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Ich rannte an Marco vorbei und schloss zu Seth auf. Seit einer Stunde rannte ich jetzt schon, eine Routineaufgabe. Jeden Morgen um 7 Uhr gingen wir alle joggen, im nahegelegenen Wald. Wir. Wir waren eine Gruppe aus 8 Leuten, Marco, Seth, Lisa, Chuck, Ben, Jeff, Maurice und ich. Seit einem Jahr gehörte ich zur Gruppe, jeden Tag wurden wir weiter ausgebildet, vorbereitet auf unsere Aufträge.
Ach ja, bevor ich vergesse euch das zu erzählen, ich bin Yara, 16 Jahre alt und ein Mädchen, wie der Name ja schon sagt. Lustiger weise habe ich blonde Haare, obwohl mein Vater aus dem arabischen Raum stammt und damit die üblichen schwarzen Haare hat, genau wie meine Mutter. Dementsprechend war meine Haut aber etwas dunkler, vielleicht olivfarben, ich hatte blaue Augen und würde mich selbst als durchschnittlich hübsch bezeichnen. Meine Haare waren lang, jedoch meistens zu einem praktischen Zopf gebunden und unter der Kapuze meines Jogging-hoodies versteckt. Ich war nicht riesig, aber auch nicht klein, 1,73m und ziemlich schlank, ich würde sagen durchtrainiert. Etwas Anderes war auch kaum möglich bei dem straffen Programm, das ich hier durchziehen musste. Jeden Morgen joggen, danach Frühstück und dann haben wir erst mal Unterricht. Um 13 Uhr gibt es Mittagessen, danach eine halbe Stunde Pause, danach wurde trainiert, Nahkampf, am Schießstand, Ausdauer, Schnelligkeit und Reflexe, der Logikbereich und die sogenannte Spurensuche. Um 20 Uhr gab es Abendessen, danach durfte man tun was man wollte, eine Bettruhe gab es nicht wirklich aber da wir alle immer sehr müde waren, waren wir spätestens um 11 im Bett, meistens. Um zu erklären wo wir hier sind und was wir hier machen, dieser Ort wird von H.T.B. betrieben und bildet Teenager zu Bodyguards aus. Die Kürzel stehen für Hidden Teen Bodyguards, eine geheime Regierungsorganisation. Das Ganze hat den Hintergrundgedanken, dass man bei Teenagern nie auf die Idee kommen würde, dass sie ausgebildete Bodyguards sind, sie sind also unauffällig und gut zugleich und sie haben eine ganz andere Beziehung zum Klienten, also der Person, die sie schützen sollen. Ich denke das waren erst mal genug Informationen, den Rest erfahrt ihr noch.
„Schneller Yara!", rief unser Coach vom Trainingsfeld aus. Der Weg den ich grade entlangjoggte führte wieder zurück zum riesigen Anwesen, was so ziemlich alles hatte, was man brauchte. Ich beschleunigte also nochmal und zog an Seth vorbei und setzte mich damit an die Spitze. Aber Seth wollte das nicht so auf sich sitzen lassen und gab Gas. Das endete darin, dass wir Seite an Seite auf die Zielmarkierung zusprinteten und uns gegenseitig versuchten zu behindern. Lachend und etwas außer Atem blieben wir dann neben unseren Coach stehen, der uns mit hochgezogenen Augenbrauen musterte. Hinter uns kamen jetzt Marco, Lisa und Ben, der Rest war noch nicht da. Im Moment war ich in einer ausgezeichneten körperlichen Verfassung, worauf ich wirklich stolz war, ich hatte überall super Noten, bis auf Bio, das Fach mochte ich einfach nicht und das merkte man auch. Ich ging zu Lisa und reichte ihr ihre Wasserflasche. „Danke Yara." Gierig trank sie, dann machten wir uns schon mal auf den Weg zum Speisesaal, wo in Kürze das Frühstück serviert werden würde.

Ein Bodyguard mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt