Happy End?

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„Wie sollen wir das denn machen, da sitzen noch voll viele Lehrer am Tisch und ihre Jacke hängt an ihrem Stuhl, der im Sichtfeld aller ist", sagte ich etwas traurig, weil es glaublich aussichtslos ist, ihr den Brief zu geben.
„Ich weiß nicht, lass uns erstmal hingehen und dann versuche ich sie abzulenken."
„Ja okay"
Wir machten uns auf den Weg. Als wir am Tisch ankamen, wurde ich nervös.

„Hallo Herr Daniel", begrüßte sie ihren Geschi Lehrer „Wie geht es ihnen"
„Hallo Marie mir geht es sehr gut, wie waren die Prüfungen?", antwortete er ihr.
Ich stand nur daneben uns lächelte ihn schräg an.
„Oh sehr gut, ist der Platz noch frei?", ohne auf eine Antwort zu warten, setzte sie sich auf den Platz von Frau Haas und klopfte neben sich, damit ich mich neben sie auf den Stuhl quetschte.
„Ehm ja der Stuhl ist kurz frei, ich glaube Rebecca ist grade draußen", er schaute fragend zu einem anderen Kollegen, der das bestätigte.

Mir kroch der Geruch von Frau Haas Jacke in die Nase, ich bekam Herzklopfen. Marie redete weiter munter mit Herr Daniel. Das war wohl jetzt der richtige Zeitpunkt, um den Brief in die Jackentasche zu stecken. Ich zog ihn unauffällig aus meiner Tasche und steckte ihn, ohne, dass es jemand merkte in ihre Tasche. Ich tippte Marie danach leicht auf die Schulter, damit sie wusste, dass wir jetzt wieder gehen konnten. Dass ließ sie sich auch offensichtlich nicht zwei mal sagen. Sie beendete das Gespräch schnell und wir standen auf und gingen wieder vor die Tür zu den anderen. Ich war erleichtert, aber naja wie ich es vorher schon ahnte, ich bereue es ein bisschen, ich habe angst, was sie denkt, wenn sie ihn liest und wie sie darauf reagiert. Frau Haas und Frau Wagner gingen grade wieder rein. Sie warf mir einen kurzen Blick zu. Ich bekam sofort Gänsehaut am ganzen Körper und mein Puls ging in die Höhe.
Langsam wurde uns kalt und wir entscheiden uns, wieder rein auf die Tanzfläche zu gehen. Die anderen hatten alle noch ein Getränk, ich hatte meins vor Nervosität schon leer getrunken.

„Hey, ich geh nochmal kurz zur Theke und hole mir was zu trinken, soll ich noch irgendwas mitbringen?", fragte ich die anderen. Sie verneinten und ich ging alleine Richtung Theke. Ich war mir nicht sicher, was ich trinken sollte. Meine Gefühle bringen mich grade so durcheinander, dass ich nicht mal so eine Entscheidung treffen kann.
Ich bestellte einen neuen Drink. Grade als ich mein Getränk entgegen nehmen wollte, wurde ich an meinem Arm durch den Hinterausgang raus gezogen. Ich konnte so schnell gar nicht reagieren und ließ es einfach geschehen. Der Durchgang bis zum Ausgang war ziemlich dunkel und ich konnte nicht erkennen wer mich zog. Als wir draußen waren wurde ich mit dem Rücken an die Wand gedrückt und zwei glänzende Augen funkelten mich an. Es war Frau Haas, sie hatte, wenn ich es richtig erkennen konnte, Tränen in den Augen. Ich wusste gar nicht wie mir geschieht, es ging alles so schnell, ich konnte gar nicht mehr klar denken. Ich guckte mich kurz um, um zu sehen, ob hier noch jemand war, aber ich konnte niemanden erkennen. Wer sollte auch hier raus gehen, wenn drinnen eigentlich die Party ist.
Ich konzentrierte mich wieder auf sie und schaute ihr in die Auge. Sie zog meinen Brief aus der Tasche und hielt ihn vor mir in die Luft und wedelte damit herum.

„Man, was soll das?!", sagt sie wütend aber auch leicht weinerlich.
Ich sagte gar nichts, was sollte ich auch sagen. Eigentlich wollte ich weder, dass sie darauf reagiert, noch das sie überhaupt jetzt den Zettel ließt.

„Mach es mir doch nicht noch schwerer. Ich versuche dich auszublenden, um es für uns beide einfacher zu machen, aber dann schreibst du mir sowas? Es ist schön, dass du versuchst darüber hinweg zu kommen und es schaffst mich zu vergessen, aber ich werde das so schnell nicht schaffen und es wird sicher nicht einfacher, wenn du mir sowas gibst. Ich seh das doch alles ganz genauso wie du Julia, aber das geht einfach nicht. Ich weiß auch nicht was ich machen soll, ich kann meine Gefühle für dich ja nicht einfach ausschalten", sie redete so schnell, ich konnte gar nicht verarbeiten, was sie sagte. Ich konnte aber auch gar nicht glauben, was sie da sagt. Heißt das etwa, dass sie mich auch mag, oder halt mehr.
Erst jetzt konnte ich erkennen, dass ihr kleine Tränen die Wange runterliefen und sie immer weiter sprach und gar keine Luft mehr hatte. Ich strich ihr mit meinem Finger die Tränen weg. Sie hörte sofort um zu reden und schaute mir in die Auge. Ich konnte ihren Ausdruck nicht ganz deuten.

„Ich habe dich wirklich vermisst, du kannst dir nicht vorstellen wie sehr", ich war überrumpelt, von dem was sie sagte. Ich brauchte einen Moment bis ich antwortete.
„ich habe dich auch vermisst, bitte ignorier mich nicht weiter", antwortete ich ohne ihr in die Augen zu schauen.
„Ich lass dich nie wieder gehen, versprochen."
Ich hatte noch gar nicht verarbeitet, was sie gesagt hatte, da spürte ich schon ihre Lippen auf meinen. Ein Feuerwerk der Gefühle explodierte in meinem Körper, diese Frau macht mich wahnsinnig. Sie unterbrach den Kuss und lehnte ihre Stirn gegen meine.

„Ab heute bist du offiziell nicht mehr meine Schülerin"
Ich schaute sie etwas verwirrt an.
„Naja, jetzt tun wir nichts falsches mehr"
Ich lächelte und küsste sie erneut. All meine Träume gehen in Erfüllung.

Nur in meinen TräumenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt