Kapitel 1

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"Ich wünsche ihnen allen einen Wunderschönen Tag, mein Name ist Ms. Colemeyer und das ist mein Kollege Mr. Evans und ich heiße sie alle Herzlich Willkommen zu unserer ersten Gruppentherapie-Stunde", auffordernd sah ich in die Runde vor mir, aber noch keine Reaktion. Naja was soll's dachte ich mir, sie werden ja kaum in die Luft springen, weil sie jemand neues haben der ihre Therapie leitet. Leiten kann man es ja nicht mal nennen, weil mein werter Kollege Evans neben mir saß und mich unterstützte falls ich überfordert sein sollte.

"Ihr wundert euch bestimmt warum wir hier zu zweit sind, Dazu gibt es einen einfachen Grund: Mrs. Colemeyer ist neu hier und leitet zum ersten Mal eine Therapie, deswegen stellen wir uns doch alle einmal vor", ermutigend sah er mich an und deutete mir an das ich anfangen sollte. Gerade luftholend versuchte ich mir nochmals durch den Kopf gehen zu lassen was ich alles Preis geben sollte, mein alter? Naja, eigentlich sollte sie dies nicht interessieren. In welchem Studiengang ich war? Ehrlich gesagt würde das auch nicht großartig mein Interesse wach rütteln wenn ich sie wäre. Sonst war ich noch nie so unsicher, nicht mal bei meinem Führerschein, und den habe ich zuvor schon einmal vermasselt.

Mit mir und Evans sind es insgesamt 14 Menschen in diesem Zimmer. Wie in der Grundschule sitzt jeder auf einem Stuhl in einem Kreis.

Als ich mich schlussendlich dazu entschied doch mein alter zu sagen hörte ich einen Ton, der meinem Klingelton doch sehr ähnlich war. Ich sehe zu Evans, er gab mir mein Smartphone und ich bat ihn ob ich schnell rangehen könnte, weil dies mein Chef war.

"Und warum sollte ich jetzt genau den Patienten übernehmen?", fragte ich als ich mich auf den Weg aus der Praxis machte nachdem ich meinem Kollegen bescheid gesagt hatte. "Du magst doch die schwierigen Fälle, den wirst du doch auch bestimmt mögen und zudem hat seine letzte Psychologin hat ihn aufgegeben, weil er niemand an sich ranlässt, so langsam sollte jemand vorbeikommen und sich mit ihm unterhalten denn er ist dort schon seit fünf Tagen", seufzend ertönte es von dem Mann in der Leitung.

Warum hab ich nochmal im Vorstellungsgespräch gesagt das ich fasziniert von Menschen bin, welche für andere harte Nüsse sind?

Ich blicke vor mich. Ich stehe außerhalb der Praxis und sehe gleichzeitig auf unseren Parkplatz auf welchem mein Audi steht.

Es wäre toll, wenn ich nicht nur Gruppen-Therapien machen würde und seine Geschichte würde mich interessieren. Deswegen tat ich das was wohl mein Vorgesetzter nicht geahnt hat: "In welches Krankenhaus muss ich?" "St. Mary, du bist schon angemeldet, sag einfach das du in das Zimmer von Mr. Roth musst, danke dir!", man hörte sogar schon fast den Stein von seinem Herzen fallen.

Die fahrt dauert nicht sehr lang aber ich bleibe noch fünf Minuten in dem schwarzen Auto sitzen. Durch die Großen Türen gehen die verschiedensten Menschen. Junge und alte. Ich erhasche auf meinem Weg durch die Automatischen Türen einen Blick auf ein Kleinkind welches gerade einen Wutanfall hat.

Kinder sind nicht meine Spezialität.

Gerade als ich auf die Rezeption zugehe kam mir schon eine Schwester entgegen: "Sie müssen Ms. Colemeyer sein oder? Ich begleite sie auf das Zimmer". Kaum hatte ich genickt lief sie schon die weißen sterilen Gänge entlang und ich sah mich um. Normales Krankenhaus schätze ich, überall waren Schwestern entweder mit Patienten die an einer Infusion angeschlossen sind oder mit Ärzten.

Gerade als ich auf den Gedanken gekommen bin wie denn Roth überhaupt aussehen würde hielten wir schon vor einer weißen Tür an. Neben der Tür auf meiner Kopfhöhe hängt ein Schild hing mit der Aufschrift 'Zimmer 12'. "Das ist die Akte von Mr. Roth, er schläft höchstwahrscheinlich noch wegen den Schmerzmitteln aber sie können sich, wenn sie wollen, schon einmal hineinsetzten und lesen".

Die Akte die sie mir überreicht ist nicht dick. Ich behaupte fast das sich höchstens fünf Blätter darin befinden, wenn nicht noch weniger. Dann verschwand sie schon wieder und lief den Gang entlang, welchen wir gerade gegangen sind. Also stehe ich vor der Tür, starrte Löcher in sie, als würden auf einmal Wörter darauf stehen, die die folgenden Tage und Monate von hier an Beschreiben würden.

Meine Hand macht einen kurzen halt. Ich hoffe, dass dieser Fall mich wirklich interessiert damit ich Punkten kann bei meinem Chef.

Ich entscheide mich doch sicherheitshalber zuvor zu Klopfen. Nach drei mal Klopfen halte ich inne aber höre nichts. Na dann, auf geht's.

Die weiße Tür geht geschmeidig auf und ich hab alles erwartet.

Einen Alten Mann der schläft oder sonstige männliche Personen. Aber das übertraf meine Vorstellungskraft ein bisschen.

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