein Auftrag lautete: Verschrecken, nicht töten. Ich hatte meinen Auftrag hoffrntlich erfüllt. Ich wählte eine Nummer. Harry Lincoln, wie der Kopf der Organisation sich selbst nannte, hob ab.
„Sir!"
„Und?"
„Es ist erledigt Sir!"
„Sehr Gut, ich hoffe, dass du deine Mission erledigt hast und die kleine Agentin verschreckt hast!"
„Habe ich!"
„In Ordnung!"
Das Gespräch war beendet. Ich überlegte, ob ich in ein Krankenhaus fahren sollte oder eher zum Hausarzt. Ich entschied mich weder für das Eine noch für das Andere. Ich brauchte Schlaf. Also fuhr ich nach Hause. In meiner Wohnung warf ich eine Menge Schmerztabletten ein und nahm mir vor, morgen zum Arzt zu gehen.

~
Switch of POV: Holly James/Scarlet Cavanaugh

Jenkins hatte mich zur Seite gezogen und meinte: „Sie sollten sich möglichst unauffällig verhalten, wegen Ihres...Partners!"
„Wie soll ich das verstehen?"
„Keine direkten Fragen. Machen Sie einfach normal weiter. Wenn unsere Hinweise stimmen, dann hat ihr Kollege Dreck am Stecken!"
Ich nickte verständnissvoll. Nach außen hin ließ ich mir nichts anmerken, doch in mir drinn herrschte das Gefühlschaos des Jahrtausends. Wie hatte ich Aaron nicht durchschauen können? Ich war darauf ausgebildet, dass ich eine Lüge sofort erkannte. Und was war mit dem Agent passiert, der mich abholen sollte? Wenn es nicht Aaron war wer dann? Das musste ich Mrs Hart unbedingt fragen! Ich beschloss sie sofort anzurufen, als die Polizei meine Wohnung verlassen hatte.
„Hart?"
„Sir, Agent 013 hier."
„Schön Sie zu hören, James. Ich habe vom Überfall gehört. Ist alles In Ordnung mit Ihnen?"
„Ja, ich habe den Typ mit Leichtigkeit ausgeknockt!" Okay, das war eine klitzekleine Lüge.
„Freut mich zu hören. Weswegen rufen Sie an?"
„Ma'am. Wie war der Name des Agents der mich am Flughafen hätte abholen sollen?"
„Agent Hal Mazerty. Warum?"
„Danke für die Information, Sir!" Ich wollte Hart nichts erzählen. Allein schon wegen meinem persönlichen Interesse. Hart war diejenige gewesen, die mir eingebläut hatte, dass ich mich niemals emotional in eine Mission reinhängen sollte. Ich schämte mich für mein Versagen.
Ich nahm keine Rücksicht auf die Uhrzeit und rief Waters an.
„Wissen Sie eigentlich wie spät es ist?", nuschelte er verschlafen.
„Ja, ist mir aber egal. Hören Sie kurz zu, finden Sie für mich bitte den Verbleib von Agent Hal Mazerty heraus!" Ich war hellwach und fuhr gerade meinen Laptop hoch.
„Und wofür?"
„Erklär ich Ihnen morgen."
„Gut. Aber nur unter einer Bediengung..."
Fing der jetzt auch noch an?
„Was?", blaffte ich genervt.
„Sie bringen mir morgen einen doppelten Speck Bagel mit einem Maxi Kaffee mit! Egal welche Uhrzeit es ist!"
„Okay!", willigte ich ein.

~
„Hey, Kleine!", begrüßte mich Aaron am Morgen. Er war noch schnell vorbeigekommen, bevor ich zur Arbeit musste. Ich fühlte mich verraten und hintergangen und am liebsten wäre ich ihm ins Gesicht gesprungen und angeschrieen. Doch ich blieb cool. Ich hatte sein Gesicht sofort auf Kampfspuren abgecheckt. Mir fiel nichts auf, außer dass er leicht humpelte. Ich fragte ihn weswegen. Er hätte sich beim Basketball den Knöchel leicht verstaucht, behauptete er. Ich nickte wissend. Ob ich ihm glauben sollte, wusste ich jedoch nicht.
„Kaffee?", bot ich ihm an.
„Gerne!" Ich stellte ihm eine Tasse vor die Nase und erzählte ihm von gestern Nacht. Nur das Gröbste.
Dann machte ich mich auf den Weg zu 'Blake Industries'

~
Im Gegensatz zu Aaron, sah Blake aus, als
hätte er gleich drei Schlägereien gehabt.
„Alles in Ordnung mit Ihnen?", fragte ich Blake, als ich ihn im Konferenz traf.
„Ja...ja, nur eine durchzechte Nacht!" Blake fasste sich an die Schläfen.
Ich musste leicht grinsen. „Klar."
Dann gab ich Blake seinen neuen Terminplan. Da ich alle seine Meetings wegen dem "Notfall" hatte verschieben müssen, stand heute ziemlich viel für ihn auf dem Plan.

~
In der Mittagspause, machte ich einen Abstecher zum Polizeipräsidium. Natürlich mit Bagel und Kaffee.
Als ich beider auf Waters Schreibtisch abstellte, blickte er überrascht auf.
„Danke sehr. Ich hätte nicht gedacht, dass Sie das tatsächlich tun!"
Ich grinste schief. „Natürlich. Das bin ich Ihnen doch schuldig!"
Waters lachte und machte mir dann Zeichen Platz zu nehmen. „Okay, also ich habe nicht sehr viel über Mazerty gefunden. Nur, dass er ein Agent der SDU ist. 2003 beigetreten. Vorher im Militär. Scharfschütze. Nur das Übliche halt. Es gibt aber etwas Interssantes und das ist, dass er seit drei Wochen vermisst wird!"

~
Ich ließ mir Waters Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Mazerty war also auch vermisst. Genau wie Agent 023 damals. Das musste zusammenhängen.
Ich öffnete gedankenverloren die Tür zu meinem Büro, als Maria auf mich zugestürmt kam. „Mr Blake möchte Sie auf der Stelle sprechen, Scarlet!"
Überrascht stellte ich meine Tasche ab und folgte Maria zu Blakes Büro. Ich trat ein. Dort warteten bereits Blake und ein Bodyguard.
„Was gibt's?", fragte ich.
„Schließen Sie die Tür!", wies Blake seinen Bodyguard an. Dieser tat, was man ihm befohlen hatte. Danach blieb er vor der Tür und somit hinter mir stehen. Ich spürte seine Präsenz in meinem Rücken.
„Was ist denn so geheim?", witzelte ich mit einem unguten Gefühl in der Magengrube.
Blake warf mir nur einen kühlen Blick zu. „Ich weiß wer Sie sind!"

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Ja, dieses Mal einmal hinter dem Kapitel.:) Wen denkt ihr, hat Holly angegriffen? Blake oder Aaron? Oder keiner von beiden? Und denkt ihr, dass Holly und Waters mal richtige Freunde werden? Stellt eure Vermutungen wenn ihr wollt haha:) ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr findet die Geschichte einigermaßen spannend! Lots of Love and Over&Out

Girl UndercoverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt