Kapitel 10 - Erdbeeren
Es vergingen noch eine ganze und eine Viertelstunde, bis ich mich mit geworfenem Handtuch völlig erschöpft auf dem Rückweg zur Bahn machte. Alles um mich herum war verschwommen, alle Geräusche dumpf, sie klangen so weit entfernt wie aus einer anderen Welt... Ich spürte weder den kalten Wind, der mir ins Gesicht schlug, als versuchte er, mich aufzuwecken, noch spürte ich wie ich auf einmal mit dem Gesicht auf dem Asphalt der Fußgängerzone aufkam.
Ich will nicht mehr!!。゚(゚>o<゚)゚。
Ich bin zu doof, zu schwach - ich kann Kou niemals gerecht werden!! Fast schon heulend - die Tränen pressten von innen gegen meine geschlossenen Lider - wischte ich mir den Dreck aus dem blassen Gesicht. Anschließend hob ich meine rechts von mir liegende Tasche auf. Und so gnädig das Schicksal an jenem Tag mit mir war, fiel mein verzweifelter Blick während ich aufstand auf eine Bäckerei, nein, eher eine Konditorei, die bereits zum Valentinstag vorproduziert hatte.
Das war meine göttliche Rettung!! (die ich dennoch meiner Meinung nach nicht verdient hatte >~<)
Strahlend wie ein Honigkuchenpferd streckte ich Kou meine sorgfältig verpackten Geschenke entgegen, als ich später endlich und völlig erschöpft vor seiner Tür stand. Die DVD war einzeln verpackt, darauf hatte ich eine herzförmige Schachtel edelster Pralinen geklebt (mit weißer Schokolade, die er besonders liebte ^-^), natürlich mit Schleifchen, aber die war schon vorher an der Packung.
„Alles Liebe zum Geburtstag, Kousuke!", lächelte ich glücklich darüber, dass ich ihn doch noch zufrieden stellen konnte und meine Ratlosigkeit eigenständig überwunden hatte. Aber das allerschönste an diesem Tag war Kous Reaktion. Mit seinem bisher wunderschönsten Lächeln sagte er traumhaft verführerisch: „Vielen Dank, Schatz (^ᴗ^)!"
Schatz...? Eigentlich wäre es mir äußerst peinlich gewesen, aber aus Kous Mund, besonders zu dieser Angelegenheit, klang es einfach nur natürlich, und schön... ^°^
„Magst du Erdbeertorte?", fragte er und wies mich an, erstmal richtig reinzukommen. Wir waren bei seiner Mutter zu Hause, doch seine kleinen Brüder waren auch hier - ich hörte sie nur aus dem Wohnzimmer. „Klar!", nickte ich und folgte Kou in sein Zimmer.
Nachdem er eine halbe Torte von normaler Größe mit sich ins Zimmer trug, sprang ich entsetzt auf: „W-Was? So viel soll ich essen!?"
„Wir, ja. Und komm mir nicht mit ‚keinen Hunger'.", sanft stellte er den großen Glasteller auf seinem Schreibtisch ab und schnitt eine kleine Ecke ab, reichte sie mir auf einem Teller, „So besser?^^"
Ich musste lachen: „So wenig nun auch nicht! Aber jetzt mach doch erstmal deine Geschenke auf!", drängte ich aufgeregt. Wer wusste, ob sie ihm überhaupt gefielen?
Zuerst schnappte Kou sich mit einem interessierten Blick die eingepackte DVD - so, wie ich ihn kannte, wusste er sicher schon, dass die Herzschachtel Pralinen waren und wollte sie mit mir teilen :3
„Also...", vorsichtig und so langsam, dass ich ungeduldig wurde, riss er das Geschenkpapier ab. Das machte er sicher extra, weil es mich unruhig machte...!
Als die DVD schließlich aber doch frei lag, machte Kou schöne, große
Augen: „D-Die...? Du hast es dir gemerkt?" „Natürlich hab ich das!", kicherte ich glücklich. Ich war froh, dass er überrascht war!
„Dann... können wir den Film ja doch noch zusammen schauen...!", freute er sich, sprang auf, schob die DVD ein und dunkelte den Raum ab. Sollte ich weinen oder mich freuen...? Ich wusste, was er vor hatte - die Gelegenheit nutzen o~o
Aber irgendwie... zeigte es ja nur, wie froh er war... Und das war immerhin mein Ziel... :)
Während der Film ruhig begann, kuschelte Kou sich hinter mich an die Wand und deckte uns ein wenig zu. Die kleine Kuchenecke, die er mir gegeben hatte, war inzwischen schon lange weg, kein Wunder also, dass nach ein paar Sekunden auf einmal eine Erdbeere neben meinem Gesicht auftauchte!
„Whah!", kippte ich zur Seite, „W-Was soll das? <.<" „Was stimmt denn nicht? Brauchst du erst noch Schokoladendipp?"
„M, ja. owo", meinte ich, aber er lachte nur und stupste mit der Erdbeere an meine Lippen: „Komm, dann werden sie schön rot."
Nachdem ich doch abgebissen hatte, lehnte ich mich entspannt zurück an Kous Brust und genoss den Augenblick, wie er die Arme um mich legte, als wollte er mich beschützen.
Und viel länger dauerte es auch nicht, bis in dem romantischen Boyslove-Film, der jene DVD natürlich war, der erste Kuss fiel. Parallel zu den Figuren im Film drückte Kou mir einen Kuss in den Nacken und strich mit seinen Fingern über meine Seite.
Egal, es ist egal! >.< Dachte ich mit mir selbst ringend. Lass es zu, rief meine innere Stimme, als ich sogar noch seine Hand etwas weiter höher spürte... und wenig später, wie ich ihn kannte, um mich zu necken, auch weiter tiefer... o.o"
„...Keine Lust?", murrte er enttäuscht, doch ich jaulte, etwas lauter als geplant: „Doch, Kou!"
Ich hörte sein Kichern hinter mir und imaginär, weil ich es erwartete, seine zugehörigen Worte „Du bist echt süß".
Aber er schwieg nur und kam näher, strich über meine Brust und küsste solange meinen Nacken, bis ich mich zu ihm umdrehte und ihm eine andere Oberfläche dazu gab <3
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So close but so far - You're making me crazy - Yaoi
RomanceDieser... unverschämt... perfekte Typ! In meiner Schule gibt es so einen jungen Mann. Er wird von allen geliebt und bewundert, wegen seiner guten Noten, seinem guten Aussehen, seinem durch und durch guten Wesen. Er ist nicht arrogant, wie man mein...