Kapitel 2 - Näherkommen
"Whah!", ich riss mich sauer, verwirrt und beschämt los, "Ha-Hast du mi-mich...?!"
"Ja, hab ich.", gestand Mr. Perfect mit eiskalten (und wunderschönen) Augen. Geschockt wuchs ich am Bahnhofboden fest, meine geweiteten Augen starrten auf seine schönen Lippen, mit denen er mich gerade - mir blieb die Luft weg - geküsst hatte!!
"Ahh!", unkontrolliert fiel ich nach hinten um - mit dem Hinterkopf auf dem harten Pflaster aufschlagen - Tod, ich komme. Dafür war ich wohl noch nie so bereit gewesen, auch wenn ein Schamtod peinlich war - wie lustig. . .
"Seiya! Von wegen, alles ok! ... Was?", fragte Kousuke so unverschämt unschuldig, als er meinen "Echt jetzt!?"-Blick sah. Er musste mich natürlich auffangen, wieso auch nicht!!?
"Lass es!", ich stolperte Richtung Ost-Ausgang, da merkte ich, dass dieser Typ mich sanft und doch unausweichlich packte und zum West-Ausgang zog. "Hey!!", ich wehrte mich aber mit aller übrigen Kraft (also keiner).
Keuchend fand ich mich kurz darauf in einer abgelegenen Seitenstraße wieder, in der Kou mich schließlich regelrecht wütend zur Rede stellte: "Du willst mich also nicht mehr sehen, hm? Verdammt, was hab ich denn getan?" "Du bist so unverschämt!", perfekt, wollte ich ergänzen, "Immer hast du mich bisher ignoriert!" Das war die traurige Wahrheit - bis dahin hatten wir noch kein Wort gewechselt.
Als ich wieder vom verdreckten Boden aufsah, fiel mein gestresster und doch trauriger Blick direkt wieder auf seine Lippen, beziehungsweise auf seinen vor Überraschung offen stehenden Mund.
"Ver...stehe... Du denkst also, du wärst Luft für mich, weil ich bisher nicht mit dir geredet habe... Aber ich wusste ja nicht, ob du mich nicht abgewiesen hättest. Es tut mir leid, Seiya.", mit einem angespannten Gesichtsausdruck verbeugte er sich schuldbewusst. Bis er wieder aufrecht stand blieb es eiskalt und totenstill. Mir fehlten die Worte. War das... wahr? Doch bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, fasste er meine Hand und zerrte mich hinter sich her - wegen meiner mangelnden Kraft mich zu wehren sogar bis zu seiner Wohnung.
"Warte, was hast du vor?!", unsicher wich ich zurück zur Tür, aber er zog mich weiter in sein Zimmer: "Mein Vater hat erst um 5 Feierabend. Bis dahin haben wir Zeit."
Zeit wofür...? Verwirrt stand ich nutzlos mitten im Raum, unfähig, die Situation zu realisieren, während Kousuke die Jalousien runterließ und mir die Tasche von der Schulter streifte.
"Was?", ohne Energie, um mich zu bewegen, ließ ich den Kuss zu. "Es ist doch das, was du willst, oder?", fragte er verführerisch. Idiot! Er wusste, wie er mich kriegen konnte! Als er sich das Shirt auszog nickte ich vorsichtig, bekam aber sofort wieder Panik, als mir klar wurde, worauf das alles hinauslief.
"Ist das nicht etwas früh?!", aber das waren nur meine Worte. Auf diesen Moment, auf seine Anerkennung, seine Nähe hatte ich seit fast einem Jahr schmerzlich gewartet.
"Das mag dein Kopf dir sagen, aber was willst du wirklich? Was sagt dein Herz?", verlockend sah er mich mit glänzenden Augen und einem frechen Lächeln an. Schließlich erkannte ich - jeder Widerstand war zwecklos und er hatte Recht. Mein Herz... wollte es ja auch.
Ohne, dass ich es merkte, lagen wir schon auf seinem Bett. Weiteren Widerstand verkniff ich mir, ich sollte ehrlich ein, es gefiel mir. Das war meine Chance auf eine Bedeutung in seinem perfekten Leben. Kou hatte mir soeben das Shirt ausgezogen und küsste mich jetzt, was mich dazu verleitete, wie automatisch, meine Arme um seinen Hals zu legen. Plötzlich spürte ich seine weiche Zunge an meinen Lippen - heiß wie Feuer. Auch wenn es mir etwas schwer fiel, ich ließ es zu, unterdrückte jegliche Unsicherheit. Für ihn.
Ich glaubte, das war der beste Kuss meines Lebens, vielleicht sogar der beste Moment. Glücklich darüber, ihm so nah sein zu dürfen, genoss ich das Gefühl, das er in mir auslöste, von dem ich glaubte, es sei Liebe. Peinlicherweise entwich mir ein sehnsüchtiger Seufzer, den Kou wohl als Befehl aufnahm. Denn er sah entschlossen auf, ich erwiderte mit einem fragenden Blick, bis ich erneut tomatenrot wurde. Er war unglaublich frech >.<
"Wa-", doch Kous Lippen stoppten meine Worte. Fester hielt meine Hand seine starke Schulter, als ich ihm völlig erlag. Aber das war in Ordnung. Er zwang mich nicht, sagte ich mir, er ermutigte mich.
Als er meinen Hals küsste versuchte ich seinem festen Blick zu entkommen, drehte dazu den Kopf zur Seite und schloss krampfhaft die Augen.
"Kou!", stieß ich sauer und doch liebevoll aus. "Ja?", meinte er so trocken und frech mit seiner ... perfekten Stimme.Es folgte ein langer Kuss, den ich in vollen Zügen genoss - mit dem Hintergedanken, es wäre einer von wenigen, die er mir schenkte. Bald wäre ich wieder uninteressant, dachte ich. Doch dieser Gedanke brachte mich wieder dazu, es umso mehr zu genießen.
Einfach so als wären wir fertig miteinander stand er schließlich auf - verblüfft blickte ich ihm hinterher. Aber wenig später rief er zu meiner Erleichterung aus der Küche: "Willst du was trinken? Kaffee, Limonade..." "J-Ja... Limo ist gut...", antwortete ich mit noch roten, glühenden Wangen. Kurz darauf kam er zurück, setzte sich neben mich und beobachtete mich mit einem süßen Lächeln.
"Stalker.", ich bemühte mich, meine Gefühle, die verrückt spielten, unter Kontrolle zu halten - unmöglich. "Ich?! Du hast mich doch immer gestalkt!", er wusste es. Waaas?! Er wusste es?
"Wohe-...", wieder unterbrach er mich durch einen plötzlichen Kuss, anschließend grinste er frech wie immer: "Sowas soll ich nicht mitkriegen?" Mein Kopf kippte rot vor Pein nach unten.
"Du bist süß.", Kousuke wuschelte mir sanft durchs Haar, was in mir ein wohliges Gefühl auslöste. So warm und befreit fühlte ich mich.
"Was sollte jemand wie du an mir toll finden...", eigentlich war es keine Frage, sondern eine objektive Feststellung. "Na vieles, du bist süß, klug, wohl auch nett und hilfsbereit und sicher sehr treu.", Kou lächelte mich so lieb an, da schmolz ich einfach und vergaß die Welt um mich herum - Filmriss >.<
Doch ob er mich nicht gleich wieder weggeschickt hätte beschäftigte mich immer noch...
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Kihi, Kapitel 2 ist da :D
Hoffe, es gefällt euch :3
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So close but so far - You're making me crazy - Yaoi
RomanceDieser... unverschämt... perfekte Typ! In meiner Schule gibt es so einen jungen Mann. Er wird von allen geliebt und bewundert, wegen seiner guten Noten, seinem guten Aussehen, seinem durch und durch guten Wesen. Er ist nicht arrogant, wie man mein...