Kapitel 3 - Möchtest du?

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Kapitel 3 - Möchtest du?

An mehr erinnerte ich mich nicht, laut Kou waren wir eingeschlafen, also ich sofort und er etwas später. Jedenfalls wachte ich am späten Abend wieder auf und konnte gar nicht glauben, was passiert war. Takara Kousuke mit jemand so Unbedeutendes wie mir! Als ich in seinem Bett mit einem Hangover-Feeling zu mir kam war ich völlig allein. Also stand ich auf und hoffte, er hatte es ernst gemeint. Oder… vermutlich hatte er nur kurz mit mir gespielt… Und ich nahm mir das so zu Herzen. Typisch. Ich Idiot.

„Gyah!“, auf einmal stand Kou vor mir, als ich mit meinen Sachen irgendwie enttäuscht zur Tür raus wollte. „Wo willst du hin?“, sein Blick war auf eine komische Weise …ängstlich. „Nach Hause…“, murmelte ich leise und mit roten Wangen. Aber er ließ natürlich nicht einfach so locker: „Du kannst hierbleiben, mit uns essen, du darfst auch gern hier übernachten!“

„N-Nein, danke, ich muss noch was erledigen…“, natürlich nicht, ich Lügner! Schäm dich, schimpfte meine innere Stimme vorwurfsvoll. Aber ich musste nachdenken…

Kein Zweifel, ich liebte ihn, aber… ich wollte nicht verletzt werden. Letztendlich ließ Kou mich gehen, mit einem besorgten Gesicht. Am nächsten Tag war eigentlich Schule, doch sowohl Müdigkeit als auch Angst davor, ihm zu begegnen (und das wäre sicher) hielten mich davon ab, aus dem Bett und vor allem aus dem Haus zu gehen.

Dennoch brachte es nichts, die Schule zu meiden, denn Kousuke tauchte am Nachmittag unmittelbar nach der Schule vor meiner Haustür auf – und ich naiver Idiot öffnete ganz unbekümmert die Tür!!

„Wieso warst du heute nicht in der Schule?“, fragte er regelrecht besorgt. „Ich… äh…“, einerseits wollte ich eine Diskussion oder gegebenenfalls seelische Verletzungen vermeiden, aber andererseits war das eine frühe Chance, die Lage zu klären, „…Das gestern… du hast es nicht ernst gemeint, oder…?“

Ich wich seinem Blick unsicher aus, doch als er weiterhin schwieg musste ich ihm wenigstens kurz in die Augen sehen – sie waren geweitet, flackerten nervös und sein Mund stand ein wenig offen, als hätte ich etwas Unverständliches und Schockierendes gesagt. Seine Nervosität sprang augenblicklich auch auf mich über.

„N…Nein… Also doch ja – ich hab’s ernst gemeint!“, bestand er, „Wieso hätte ich das sonst tun sollen?“, ohne meine Erlaubnis trat er über die Schwelle und schloss hinter sich die Tür, ganz leise, „Es tut mir wirklich leid, wenn es für dich zu früh war, wenn ich dich verletzt habe… Aber…“ Er sah mich an und lächelte, musste den Satz nicht beenden. „Ich brauche etwas Zeit…“, murmelte ich unentschlossen. „Verstehe, gut.“, nickte Kou lächelnd, „Denk nur bitte nicht, ich hätte nur mit dir gespielt. Bis dann.“

Nach diesen hoffentlich ernst gemeinten Worten drückte er mir noch einen sanften Kuss auf die rote Wange und ging anschließend mit einem >Das wird schon<-Lächeln. Mich quälten seitdem Fragen wir >Ob ich ihn verletzt habe?< oder >Hält er mich hetzt für einen unerfahrenen Idioten?<.

Das folgende Wochenende hatten wir keinerlei Kontakt zueinander. Bis zum Montagmorgen in der Schule vermied ich diesen auch, aus Angst, es noch schlimmer zu machen, aber ich merkte zu deutlich, wie sehr er mir fehlte. Dieser Blödmann! Er hatte mich völlig um den Finger gewickelt mit seinem Charme! Naja, wer nimmt es mir schon übel, Mr. Perfect zu verfallen? Viele wären vielleicht sogar neidisch…

Jedenfalls – als ich in die Klasse tapste, mit bescheiden gesenktem Haupt und schlurfenden Schritten, konnte ich einen Blick zu Kousuke leider nicht unterlassen. Und der Typ sah auch noch zu mir, hatte mich bemerkt, wie ein Jäger seine Beute – über das ganze Gesicht strahlte er wie eine zweite Sonne. Ich glaubte sogar, er wollte fast aufspringen und mich in die Arme schließen. Doch der Unterricht verlief wie gewöhnlich.

Allerdings suchte Kou in der Pause (als hätte ich es nicht vorhergesehen!!) sofort das Gespräch mit mir – ich wollte aus Angst und Unsicherheit schnell weglaufen (dummer Feigling), aber Kou holte mich als der sportliche Traumtyp, der er ja war, direkt ein und zog mich an der Kapuze meines Pullis zu sich.

„Gehst du mir wieder aus dem Weg?“, er klang sauer. „Nein… Ich… weiß nur nicht, wie du dir das vorstellst, wie es mit uns weitergeht…“, meine kalten Hände umklammerten hilflos den Riemen meiner Tasche als hätte nur er mich vor einem seelischen Absturz bewahren können.

„Darüber würde ich gerne mit dir reden. Ist das ok?“ „Ja.“, wenn ich seine sanfte und liebe, dennoch so dominante Stimme hörte, kam eine Antwort vollautomatisch.

„Gut.“, begann er erleichtert seufzend, „…Möchtest… du eine Beziehung mit mir?“

„Waa-!?“, kreischte ich, beruhigte mich aber schnell von selbst, „Eine Beziehung?“ Eigentlich das, wonach mein Herz seit langem inzwischen schon heiser schrie.

„Ja. Wahrscheinlich wäre es das Beste, wenn wir es langsam angehen. Aber…“, sein Blick senkte sich – wieso war er auf einmal so unsicher? -, „…ich möchte… es wenigstens… mit dir versuchen…“

Ich war sprachlos – mein Herz hüpfte auf einem Trampolin und schlug Saltos wie ein außer Kontrolle geratener Flummi - und irgendwie hätte ich vor Freude schreien können. Aber andererseits könnte das in einem tödlichen Desaster enden. Doch ich konnte ja nicht einfach sagen >Nein, Kou, das ist zu riskant<. Dann würde er was sagen wie Folgendes, was er sogar noch ergänzte: „Jede – und vor allem unsere Liebe – hat doch eine Chance verdient?“

Ebenso konnte ich nichts sagen wie >Sorry, ich überleg mal<. Das wäre für uns beide eine Riesenqual. Verdammt, ich Idiot stand nur dumm da und schwieg! Nicht sehr produktiv!! >.<

Doch ich unterdrückte den Drang, mich zu schlagen und versuchte, wenigstens irgendwas zu sagen: „Äh… Kousuke… das ist echt… lieb… Ich bin nur… unsicher…“

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Uhh, kommt mir etwas kürzer vor, aber I do my very best :D

Hope you like it :3

So close but so far - You're making me crazy - YaoiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt