Kapitel 37

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Kraftlos sank ich gegen Ceiron's Brust, welcher mich sogleich mit seinen Armen fest umschlang.

In meinem Innern fühlte sich alles so durcheinander an, weshalb ich auch schnell Abstand suchte und mich aus seinem Griff befreite.

„Es ist alles gut“, sprach Ceiron zu mir, als wäre ich ein scheues Tier auf der Flucht.

Länger als nötig sah ich in seine dunklen Augen, welche mich sonst so faszinierten und anzogen, doch alles, was ich jetzt empfand, war Einsamkeit und Wut. Ich war wütend, weil er mich im Stich gelassen hatte. Und weil er es zugelassen hatte, dass ich mich selbst noch mehr verlor.

„Nichts ist gut“, zischte ich traurig und wütend zugleich. Mir stiegen Tränen in die Augen, weil ich mich so wehrlos fühlte.

„Wir bekommen das schon wieder hin“, sagte Ceiron. Doch ich wollte einfach nur weg. So weit weg von ihm, wie nur möglich, weshalb ich an ihm vorbeiging und auch Enya einen wütenden Blick zuwarf.

Wenigen Stunden zuvor hatte ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als dass Ceiron mich endlich finden würde, doch nun war alles anders.

Der Kristall schien all meine positiven Gefühle einfach absorbiert zu haben, als wäre nichts mehr von meiner Heiterkeit übrig. Auch meine Gefühle zu Ceiron schienen meilenweit weg zu sein, auch wenn ich ganz tief in meinem Herzen noch etwas für ihn empfand.

„Aislinn.“ Ich spürte Ceiron's Finger an meinen und schloss meine Augen. Seine Wärme ließ in mir wieder das Gefühl von Geborgenheit aufkommen, aber es war nicht zu vergleichen mit dem, was ich zuvor empfand.

„Es ist alles weg“, schluchzte ich leise, ohne mich zu ihm herumzudrehen. Ich wusste nicht einmal, ob ich die starken Gefühle überhaupt zurückwollte, aber diese Unbeständigkeit in meinem Innern zerriss mich förmlich.

„Ich weiß“, antwortete Ceiron. Ich konnte den Schmerz nicht fühlen, aber ich hörte es aus seiner brüchigen Stimme heraus. Ich wusste, dass es nie seine Absicht war, es so weit kommen zu lassen, aber dennoch konnte ich nicht darüber hinwegsehen, dass er es zuließ.

Seine Finger verschränkte er mit meinen und zog mich leicht an diesen zu sich heran. Mein Rücken berührte seine Brust und ich fühlte sein schnell pochendes Herz. All die Empfindungen von zuvor kamen in meinen Kopf und ich vermisste das Gefühl zu ihm zu gehören.

„Es gibt bestimmt eine Lösung“, sprach Ceiron leise. Ich konnte diese Nähe nicht ertragen, weshalb ich meine Hand von seiner löste und einige Schritte vorgehen wollte. Ich konnte es nicht ertragen, zu wissen, wie es sich angefühlt hat, ihn zu lieben, aber indessen rein gar nichts mehr zu empfinden.

Doch Ceiron ließ es nicht zu und schlang seinen Arm um meinen Oberkörper, weshalb ich mit meinem Rücken hart gegen seine Brust stieß.

Die Verzweiflung nahm mich vollends ein und ich schluchzte laut, wobei meine Tränen des Verlustes über meine Wangen flossen. Es war, als hätte ich ihn verloren, obwohl er direkt hinter mir stand.

Kraftlos ließ ich mich fallen und weinte immer mehr, während Ceiron mich einfach nur hielt und mir Zeit gab, um mich zu beruhigen.

„Ich verspreche dir, dass ich eine Lösung finden werde“, hauchte er, wobei er seinen Kopf auf meine Schulter legte.

Ich wusste nicht, ob ich überhaupt eine Lösung wollte. Wollte ich wieder seine Mate sein? War es nicht sogar besser so, wenn wir keine Bindung hatten?

So konnte jeder doch wieder seinen Weg gehen. Aber ich hatte mich so sehr an ihn gewöhnt und egal, wie weh er mir immer tat, er war auch derjenige, der mein Herz schneller schlagen ließ.

My broken soulmate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt