Verwirrt blieb ich in dem Sand zurück und schaute auf das Meer, welches sich mit dem Verschwinden von Lillith wieder beruhigt hatte.
Ich wusste, dass ich den beiden schnell folgen musste, denn mein Bauchgefühl sagte mir, dass sie nun gemeinsam in Adare Unruhe stiften würden.
Ich lief zurück zu dem Wald, von dem ich kam und zog mir meine Sachen aus, um dann in Wolfsgestalt zurückzulaufen. Da ich nicht wusste, wie schnell die beiden dort sein würden, versuchte ich gedanklich, mit jemanden aus dem Rudel Kontakt aufzunehmen, allerdings war ich noch zu weit von denen entfernt.
Also ließ ich meine Pfoten noch schneller über den Waldboden gleiten und huschte zwischen den Bäumen hindurch. Alles war so still um mich herum, weshalb meine Gedanken nur umso lauter wurden.
Ich gab mir für all das die Schuld, denn hätte ich Aislinn nicht allein gelassen, hätte sie Adare niemals verlassen und Lillith hätte nie die Gelegenheit gehabt, sich zwischen uns zu stellen. Es wäre niemals so weit gekommen, dass das Mateband getrennt worden wäre.
Die Frage, die sich mir dabei stellte, war, ob es je wieder wie vorher werden konnte?
Selbst wenn ich Aislinn vor Schlimmeres bewahren könnte, würde sie dann nochmals zu meiner Mate werden?
Ich wollte niemand anderes mehr, aber war bereits alles zu spät?
Der Gedanke daran, dass Aislinn nie wieder solch eine Verbindung zu mir haben könnte, zerriss mich beinahe von innen, weshalb ich mein lautes Heulen nicht unterdrücken konnte.
Mein Selbsthass stieg immer mehr und meine Beine wurden dadurch nur umso schneller. Aber vielleicht war es auch besser so.
Sie würde ein normales Leben leben können und eine normale Beziehung führen mit einem normalen Menschen. Sie würde mit ihm normale Kinder bekommen und ihr Leben würde den ganz normalen Lauf nehmen.
Aber es war nicht mehr das, was ich mir für sie wünschte. Ich wollte niemand anderes an ihrer Seite sehen – wollte nicht, dass ihr wunderschönes Lächeln jemand anderes galt.
Mein qualvolles Heulen ertönte wieder, als meine Gedanken mich immer mehr einnahmen.
»Ceiron ... es tut mir leid«, hörte ich Keylam zu mir sagen.
„Was meinst du?"
»Dass ich deinen Schmerz nicht lindern kann. Als Wolf heilt jede Wunde, aber ein gebrochenes Herz nicht. Jeder Schmerz ist vergänglich, aber emotionaler Schmerz trifft einen viel härter.«
Ich bremste meine Beine und stoppte augenblicklich in der Bewegung. Was verstand er schon von emotionalem Schmerz?
»Ich bin ein Hüter. Der Hüter der Seele und ich verstehe sehr viel davon. Ich fühle den Schmerz genauso, weil wir jetzt eins sind«, antwortete Keylam auf meine gedankliche Frage.
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My broken soulmate
WerewolfAislinn wächst in einem kleinen Örtchen namens Adare auf, welches eine kleine Vorstadt in Irland ist. Ringsherum gibt es viele Wälder und Berge, welche sie mit ihrem Dad und ihren Motocrossrädern unsicher machen. Jedoch stirbt ihr Vater bei einem M...