Kapitel 55

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Nachdem wir das Haus verlassen hatten und ich einmal tief eingeatmet hatte, überkam mich doch wieder diese Traurigkeit, weshalb ich mich schluchzend in Ceiron's Arme rettete.

Er hielt mich und sagte kein Wort – ließ mich weinen und gab mir die Zeit, die ich benötigte. Keine Worte der Welt hätten es wieder richten können, als mein gesamtes Leben in sich zusammenfiel wie ein Kartenhaus.

Einzig Ceiron hielt mich noch und bewahrte mich vor dem schlimmen Fall auf den Boden. Ich war dankbar dafür, dass er es nicht versuchte schönzureden oder gar meine Mutter schlecht machte.

Als ich mich einigermaßen wieder gefangen hatte, nickte ich ihm nur bestätigend zu. Ich wollte dieses Grundstück verlassen und wollte all die Lügen hinter mir lassen, weshalb ich meinen Helm nahm und mich auf mein Motorrad setzte. Mit dem Rucksack auf dem Rücken, schaute ich zu Ceiron, der ebenfalls die volle Reisetasche schulterte.

Ich war bereit, um ein neues Leben anzufangen. Eines ohne all diesen Hass und den Unwahrheiten, welche mich bereits mein ganzes Leben begleiteten.

Bevor wir jedoch den Wald erreichten, fuhr Ceiron neben mir und deutete mit seiner Hand, dass ich ihm folgen sollte. Wir fuhren zu dem Polizeirevier, wo ich eine Aussage tätigen sollte, dass ich freiwillig bei Ceiron war und die Anzeige meiner Mutter unbegründet war.

Die Beamten nahmen alles auf und gemeinsam durften wir das Revier wieder verlassen. Es war bereits dunkel und endlich fuhren wir gemeinsam den Weg zurück durch den Wald zu meinem neuen Zuhause.

Je näher wir kamen, umso mehr Gewicht fiel von meinen Schultern. Ich freute mich darauf, die neue Welt kennenzulernen, welche Ceiron mir zeigen würde.

„Wie geht es dir?“, fragte Ceiron das erste Mal, seitdem wir das Haus von meiner Mom verlassen hatten. Er nahm meine Hand und hinderte mich daran weiterzugehen. Er drehte mich behutsam zu sich herum und schaute besorgt in mein Gesicht, welches vermutlich schrecklich aussah.

Ich betrachtete ihn und merkte wieder, wie schön er mit seinen harten Zügen war, weshalb ein Lächeln auf meinen Lippen huschte.

„Jetzt schon viel besser“, antwortete ich ehrlich, weshalb Ceiron schmunzelte und seine Hand an meine Wange legte.

„Du bist so unfassbar stark“, sagte er mit purem Stolz in der Stimme. „Das bewundere ich jeden Tag aufs Neue an dir.“

„Wir haben jetzt uns. Das ist mehr, als ich verdient hätte“, erwiderte ich leise. Mein Herz schlug mit all seiner Kraft, aber es schlug nur noch für ihn.

„Das stimmt nicht“, meinte Ceiron und küsste sanft meine Lippen. „Du hast all das Glück dieser Welt verdient“, flüsterte er, während seine Lippen immer wieder meine fanden zwischen seinen Worten.

Ein Kribbeln rauschte durch meinen Körper und ich schlang gierig nach mehr meine Arme um ihn herum.

„Dann mach mich glücklich“, forderte ich ihn auf. Noch bevor ich diesen Satz zu Ende sprach, hob Ceiron mich an meiner Taille hoch. Meine Beine fanden, wie automatisch, um seine Hüfte herum ihren Platz, als Ceiron mich die Treppe nach oben trug.

Wir küssten uns stürmisch und er ließ mich oben auf dem Treppenabsatz zurück auf meine Beine, um mich sofort mit seinem Körper an die Wand zu drängen.

Ceiron umfasste mein Kinn und küsste mich fordernd mit einem unsagbaren Druck. Seine Zunge umspielte meine und das Pochen zwischen meinen Beinen wurde wieder einmal so unerträglich, sodass ich Ceiron mit viel zu viel Schwung von mir stieß. Kurz wirkte er überrascht, ehe ich meine Lippen abermals mit seinen verband und ihn mit meinem Gewicht weiter in Richtung seines Zimmers drängte.

My broken soulmate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt